Fernsehrechte-Vertrag abgesegnet

SID
Reinhard Rauball, DFL, Fernsehrechte
© Getty

Hannover - Der umstrittene Vertrag der Deutschen Fußball Liga (DFL) mit dem Medienunternehmer Leo Kirch ist in trockenen Tüchern. 

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Der Dachverband der 36 deutschen Clubs hat den drei Milliarden Euro umfassenden Kontrakt mit der Kirch-Agentur Sirius über die Vermarktung der Bundesliga-Fernsehrechte von 2009 bis 2015 bereits unterschrieben. "Die DFL-Geschäftsführung hat nach Konsultationen des Ligavorstandes den Vertrag unterzeichnet, um den weiteren Fortgang des Projekts nicht zu gefährden", erklärte Liga-Präsident Reinhard Rauball in der "Sport-Bild".

Schnelle Umsetzung gefordert 

Das rasche Handeln des DFL-Geschäftsführers Christian Seifert stieß bei den Befürwortern der Vereinbarung auf große Zustimmung. "Ich halte es für wichtig, dass die Dinge schnell umgesetzt werden", sagte Eintracht Frankfurts Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen der dpa.

"Herr Seifert hat unser vollstes Vertrauen", betonte der Eintracht-Chef. Den Kritikern des Milliarden-Deals - bei der Abstimmung in der vergangenen Woche hatte nur der Hamburger SV dagegen gestimmt - wurde mit der Unterschrift der Wind aus den Segeln genommen.

Rauball erteilte allen Überlegungen, den Vertrag nachträglich zu annullieren, eine Absage. Wegen eines Verfahrensfehlers soll HSV-Chef Bernd Hoffmann möglicherweise eine rechtliche Überprüfung angedacht haben. "Die Abstimmung hält juristisch vollständig stand, weil eine formale Zustimmung der Vollversammlung nach den Statuten überhaupt nicht erforderlich ist. Wir haben schließlich keine Rechte übertragen, sondern lediglich einen Dienstleister eingeschaltet", sagte der Ligachef.

Noch kein Bürge gefunden

Offen ist noch, welche Bank die Bürgschaft für das spektakuläre Comeback des Medienunternehmers Kirch übernimmt. Derzeit ist die Commerzbank nach eigenen Angaben mit Kirch in Gesprächen über eine Finanzierung des Vermarktungsgeschäfts.

"Unabdingbare Voraussetzung für den neuen Vertrag ist die Erlösgarantie über drei Milliarden Euro seitens unseres Partners. Dazu kommt die Absicherung durch eine doppelte Bankbürgschaft - die der künftigen Rechte-Inhaber und die seitens unseres Vermarktungspartners. Eine solche doppelte Absicherung hat es bisher noch nicht gegeben - plus Erlösgarantie", erläuterte Rauball in einem Interview mit "fussball500.net".

Die Bankbürgschaft für die Erlösgarantie muss nach DFL-Angaben erstmals am 1. Januar 2009 vorgelegt werden. Den Zeitrahmen bezeichnete Rauball als völlig ausreichend: "Eine Bankbürgschaft in dieser Größenordnung kostet Gebühren zwischen einem und zwei Prozent, warum also sollte die zum Beispiel für Anfang 2013 schon heute gestellt werden?".

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