Theo außer Rand und Band

Von dpa
Prinz, laudehr
© Getty

Frankfurt/Main - Mit einer gigantischen Party haben gut 15.000 Fans mit den deutschen Fußballerinnen die erfolgreiche Titelverteidigung bei der Weltmeisterschaft in China gefeiert.

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Der Frankfurter Römerberg als traditionelle Empfangsstätte war in Schwarz-Rot-Gold getaucht, als die Akteurinnen angeführt von Bundestrainerin Silvia Neid um Punkt 19.25 Uhr den Rathausbalkon betraten. Spielführerin und Torjägerin Birgit Prinz reckte unter dem Jubel der vielen Anhänger stolz den Weltpokal in die Höhe.

"Das ist unglaublich. Ich hätte nie gedacht, dass so viele Menschen hierher kommen. So was habe ich noch nicht erlebt", war Melanie Behringer, eines der "Küken" im Team, wie Neid überwältigt vom öffentlichen Zuspruch.

"Ich bin einfach nur stolz. Auf das Team, auf unsere Fans und auf Deutschland", sagte Simone Laudehr, die im Finale mit dem zweiten Treffer die Entscheidung herbeigeführt hatte.

Löw gibt sich die Ehre

Im historischen Rahmen des Frankfurter Römers konnten die Spielerinnen, die unter anderem Herren-Bundestrainer Joachim Löw am Frankfurter Flughafen in Empfang genommen hatte, nach vier Wochen China mit 21 Treffern ohne Gegentor und dem 2:0-Finalerfolg gegen Brasilien ihre Liebsten endlich wieder in die Arme nehmen.

Trotz der Flugstrapazen und der vorangegangenen "heftigen Feierlichkeiten" (DFB-Präsident Theo Zwanziger) zeigten sich Birgit Prinz & Co. außerordentlich standfest.

Auch wenn die Stimmen immer mehr versagten, das Bad in der Menge und die Sangesfreuden mit den Fans ließen sie sich nicht nehmen. Das Repertoire reichte von "So sehen Sieger aus" über "Schwarz-Rot-Gold" bis zu "We are the champions".

"Männer müssen nachlegen"

Ein bisschen Protokoll musste aber auch sein - und so trugen sich die Weltmeisterinnen sowie alle Trainer und Betreuer ins Goldene Buch der Stadt Frankfurt ein.

"Da müssen die Männer hart dran arbeiten, sich wie Sie zum zweiten Mal in das Buch einzutragen.Bleiben Sie besser als die Männer und holen Sie die WM 2011 nach Deutschland", rief Hessens Ministerpräsident Roland Koch den Sportlerinnen zu.

Zwanziges Visionen

DFB-Chef Zwanziger, der bekennende Frauenfußball-Fan und Delegationsleiter in China, sieht gute Chancen. "Es könnte klappen, aber dafür brauchen wir jeden von Ihnen, heute und morgen", sagte Zwanziger, der den tollen Empfang für die "Mädels als im hohen Maße gerechtfertigt" hielt.

Erstes Ziel sei es, den Schwung des zweiten Titelgewinns ohne ein einziges Gegentor für die Aufwertung der Bundesliga zu nutzen.

"Die Nationalmannschaft kann da nur wenig helfen, da sind die Vereine gefragt. Sie müssen professioneller arbeiten", meinte allerdings Torfrau Nadine Angerer, die im Finale zur überragenden Spielerin avancierte und mit 540 WM-Minuten ohne Gegentor einen Rekord aufstellte.


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