Was wirklich bei Red Bull los ist

Von Dominik Geißler
Ricciardo, Sainz Jr., Kvyat und Verstappen (v.l.n.r.) sind Teil der Red-Bull-Familie
© getty
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Was bedeutet der Wechsel für den Fahrermarkt?

In diesem Jahr kommt die "Silly Season" nicht richtig in Fahrt. Mit Verstappens Aufstieg zu Red Bull dürfte sich das nicht ändern. Im Gegenteil: Das viermalige Weltmeisterteam zieht allen Spekulationen um das heißeste Eisen im Fahrerlager vorzeitig den Stecker und verhindert ein mögliches Wettbieten zwischen Ferrari und Mercedes im Sommer.

Stattdessen könnten die beiden Topteams nun ihren Fokus mehr auf Ricciardo setzen. Auch der hat zwar noch langfristigen Vertrag, wie Marko erst kürzlich bestätigte, doch Ablösesummen wären in der Formel 1 nichts Neues.

Allerdings: Red Bull wird mit allen Mitteln versuchen, Ricciardo zu halten. Denn traditionell setzen die Österreicher auf den eigenen Nachwuchs. Für das vakante Cockpit kämen dann mit Sainz und dem eben erst geschassten Kvyat nur zwei unliebsame Alternativen in Frage. Der Spanier gilt zwar durchaus als talentiert, doch ob man ihn erneut neben Rivale Verstappen aufstellen will?

Viel hängt auch davon ab, ob Mercedes und Ferrari mit der aktuellen Fahrerpaarung in die neue Saison gehen wollen. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff erklärte vor Saisonbeginn, dass weder Rosberg, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft, noch Hamilton zu 100 Prozent gesetzt seien, wenn sie weiter den "Krieg der Sterne" ausleben.

Hamilton macht darüber hinaus aktuell eher mit wilden Partybesuchen inlusive Alkohol und Stripperinnen Schlagzeilen als mit Erfolgen auf der Rennstrecke - für die PR-Maschine Mercedes sicherlich alles andere als eine Idealsituation. Rosberg liefert mit vier Siegen nach vier Rennen massig Argumente für eine Vertragsverlängerung.

Bei Ferrari sitzt Vettel fest im Sattel. Räikkönens Lage für 2017 ist hingegen noch völlig offen. Man könnte sich bei der Scuderia mehr oder weniger nach Alternativen umsehen. Romain Grosjean gilt als aussichtsreichster Kandidat.