Eindeutig besser als Robert Doornbos

Robert Doornbos fuhr 2006 für Red Bull drei Rennen und blieb ohne einen WM-Punkt
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Platz 6, Jenson Button: Der Weltmeister des Jahres 2009 kämpft etwas mehr mit dem McLaren-Honda als sein Teamkollege. Das zeigte sich im Zeitentraining, nach dem Button Übersteuern beklagte. Dennoch fuhr er im Rennen plötzlich vor Alonso. Wie? Das konnte sich der Brite selbst nicht erklären. Trotz der Probleme mit dem Handling brachte er Platz 9 und damit zwei WM-Punkte nach Woking, indem er zum Schluss an Marathonmann Gutierrez vorbeizog.

Platz 7, Kimi Räikkönen: Der Iceman dreht auf - zumindest wenn man das beim Ruhepol so sagen kann. Das Manko an diesem Wochenende: Er verpatzte den Start massiv, fiel auf Rang 8 zurück. Positiv anzurechnen ist Räikkönen das gewonnene Duell im Qualifying gegen Sebastian Vettel, auch wenn der Deutsche ihn im Rennen direkt wieder kassierte und ohne die extrem aggressive Taktik mit Mini-Mittelstint wohl vor dem Finnen ins Ziel gekommen wäre.

Platz 8, Marcus Ericsson: Es mag niemandem aufgefallen sein, aber Marcus Ericsson ließ im Sauber nicht nur seinen Teamkollegen Felipe Nasr hinter sich, er kam auch vor beiden Renault ins Ziel - und das aus eigener Kraft. Rang 12 mag unspektakulär erscheinen, für den Schweden ist es ein Erfolg.

Er erarbeitete sich das Resultat mit einer aggressiven Zwei-Stopp-Strategie, beim letzten Stint hielt er 34 Runden auf Mediums durch. Nur Esteban Gutierrez fuhr im Haas eine Runde länger auf der mittleren Pirelli-Mischung. Der Vorsprung von 0,377 Sekunden im Qualifying auf den Teamkollegen unterstreicht Ericssons gute Performance.

Platz 9, Valtteri Bottas: Im Gegensatz zu Felipe Massa überstand der Finne schon mal Q1. Das ist mit dem Williams allerdings kein Erfolg sondern Pflicht. Etwas zu vorsichtig ging Bottas an den Start und musste so Sainz und Räikkönen durchlassen. Den Spanier überholte er dank einem Undercut wieder. Reicht das für eine positive Bewertung? Hätte er beim Start nicht zwei Plätze verspielt, wäre er Vierter geworden. Ricciardo hielt die Position nach seinem Reifenschaden gerade so.

Platz 10, Sebastian Vettel: Die fehlende Pace im Qualifying ließ Ferrari grübeln, als Erklärung für über zwei Zehntel Rückstand auf Scuderia-Kollege Räikkönen kann sie aber nicht herhalten. Vettel war dauerhaft langsamer als der Finne. Er erwischte zwar den besseren Start und hatte nach Turn 1 nur die Mercedes und Ricciardo vor sich.

Doch Vettel patzte und ließ sich von Verstappen und Sainz jr. kassieren. Das kostete ihn in den Folgerunden zu viel Zeit, damit war das Rennen gegessen. Sein früheres Team wehrte den Undercut beim dritten Stopp ab und opferte dafür Ricciardos Siegchance.

Härtefälle, Nico Rosberg und Lewis Hamilton: Ich glaub, es geht schon wieder los! Die Weltmeisterschaftskandidaten knallen ineinander. Eine Saison ist alles gutgegangen, nun der zweite Crash nach Spa 2014. Und? Es ist gut so!

Mercedes gebührt Dank und Anerkennung beide Piloten mit offenem Visier, fair miteinander kämpfen zu lassen. Das Risiko war den Verantwortlichen bewusst, doch sie gingen es ein. Wie langweilig die Formel 1 aktuell wäre, würde Mercedes Stallordern vorgeben, kann jeder erahnen, der Michael Schumachers Zeit bei Ferrari verfolgt hat. Da hielt McLaren-Mercedes manchmal mit, teils fuhr der Rekordweltmeister aber Kreise um die Konkurrenz.

Hamilton und Rosberg hätten in Spanien sichere Punkte geholt. Sie schieden aber direkt nach dem Start aus, weil Rosberg plötzlich Vortrieb und Hamilton in Folge die Kontrolle über sein Auto verlor. Es war ein Rennunfall, unglückliche Umstände. Was die Kollision wirklich bewies: Die Formel 1 ist bei weitem nicht tot. Es muss nur aufgehört werden, sie schlecht zu reden.

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