Zwei Außerirdische im Mercedes?

Nico Rosberg gewann den Singapur-GP 2016 - sein 200. Rennen in der Formel 1
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Platz 6, Fernando Alonso: Der Spanier hält trotz Honda-Einschränkungen unverfroren mit den Bestplatzierten im Driver-Ranking mit. Beim letzten Rennen in Italien noch punktlos, legte der zweifache Weltmeister in Singapur eine große Schippe drauf. Von Platz 9 katapultierte er sich beim Start nach vorn, danach stand mal wieder Demotivation an.

Dass sich Alonso immer wieder öffentlich über die aktuelle Formel 1 beschwert, könnte auch mit seinem Auto zusammenhängen: Gegen die von hinten aufholenden Verstappen und Vettel hatte er mit dem McLaren keine echte Chance und musste sich geschlagen geben. Verlieren macht einem zweifachen Weltmeister halt am wenigsten Spaß.

Platz 7, Sergio Perez: Eine Strafversetzung um acht Plätze kassierte Perez, weil er im Qualifying nach Ansicht der Rennleitung zu schnell war. Ein leicht vermeidbarer Fehler. Doch am Sonntag machte Perez ihn mehr als wett. Sein Rennen war makellos. Force Indias mexikanischer nutzt die Safety-Car-Phase zum Reifenwechsel, danach brauchte er einen weiteren Stopp und arbeitete sich intelligent bis auf Rang 8 vor.

Platz 8, Daniil Kvyat: Russischer Abend in Singapur? Zumindest glänzte der zu Toro Rosso degradierte Red-Bull-Junior im Vergleich zu vielen Rennen dieser Saison. Kvyat verteidigte sich entschlossen gegen seinen RBR-Nachfolger Verstappen und machte so die Quali-Niederlage gegen Carlos Sainz jr. beinahe vergessen.

Vielleicht wäre ohne den Zeitverlust beim Kampf gegen den Niederländer eine bessere Platzierung als Rang 8 drin gewesen. Mit dem A-Team kann Toro Rosso trotz des in Singapur geringeren Einflusses der alten Antriebseinheit von Ferrari nicht mithalten. Dass Kvyat wieder mit vollem Einsatz und gleichzeitig bedacht fährt, ist für seine Zukunft aber ein erfreuliches Zeichen.

Platz 9, Pascal Wehrlein: Immer wieder erklärte der Mercedes-Junior im Saisonverlauf, er habe Probleme mit dem Reifenverschleiß im Rennen. Zumindest in Singapur wurde er dadurch nicht behindert. Satte 24 Runden hielt Wehrlein im letzten Stint auf Ultrasofts aus. Dass er Ericsson im Sauber hinter sich hielt, war das maximal Mögliche. Teamkollege Ocon hatte abermals nicht den Hauch einer Chance.

Platz 10, Carlos Sainz jr.: Den Startunfall mit Nico Hülkenberg konnte der Spanier nicht verhindern. Auch an seinem dürftigen Ergebnis trug der Sohn der Rallye-Legende kaum Schuld. Sainz musste nach dem Startunfall zur Reparatur, er kam mitten im Verkehr wieder raus. Taktische Vorteile hatte er nicht. Auch ohne Glanzpunkte war seine Leistung trotzdem akzeptabel.

Härtefall, Lewis Hamilton: Untauglich war der Weltmeister nicht, aber knapp davor. Tiefe Sorgenfalten muss dieses Wochenende definitiv auf sein Gesicht getrieben haben. Wie bei seinem Teamkollegen schien ein Außerirdischer auch Hamiltons Silberpfeil gekapert zur haben. Nur war der offenbar kein guter Rennfahrer.

Hamilton verzettelte sich mit dem Setup, er kassierte im Qualifying eine schallende Ohrfeige und leistete sich im Rennen einen Fehler, durch den er das Podium wegschmiss. Seinen Mechanikern und Ingenieuren sollte der Engländer für den Taktikkniff mindestens eine Palette Bier auf den Werksparkplatz stellen.

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