Pole! Hamilton dominiert im Ferrari-Land

Von Dominik Geißler
Lewis Hamilton ist Führender der Fahrer-Weltmeisterschaft
© getty

Lewis Hamilton hat sich im Qualifying zum Großen Preis von Italien die 56. Pole Position seiner Formel-1-Karriere geholt. Der Weltmeister fuhr in 1:21,135 Minuten die überlegene Bestzeit vor Teamkollege Nico Rosberg (+0,478 Sek.). Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen hatten beim Ferrari-Heimspiel in Monza deutlichen Rückstand auf die Silberpfeile, waren aber immerhin zweite Kraft.

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"Ich bin sehr glücklich. Die letzte Runde hat sich unglaublich angefühlt. Es ist eine so tolle Strecke. Ich bin so glücklich, für dieses Team zu fahren", freute sich Hamilton anschließend und fügte an: "Es macht mich stolz, dass mein Name in einem Atemzug mit Fangio und Senna genannt wird."

Was der Brite damit meinte? Er ist im königlichen Park von Monza zum fünften Mal auf die Pole gefahren. So oft gelang das nur dem fünfmaligen Weltmeister Juan Manuel Fangio und Legende Ayrton Senna.

Das Ergebnis des Qualifyings im Überblick

Rosberg, der sich an diesem Tag klar hinter seinen Teamkollegen anstellen musste, zeigte sich wenig zufrieden. "Ich bin nicht ganz happy. Lewis ist eine super, super Runde gefahren. Ich war einfach nicht schnell genug", sagte der gebürtige Wiesbadener, der aber am Sonntag nicht aufgeben will: "Morgen ist am Start noch eine Chance und das Rennen ist lang. Im Rennspeed habe ich gestern sehr wohl gefühlt."

Vettel mit gemischten Gefühlen

Vettel setzte sich währenddessen in seinem letzten Run (+0,837) gegen Stallgefährte Räikkönen durch und ist damit erster Mercedes-Verfolger. Die Tifosi dürfen sich damit berechtige Hoffnungen auf ein Ferrari-Podium machen. Allerdings: Vettel verließ in seinem schnellsten Versuch in der letzten Kurve mit allen vier Reifen die Strecke und hatte Glück, dass seine Zeit nicht gestrichen wurde.

"Mit dem ersten Versuch in Q3 war ich nicht so zufrieden. In der nächsten Runde habe ich es dann aber geschafft", meinte der Heppenheimer. Seine Gefühlslage beschrieb er so: "Ich habe ein lachendes Auge und eines, das nicht so sehr lacht: Ich bin glücklich für uns als Team, dass wir in der zweiten Startreihe stehen. Allerdings bedrückt der Abstand zu Mercedes etwas. Die scheinen in einer eigenen Liga zu sein."

Hinter der Scuderia positionierte sich überraschend Valterri Bottas als Fünfter. Der Finne profitierte auf der Motorenstrecke vom Mercedes-Antrieb seines Williams. Hinter dem Finnen reihten sich Daniel Ricciardo (6.) und Max Verstappen (7.) in den Red Bull ein. Dahinter folgten die beiden Force-India-Piloten Sergio Perez (8.) und Nico Hülkenberg (9.). Die Top 10 komplettiert Esteban Gutierrez im Haas als Zehnter.

Wehrlein überzeugt

Für das Rennen könnte Mercedes neben dem allgemeinen Geschwindigkeitsvorteil noch ein weiteres Ass im Ärmel haben: die Strategie. Das Weltmeister-Team setzte seine schnellste Zeit in Q2 auf den Soften Reifen und startet damit im Gegensatz zu Ferrari und Red Bull auf den härteren, länger haltbaren Gummis. Die beiden Silber-Konkurrenten fuhren im zweiten Segment auf Supersoft. Mercedes kann damit mit einem Ein-Stopp-Rennen planen, während Ferrari und Red Bull die Boxengasse am Sonntag eventuell ein zweites Mal ansteuern müssen.

Enttäuschend lief der Samstagnachmittag für Felipe Massa. Während Teamkollege Bottas in die Spitzengruppe fuhr, kam der Brasilianer, der am Donnerstag sein Karriereende nach dem Abu-Dhabi-GP 2016 verkündet hatte, nicht über Platz elf hinaus.

Gut lief die Session hingegen für Manor-Pilot Pascal Wehrlein. Der Rookie schaffte die erste Hürde zum zweiten Mal in Folge und splittete mit Rang 14 die beiden McLaren von Fernando Alonso und Jenson Button. Weil Romain Grosjean wegen eines Getriebewechsels eine Strafe von fünf Startplätzen erhält, rutscht Wehrlein sogar noch einen Rang nach vorne. "Es war ein super Qualifying und sogar besser als erwartet. Ich bin happy", zeigte sich der DTM-Champion von 2015 zufrieden.

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