"Ich hinterfrage mich immer"

Sebastian Vettel hatte bei der Pressekonferenz in Silverstone auch im Simulator Spaß
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Für Sebastian Vettel läuft es immer noch nicht rund, Siege aus eigener Kraft sind in der Formel 1 aktuell kaum möglich. In Silverstone sprach der Red-Bull-Weltmeister bei der Vorstellung eines neuen Rasierers seines Sponsors Braun in einem Hangout mit SPOX und anderen ausgewählten Medien über die Saison 2014, seine Motivation, das Duell mit Fernando Alonso beim Großbritannien-GP und erklärte, wie er wieder an die Spitze kommt. Außerdem verriet er Vorlieben und Wünsche.

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Frage: Herr Vettel, die Saison 2014 läuft für Sie und Red Bull nicht unbedingt wie erhofft. Trotzdem wirken Sie entspannt. Fällt es Ihnen leichter, mit der Situation umzugehen, weil Sie schon vier WM-Titel und 39 GP-Siege haben?

Sebastian Vettel: Klar ist es schön, so viele Rennen gewonnen zu haben, aber du willst immer den nächsten Sieg. Dieses Jahr ist es etwas härter für uns. Deshalb arbeiten wir noch intensiver, um wieder an die Spitze zu kommen und auf dem Podium zu stehen.

Frage: Wie war das Wochenende in Silverstone? Am Samstag lief es mit Startplatz zwei ja sehr gut, der Sonntag war eine größere Herausforderung, Sie sind auf Platz fünf zurückgefallen. Wie beurteilen Sie den Grand Prix ein paar Tage später?

Vettel: Ich hatte heute Morgen eine erfrischende Rasur - das sollte ich doch jetzt sagen. (lacht) Nein, Scherz beiseite, es war durch die Witterungsbedingungen ein schwieriges Wochenende für uns. Wir hatten Probleme mit dem Regen am Samstag, waren aber ziemlich glücklich, es in die erste Startreihe geschafft zu haben. Wir haben uns dann für eine andere Strategie entschieden und es kam zum direkten Duell mit Fernando. Das hat richtig Spaß gemacht. Aber ich wollte natürlich aufs Podium. Wir wären liebend gerne besser gewesen, aber am Montag kommt man dann immer runter.

Frage: Hat Ihnen das Duell mit Fernando Alonso in Silverstone Spaß gemacht?

Vettel: Ja, das genieße ich, wenn ich so rennfahren kann. Ich wollte nach vorne kommen und so schnell wie möglich an Fernando vorbei. Das hat länger gedauert als geplant. Hätte ich die Wahl gehabt, wäre ich direkt vorbeigezogen. Es war wirklich eng. Mal hat er sich beschwert, ich hätte die Streckenbegrenzung überfahren. Dann habe ich einen Funkspruch bekommen, ich soll die Track Limits beachten und wusste, wo es herkam. Also habe ich beschlossen, dass ich dasselbe mache. Das wurde eine Art Liste, wer was an welcher Stelle macht. Aber wenn man auf der Strecke so kämpft, wird es hart, weil man nicht viel Platz hat. Es war aber immer fair. Deshalb habe ich das genossen.

Frage: Sie wurden nach ihrem zweiten Boxenstopp überholt und haben sich die Position dann zurückerkämpft. Macht es bei solch einem Fight im Mittelfeld eigentlich mehr Spaß zu überholen oder sich geschickt zu verteidigen?

Vettel: Ganz klar Überholen. Beim Verteidigen gibt es nicht viel, was ich machen kann, um die Jungs hinter mir zu halten. Das macht nicht wirklich Spaß, weil es bedeutet, dass man langsamer ist. Es macht wesentlich mehr Spaß, der Schnellere zu sein und sich durchs Feld zu arbeiten. Das hängt aber auch davon ab, auf welchem Platz man ins Ziel kommt: Die ersten drei Plätze sind gut - dann gibt's ein bisschen Champagner und einen Pokal -, wenn du als Vierter oder weiter hinten über die Linie kommst, gibt's einen Klapps auf die Schulter und ein 'Gut gemacht'.

Seite 1: Vettel über die Saison 2014, das Mittelfeld-Duell mit Alonso in Silverstone

Seite 2: Vettel über Motivationsprobleme und Wünsche für sein Privatleben

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