Dominator Vettel startet von Pole

Von Alexander Maack
Sebastian Vettel war auch im Qualifying auf dem Buddh International Circuit uneinholbar
© getty

Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel hat sich beim Großen Preis von Indien seine siebte Pole Position in der Saison 2013 gesichert. Der Heppenheimer fuhr mit einem Rundenrekord in 1:24,116 Minuten die Bestzeit, lag damit 0,752 Sekunden vor dem zweitplatzierten Mercedes-Piloten Nico Rosberg und sicherte sich die bestmögliche Ausgangslage für seine Titelverteidigung.

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"Das Auto war heute unglaublich gut, das ganze Wochenende eigentlich schon. Wir mussten fast nichts verändern", freute sich Vettel nachdem er Startplatz eins gesichert hatte: "Es macht unglaublich viel Spaß. Die Strecke hier ist einfach etwas Besonderes, gerade der mittlere Teil mit vielen schnellen Kurven. Wenn das Auto da macht, was man will, macht es richtig Spaß."

Die Startaufstellung in der Übersicht

Sein einziger verbliebener WM-Konkurrent Fernando Alonso startet dagegen am Sonntag nur von Platz acht. Allerdings war der spanische Ferrari-Pilot dabei auf den Medium-Slicks unterwegs, während Vettel seine Zeit auf den schnelleren weichen Reifen gefahren war. "Ich bin glücklich mit der Strategie", sagte Alonso anschließend: "Es war die beste Entscheidung, die das Team treffen konnte, ein Auto auf eine Taktik zu stellen und eins auf eine andere."

Auch Vettels Teamkollege Mark Webber ließ die haltbareren Mediums aufziehen, weil die weichen Reifen auf dem Buddh International Circuit unglaublich schnell abbauen. Webber hatte damit zwar 0,928 Sekunden Rückstand auf seinen Teamkollegen, geht aber immer noch als Vierter ins Rennen.

Jubelarien bei Red Bull

Bei Red Bull löste das Ergebnis Glücksgefühle aus. "Es war eine fantastische Runde von Sebastian, mit der er die Pole Position gesichert hat. Mark gibt ihm mit dem vierten Platz Rückendeckung", erklärte Teamchef Christian Horner: "Weil er der Erste auf harten Reifen ist, hat er eine sehr starke Ausgangsposition. Das ist ein grandioses Ergebnis für beide Autos."

Auch Motorsportberater Helmut Marko stimmte in die Jubelgesänge ein. "Der Abstand zum Zweiten ist ja gigantisch", freute sich der Österreicher bei "Sky" über Vettel und lobte gleichzeitig Mark Webber: "Da hatten wir nicht gedacht, dass wir es auf Platz vier schaffen würden. Das wird morgen ein interessantes Rennen werden."

Mercedes profitiert von Webbers Strategiepoker

Vom Strategiepoker beim Team aus Milton Keynes profitierte neben Rosberg auch Lewis Hamilton. Der Engländer stellte den zweiten Silberpfeil auf Rang drei. Die Mercedes-Piloten bekannten anschließend einstimmig, dass nicht mehr drin war. "Ich war komplett auf des Messers Schneide. Ich habe bis ans Limit gepusht", so Rosberg.

Felipe Massa im Ferrari als Fünfter und Kimi Räikkönen im Lotus als Sechster blieben auf weichen Reifen dagegen ebenso hinter Webber wie Nico Hülkenberg. Der Sauber-Pilot aus Emmerich hatte als Siebter 1,215 Sekunden Rückstand auf die Polezeit.

Damit blieb Hülkenberg aber noch vor Alonso und den beiden McLaren-Fahrern Sergio Perez (9.) und Jenson Button (10.). "Die McLarens sind allerdings auf den Harten gefahren. Von daher wäre es wirklich eng gewesen", so Hülkenberg: "Vielleicht wäre es noch einen Tick besser gegangen, aber Siebter ist auch nicht so schlecht."

Lotus verzockt sich komplett

Dagegen handelte sich Lotus zuvor den Spott der Zuschauer ein. Romain Grosjean schied schon in Q1 als 17. aus, obwohl er in allen Freien Trainings unter die Top Fünf gefahren war. Sein Team schickte den Franzosen auf den Medium-Slicks auf die Strecke, sonst wählte nur Vettel die härtere Gummimischung. Während der Deutsche als Elfter locker in Q2 einzog, verpasste Grosjean den dafür nötigen 16. Platz um 0,399 Sekunden.

Voting: Ist Vettel schon besser als Schumacher?

"Falsches Timing. Wir dachten nicht, dass es so knapp werden würde", erklärte Grosjean enttäuscht den Medien, während die übrigen Fahrer noch um die Pole fuhren: "Wenn man es jetzt im Rückblick sieht, hat es nicht funktioniert. Manchmal geht man ein Risiko ein und muss den Preis dafür zahlen."

Etwas weiter vorn startet am Sonntag Adrian Sutil im Force India von Platz 13. Der Gräfelfinger verlor das teaminterne Duell gegen den Schotten Paul di Resta, der die zwölftschnellste Zeit in Q2 fuhr und damit ebenfalls an der Qualifikation für die Top Ten scheiterte.

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