Vettel fliegt solo - Reifenchaos droht

Von Alexander Maack
Sebastian Vettel war im Red Bull in Indien am Freitag wieder mal nicht zu schlagen
© getty

Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel hat den Auftakt des wahrscheinlich WM-entscheidenden Wochenendes beim Großen Preis von Indien für sich entschieden. Der Heppenheimer Red-Bull-Pilot fuhr im Freien Training am Freitag in 1:25,722 Sekunden die Bestzeit und hatte 0,708 Sekunden Vorsprung auf seinen einzigen verbliebenen Rivalen Fernando Alonso.

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Noch am Morgen hatte der Spanier wegen technischer Probleme nur sechs Runden absolviert. Am Nachmittag lief der Ferrari wieder besser, nachdem die Mechaniker das Getriebe repariert hatten. Trotzdem kam Alonso über Rang fünf nicht hinaus.

Das Ergebnis des 2. Freien Trainings in der Übersicht

Einen noch schlechteren Start ins Wochenende erwischte Kimi Räikkönen. Der Lotus-Pilot war während der 90-minütigen Session mehrmals neben der Strecke und wurde mit 0,910 Sekunden Rückstand nur Achter. "Die Strecke ist ziemlich rutschig, aber das verbessert sich mit der Zeit, und das Auto wird auch schneller", erklärte Räikkönen.

Grosjean hängt Räikkönen ab

Ein Beispiel kann er sich an Teamkollege Romain Grosjean nehmen. Er schnappte sich im gleichen Auto Rang drei. "Es ist immer noch ein Problem, hier Grip zu finden, was die Dinge ziemlich interessant machen kann, wenn man das Limit findet", so Grosjean: "Die Pace im Vergleich zu unseren Rivalen sah ziemlich gut aus." Den Franzosen trennten 0,498 Sekunden von Vettel.

Hinter dem deutschen Spitzenreiter fuhr Red-Bull-Teamkollege Mark Webber die zweitschnellste Rundenzeit. Dabei war er aber fast drei Zehntelsekunden langsamer als Vettel, der schon an diesem Wochenende auf dem Buddh International Circuit seinen vierten WM-Titel in Folge perfekt machen kann.

"Es war soweit ganz gut, sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag. Wir sind gut durch unser Programm gekommen", erklärte der Deutsche seinen Arbeitstag: "Es war schwierig, die Runde mit den weichen Reifen direkt zu treffen. Für alle. Die Reifen haben nämlich schon während einer Runde abgebaut."

Silberpfeile vor den Ferraris

Solche Ambitionen hat Mercedes in dieser Saison nicht. "Insgesamt scheint die große Frage an diesem Wochenende zu sein, wer den dritten Platz hinter den Red Bulls einnehmen kann. Sie sind hier offenbar nicht zu stoppen", sagte Nico Rosberg.

Die Silberpfeile kämpfen mit Ferrari um Platz zwei in der Konstrukteurswertung und ließen die Scuderia am ersten Tag hinter sich. Lewis Hamilton wurde vor Alonso Vierter. Nico Rosberg war als Sechster noch zwei Hundertstelsekunden schneller als Felipe Massa, der die siebtschnellste Rundenzeit fuhr.

Voting: Ist Vettel schon besser als Schumacher?

Die McLaren-Piloten Jenson Button (9.) und Sergio Perez (10.) komplettierten die Top Ten und verwiesen dadurch unter anderem Nico Hülkenberg auf Platz 14. Der Sauber-Pilot war am Morgen noch Neunter. Im 2. Freien Training bremste ihn der Verschleiß der weichen Reifenmischung jedoch schon nach wenigen Runden aus.

Gibt's wieder Reifenchaos?

Er war damit jedoch nicht allein. Nahezu alle Piloten hatten große Probleme, die weicheren Pirelli-Reifen über mehrere Runden am Leben zu erhalten. Schon nach zwei bis drei Umläufen bildeten sich Blasen an der Lauffläche des linken Vorderrads. Bei einigen Autos waren alle vier Reifen betroffen.

Hersteller Pirelli macht sich trotzdem keine Sorgen. "Auf den Flanken der Reifen entstehen oftmals Blasen", sagte Motorsportchef Paul Hembery bei "Sky Sports F1": "In diesem Fall sieht es so aus, als wäre Untersteuern in den Kurven 10 und 11 der Grund für die Blasen an den Vorderreifen. Bei den Hinterreifen ist es möglicherweise die Traktion."

Von den Störgeräsuchen unbeeindruckt wurde Adrian Sutil als drittschnellster Deutscher Zwölfter. Der Gräfelfinger platzierte seinen Force India damit zwischen dem Toro Rosso von Daniel Ricciardo (11.) und dem Williams von Valtteri Bottas (12.).

Der WM-Stand im Überblick

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