Red Bull dominiert am Freitag in Spa

Von Alexander Maack
Auf den harten Pirelli-Slicks hatte Sebastian Vettel in Spa keine Probleme mit geplatzten Hinterreifen
© getty

Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel hat Red Bull im 2. Freien Training zum Großen Preis von Belgien (alle Sessions im LIVE-TICKER) in 1:49,331 Minuten die Tagesbestzeit beschert. Der Heppenheimer war in Spa-Francorchamps 0,059 Sekunden schneller als Teamkollege Mark Webber auf Platz zwei, obwohl ihm der Reifen platzte.

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20 Minuten vor Ende der Session sprangen die Mechaniker hektisch vor die Box des Dreifachweltmeisters. Vettel rollte langsam um den Kurs, weil sein rechter Hinterreifen sämtliche Luft verloren hatte. Weil er schnell genug vom Gas ging, blieb das Auto jedoch unbeschädigt.

Das Klassement des 2. Freien Trainings in der Übersicht

Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel hat Red Bull im 2. Freien Training zum Großen Preis von Belgien in 1:49,331 Minuten die Tagesbestzeit beschert. Der Heppenheimer war in Spa-Francorchamps 0,059 Sekunden schneller als Teamkollege Mark Webber auf Platz zwei, obwohl ihm der Reifen platzte.

20 Minuten vor Ende der Session sprangen die Mechaniker hektisch vor die Box des Dreifachweltmeisters. Vettel rollte langsam um den Kurs, weil sein rechter Hinterreifen sämtliche Luft verloren hatte. Weil er schnell genug vom Gas ging, blieb das Auto jedoch unbeschädigt.

"Wir wissen nicht, was los war als ich den Plattfuß hatte", gab Vettel danach zu Protokoll. Der Schaden sei plötzlich aufgetreten. Dass er ihn durch exzessives Fahren über die Kerbs selbst ausgelöst hätte, wies der 26-Jährige zurück: "Ich habe nicht mehr oder weniger gemacht als die zehn Runden davor."

Pirelli: "Ganz anders als in Silverstone"

Reifenhersteller Pirelli untersuchte direkt nach dem Training, weshalb die Luft entwich. "Es ist ganz anders als in Silverstone", sagte Motorsportdirektor Paul Hembery: "Es sieht aus, als hätte etwas auf der Oberfläche zu einem Schnitt geführt. Wir müssen uns die Strecke an den betroffenen Stellen jetzt genauer anschauen." Grund zur Beunruhigung gebe es nicht.

Davon abgesehen sei der Freitag ein positiver Tag gewesen, erklärte Vettel: "Es ist um einiges kühler als zuletzt in Ungarn, aber das ist Spa und Teil der Strecke. Am Nachmittag hatten wir stabile Bedingungen und waren zufrieden mit dem, was wir hatten."

Trotz der vorzeitig beendeten Session war Vettel der einzige nominelle Nummer-1-Fahrer der Top-Teams, der seinen eigenen Teamkollegen in die Schranken wies. Romain Grosjean (Lotus/3.) und Felipe Massa (Ferrari/4.) schoben sich ebenso zwischen die Weltmeisterschaftskandidaten wie Jean-Eric Vergne im Toro Rosso (5.).

Nummer-2-Fahrer schlagen die WM-Kandidaten

Dabei trennten Vettel vom drittplatzierten Grosjean 0,818 Sekunden. Vizeweltmeister Fernando Alonso hatte als Siebter sogar 1,179 Sekunden Rückstand auf den WM-Führenden und war damit nur knapp langsamer als der sechstplatzierte Kimi Räikkönen im zweiten Lotus.

Der Finne arbeitete jedoch lange am grundlegenden Setup und spulte zusammen mit seinem Teamkollegen viele Runden ab. Beide Piloten standen im 1. Freien Training am Morgen mit Problemen in der Box und verzichteten am Nachmittag auf das zuvor getestete Drag Reduction Device (DRD), das bei richtiger Einstellung den Luftwiderstand des Autos bei hoher Geschwindigkeit verringern kann.

"Wir hatten es für Spa eingeplant und sind damit während des 1. Trainings gefahren", erklärte Technikdirektor Nick Chester: "Ich glaube nicht, dass wir es am Wochenende weiter nutzen, weil wir zu wenig Fahrzeit im Trockenen hatten. Schon vor dem Wochenende hatte Lotus wegen Sicherheitsbedenken den Einsatz eines Autos mit längerem Radstand auf Monza verschoben.

Mercedes-Piloten nur 9. und 12.

Weiter hinten als Ferrari, Lotus und Red Bull reihten sich die Silberpfeile ein. Nico Rosberg kam hinter McLaren-Pilot Sergio Perez (8.) auf Platz neun. Teamkollege Lewis Hamilton wurde hinter den Force-India-Fahrern Paul di Resta (10.) und Adrian Sutil (11.) gar nur Zwölfter.

BLOG Der Belgien-GP 2008: Ein Co-Pilot namens Petrus

"Es war kein besonders harter Tag, es war nur kein guter Tag", sagte der Sieger des Ungarn-GP: "Ich habe zu kämpfen und das Auto fühlt sich nicht so gut an wie in den letzten Rennen. Ich bin trotzdem hoffnungsvoll." Mercedes testete bei den letzten Grands Prix am Freitag fast ausschließlich die Rennabstimmung, weil das Team sicher war, im Qualifying konkurrenzfähig zu sein.

Die Taktik haben die Silberpfeile offenbar wieder angewandt. "Wir sind deutlich hinten, aber wir werden heute Nacht zurückfinden", gab sich Hamilton optimistisch: "Wichtig ist, dass wir einige Longruns gemacht haben. Das ist entscheidend für das Rennen."

Sauber: "Das funktionierte besser, als wir dachten"

Hinter dem Engländer belegte Nico Hülkenberg im Sauber Position 13. Dabei lag der Emmericher lange hinter Teamkollege Esteban Gutierrez, weil beide ein ausführliches Vergleichsprogramm absolvierten. Während Gutierrez wie Lotus am Morgen mit DRD unterwegs war, fuhr Hülkenberg ohne.

"Wir haben neue Aerodynamikteile getestet und unser Testprogramm mit dem passiven DRS-System fortgesetzt", sagte Tom McCullough, Saubers leitender Ingenieur an der Rennstrecke: "Dieses Projekt macht Fortschritte, und wir entscheiden heute Nacht, ob wir es hier im Rennen einsetzen oder nicht." Es wäre ein Hoffnungsschimmer nach den in diesem Jahr dürftigen Ergebnissen.

Saubers Erfolg überrascht. DRD bedarf einer genauen Einstellung, damit in schnellen Kurven nicht plötzlich der Anpressdruck abreißt. Lotus brauchte dafür in der Vergangenheit einige Zeit. Nachdem der 7,004 Kilometer lange Circuit de Spa-Francorchamps beim 1. Training am Morgen noch feucht war, konnten die Teams erst am Nachmittag auf trockener Strecke die neuentwickelten Teile testen.

Für Giedo van der Garde endete das 2. Training dagegen vorzeitig. Der Niederländer rutschte in der Paul-Frere-Kurve geradeaus und schlug leicht im Reifenstapel ein. Der Caterham-Pilot stieg nach dem leichten Aufprall unverletzt aus dem Wagen.

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