Regen-Chaos! Quali auf Sonntag verschoben

Von Alexander Maack
Sebastian Vettel muss sich wie die anderen Fahrer in Geduld üben
© getty

Das erste Kräftemessen der neuen Formel-1-Saison wurde verschoben. Wegen zu starken Regens wurde das Qualifying zum Großen Preis von Australien nach dem ersten Abschnitt abgebrochen.

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Die beiden restlichen Teile der Qualifikation sollen am morgigen Sonntag um 11 Uhr Ortszeit (1 Uhr MEZ) nachgeholt werden. "Das bringt die Abläufe etwas durcheinander, aber der Start ist erst um 17 Uhr. Das hatten wir in Suzuka auch schon mal", erklärte Red-Bull-Motorsportdirektor Helmut Marko.

Das Klassement des abgebrochenen Qualifying in der Übersicht

Auf der japanischen Rennstrecke hatte es 2010 ebenfalls stark geregnet. Damals hatte sich Sebastian Vettel vor seinem Red-Bull-Teamkollegen Mark Webber die Pole-Position und anschließend auch den Rennsieg gesichert.

In Melbourne verhinderten starke Regenschauer immer wieder die Wiederaufnahme des Betriebs. Durch das auf der Strecke stehende Wasser war die Gefahr für gefährliche Abflüge der Piloten zu groß. Q2 war drei Mal um insgesamt 50 Minuten verschoben worden.

Die Vollgaspassagen sind auf den öffentlichen Straßen im Albert Park oft leichte Kurven. "Da sind Linien, wo Parkplätze eingezeichnet sind. Da ist es rutschig. Das ist megagefährlich", verdeutlichte Nico Rosberg die Probleme.

Rosberg sichert sich Bestzeit in Q1

Der Mercedes-Pilot hatte jedoch Grund zur Freude. Er sicherte sich im 20-minütigen ersten Abschnitt der Qualifikation die Bestzeit. Rosberg absolvierte die 5,303 Kilometer lange Runde in 1:43,380 Minuten.

"Das Auto lief richtig gut. Die Bedingungen lagen mir auch richtig gut. Da wäre garantiert ein Platz vorne drin gewesen", erklärte der gebürtige Wiesbadener anschließend: "Es wäre besser gewesen, wenn das Training heute stattgefunden hätte. Morgen wird es sicher schwerer, sich ganz vorne zu platzieren."

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Fernando Alonso wurde im Ferrari mit fünf Zehntelsekunden Zweiter. Dahinter platzierte sich Romain Grosjean im Lotus, der am Morgen im 3. Freien Training noch zur Bestzeit gefahren war.

Hülkenberg: "Verrücktes Qualifying"

Auch die übrigen Deutschen sind am Sonntag weiterhin dabei: Vettel wurde Siebter. Nico Hülkenberg (13.) im Sauber und Adrian Sutil (16.) im Force India gelang ebenfalls die Qualifikation für Q2.

Der vor der Saison zu Sauber gewechselte Emmericher zeigte sich anschließend unbeeindruckt von den Wetterbedingungen. "Verrücktes Qualifying, aber keine neue Situation für mich, da ich das 2010 in Suzuka schon mal ähnlich erlebt habe", so Hülkenberg.

"Es ist eine ungewöhnliche Situation, da die Formel 1 normal wie ein Uhrwerk läuft, aber auf das Wetter haben wir zum Glück noch keinen Einfluss."

Zeiten ohne Bedeutung

Allerdings haben die Zeiten kaum Bedeutung, weil die Top-Teams lediglich darauf achteten, nicht im ersten Qualifikationsabschnitt auszuscheiden. Dieses Schicksal traf die letztplatzierten sechs Fahrer. Neben den Fahrern der Hinterbänkler-Teams Caterham und Marussia konnten sich auch Williams-Pilot Pastor Maldonado und Esteban Gutierrez im zweiten Sauber nicht qualifizieren.

"Es ist für alle gleich. Da hat man keine Entschuldigung, wenn man in Q1 ausscheidet", sagte Maldonado anschließend. Allerdings scheint der Venezolaner vollkommen unzufrieden mit seinem Wagen: "Wir müssen hart mit dem Team arbeiten. Mit dem Auto muss was passieren. Wir sind weit weg von der Spitze."

Viele Ausritte zu Beginn

Zu Beginn des ersten Zeitabschnitts hatten viele Piloten Probleme mit der extrem nassen Straße. Nachdem der Start um insgesamt 20 Minuten verschoben wurde, verließen unter anderem Webber, Massa, Hamilton, Perez, Maldonado, Gutierrez sowie die Caterham-Fahrer Giedo van der Garde und Charles Pic die Strecke.

Hamilton schlug am Ausgang von Kurve zwei leicht mit dem Heck seines W04 an die Mauer an. Dabei beschädigte sich der Engländer den hinteren Flügel und sollte an die Box kommen. Hamilton entschied sich anders und fuhr weiter, weil die Strecke sich durch ablaufendes Wasser schnell verbesserte.

Doch nicht nur der Mercedes-Neuzugang beschädigte sein Auto. Auch Massa drehte sich und verlor beim Einschlag in die Begrenzungsmauer den Frontflügel. Kurz vor Ende von Q1 wiederholte Gutierrez an selber Stelle Massas Dreher.

Fast zeitgleich krachte Pic im Caterham in die Mauer. Der Franzose konnte seine Zeit dadurch nicht mehr verbessern und lag nach Ende des ersten Abschnitts der Qualifikation um eine Hundertstelsekunde außerhalb der 107-Prozent-Marke des Zeitschnellsten. Ob er beim Rennen am Sonntag starten darf, entscheiden die Stewards.

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