Formel 1 - Qualifying in Belgien: Charles Leclerc und Sebastian Vettel in der ersten Startreihe

SID
Charles Leclerc ist in Belgien auf Pole Position gefahren.
© getty

Die Highspeed-Achterbahn von Spa wird wieder mal zum Ferrari-Land: Nach einem Durchmarsch vom ersten Training bis ins Qualifying stellten Charles Leclerc (Monaco) und Sebastian Vettel (Heppenheim) ihre roten Boliden in die erste Startreihe für den Großen Preis von Belgien (15.10 Uhr im LIVETICKER). "Wir haben die richtige Pace, hoffentlich können wir das auch im Rennen zeigen", sagte Vettel.

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Hinter den beiden wurde Mercedes-Frontmann Lewis Hamilton Dritter - eine bemerkenswerte Leistung, nachdem der Weltmeister sein Auto wenige Stunden zuvor nahezu komplett demoliert hatte. Neben ihm in der zweiten Reihe steht sein Teamkollege Valtteri Bottas, beide hatten sich im letzten Abschnitt des Qualifyings gegenseitig im Weg gestanden und ihren Teamchef Toto Wolff damit mächtig erzürnt. "Wir haben uns gegenseitig auf den Zehen gestanden und uns zum Trottel gemacht", sagte Wolff am Sky-Mikrofon.

Vettel war derweil nicht so besonders erfreut darüber, dass er zum sechsten Mal in dieser Saison Leclerc den Vortritt lassen musste. "Charles hat einen tollen Job gemacht, jetzt freuen wir uns auf das Rennen", sagte der Vorjahressieger ein wenig zurückhaltend.

Doch Mercedes wird es schwer haben, wenn Ferrari seine Form aus dem Qualifying auch nur annähernd ins Rennen retten kann. Spa und Monza, wo die Formel 1 am kommenden Wochenende Station macht, kommen dem Speed der Scuderia enorm entgegen. Zudem war es für eine perfekte Mercedes-Performance am Samstag in Spa ein paar Grad zu heiß.

Seit die Autos am Freitag erstmals zum freien Training auf die Strecke gerollt waren, hatten die beiden Ferrari in jeder Session die Nase vorne. Vettel und Leclerc wechselten sich dabei ab, die Konkurrenz hatte stets das Nachsehen. "Es passt gut auf einer Runde", sagte Vettel, bemüht, die Favoritenrolle loszuwerden, "aber es gibt viel Raum für Verbesserung. Ein Rennen ist schließlich deutlich länger als eine Runde."

Die Konkurrenten hatten aber bereits nach den ersten beiden Trainingssessions ihr Urteil gefällt. "Ferrari ist hier die Messlatte", sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff, und Hockenheim-Sieger Max Verstappen, im Red Bull nur Fünfter im Qualifying, war derselben Meinung: "Die Ferrari sind hier die absoluten Favoriten, sie sind viel schneller als wir."

Lewis Hamilton crashte im Freien Training

Wenige Stunden vor dem Qualifying war das dritte freie Training gerade zur Hälfte absolviert, als Hamilton sich einen spektakulären Abflug leistete. In einer langgezogenen Rechtskurve verlor der Weltmeister sein Auto, der Mercedes schoss fast ungebremst von der Strecke und prallte mit hoher Geschwindigkeit in die Begrenzung. Dabei wurde die komplette linke Seite des Autos zerstört.

Hamilton blieb unverletzt und meldete hörbar gefrustet an die Box: "Sorry Jungs, ich hänge hier fest." Teamkollege Bottas erkundigte sich sofort nach Hamiltons Befinden: "Ist er okay?" Er war okay, ein Besuch im Medical Center blieb Hamilton erspart, er widmete sich direkt dem Dialog mit seinen Ingenieuren. Spa liegt dem exzentrischen Briten einfach nicht, hier fiel er in den letzten Jahren bereits viermal vorzeitig aus: Öfter als bei jedem anderen Rennen.

Die Mechaniker musste allerdings auf ihre Mittagspause verzichten, es galt, das demolierte Auto in den zweieinhalb Stunden bis zum Beginn des Qualifyings wieder hinzukriegen. Die vordere Aufhängung wurde auf beiden Seiten ersetzt, zudem bekam der Mercedes eine neue Nase und einen neuen Unterboden. Weder das Getriebe noch das Chassis mussten ausgetauscht werden, Hamilton blieb damit auch ein Start aus der Boxengasse am Sonntag erspart.

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