Formel 1 - Mercedes klaut Sebastian Vettel Pole in Baku - Charles Leclerc crasht

SID
Valtteri Bottas steht auf der Pole Position in Aserbaidschan.
© getty

Sebastian Vettel nahm seinen Helm ab und schaute sich die beiden Mercedes von Valtteri Bottas und Lewis Hamilton ganz genau an. Der Ferrari-Star suchte nach dem wieder einmal nicht optimalen Qualifying bei der Konkurrenz nach Details, warum es für ihn nicht zur Pole Position zum Großen Preis von Aserbaidschan gereicht hatte.

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"Wir haben erwartet, es besser zu machen", sagte Vettel, nachdem für den Heppenheimer nur Startplatz drei in Baku zu Buche stand. Die Pole sicherte sich in einer nervenaufreibenden, weil fast zwei Stunden andauernden Zeitenjagd überraschend Bottas. Der Finne fing mit seinem letzten Versuch noch den Vorjahressieger und WM-Führenden Hamilton im zweiten Silberpfeil ab. Hinter Vettel geht Red-Bull-Pilot Max Verstappen (Niederlande) ins Rennen, was Spannung für die erste Kurve verspricht.

Was für Ferrari zum Befreiungsschlag werden sollte, endete am Ende erneut in einem kleinen Debakel. Denn eigentlich hatte sich in den Trainings zuvor eine erste Startreihe in Rot angedeutet, Ferrari galt als Favorit. Doch dann drehten Bottas und Hamilton im entscheidenden Moment noch einmal richtig auf, zudem patzte Vettels aufstrebender Teamkollege Charles Leclerc schwer.

"Sie waren heute einfach schneller", sagte Vettel. Doch für Bottas war der Weg zur Pole erst frei, nachdem Leclerc wegen eines Fahrfehlers an der engsten Stelle des Kurses (7,6 Meter) durch die Altstadt von Baku in die Begrenzungsmauer von Kurve acht gekracht war.

Bis dahin galt der 21 Jahre alte Monegasse nach ganz starken Vorstellungen in den Trainings als Favorit auf Startplatz eins. "Ich bin dumm, ich bin dumm", sagte Leclerc im Funk und stapfte völlig frustriert in seine Box. Trotzdem startet er immerhin als Neunter. "Charles hätte heute auf Pole stehen sollen. Wäre er im Q3 gefahren, hätte er auf Pole gestanden", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolf.

Robert Kubica sorgt für erste Unterbrechung

Weil neben Leclerc auch Williams-Pilot Robert Kubica an derselben Stelle einen Unfall baute und danach die Strecke wieder präpariert werden musste, verzögerte sich das Qualifying um fast eine Stunde. "Die Session war lang, es war schwierig, die Balance zu finden", sagte Vettel. Bottas und Hamilton kamen damit offensichtlich deutlich besser zurecht. Der Brite freute sich über ein "herausragendes Ergebnis für uns. Das ist eine gute Ausgangslage für das Rennen".

Nico Hülkenberg (Emmerich) landete im Renault nur auf dem 18. Platz, er rutscht wegen Strafen für die Konkurrenz aber um zwei Plätze nach vorn.

Bottas feierte die zweite Pole dieser Saison und die achte seiner Karriere. Vettel und Leclerc kündigten ihm für das Rennen aber einen ordentlichen Kampf an. "Das Wochenende ist noch nicht vorbei, wir können uns erholen", sagte der Ex-Weltmeister aus Heppenheim: "Hier kann alles passieren. Hoffentlich habe ich einen guten Start, das würde helfen." Und Leclerc fährt mit ordentlich Wut im Bauch. "Ich werde daraus lernen und stärker zurückkommen. Ich werde morgen alles versuchen", sagte er bei RTL.

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