Mexiko-GP der Formel 1: Lewis Hamilton krönt sich bei Verstappens Triumph zum Weltmeister

Lewis Hamilton ist nun fünfmaliger Formel-1-Weltmeister.
© getty

Lewis Hamilton ist Weltmeister! Dem Mercedes-Pilot reichte beim Großen Preis von Mexiko ein vierter Platz, um den fünften Titel seiner Formel-1-Karriere perfekt zu machen. Das Rennen auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez gewann Red Bulls Max Verstappen vor den beiden Ferraris von Sebastian Vettel (2.) und Kimi Räikkönen (3.).

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Hamilton hätte selbst bei einem Sieg Vettels nur Siebter werden müssen, um den WM-Kampf endgültig zu entscheiden. Dass er es nicht darauf ankommen lassen wollte, zeigte sich schon am Start. Dort schob sich der Engländer einen Rang nach vorne, sodass nur noch Verstappen vor ihm lag.

Der Niederländer zog allerdings sofort davon, zwischenzeitlich hatte er fast 15 Sekunden Vorsprung auf seine Verfolger. Auch dahinter machten sich schnell viele Lücken breit, sodass Rad-an-Rad-Duelle zunächst Seltenheitswert hatten. Erst als sich verschiedene Strategien durchs Feld mischten, gab es Überholmanöver zu bestaunen.

Besonders Vettel fand zur Halbzeit des Rennens in die Spur und überholte sowohl Daniel Ricciardo als auch Hamilton auf der Strecke. Hamilton erlebte das genaue Gegenteil: Er fühlte sich auf seinen Reifen zunehmend unwohl und musste nach Vettel auch Ricciardo ziehen lassen. Im Duell mit dem Australier verbremste er sich sogar derart stark, dass er ins Gras ausweichen musste.

Von der Action hinter sich bekam Verstappen wenig mit. Er fuhr seinem fünften Sieg in der Königsklasse ohne Probleme entgegen, auch wenn er kurzzeitig einen Schreck mit auf dem Weg bekam: Sein Teamkollege Ricciardo schied wenige Runden vor Ende mit einem Motorschaden aus.

Auf Platz fünf beendete Valtteri Bottas im zweiten Mercedes das Rennen vor Renault-Pilot Nico Hülkenberg (6.). Komplettiert wurden die Top 10 von Charles Leclerc (7./Sauber), Stoffel Vandoorne (8./McLaren), Marcus Ericsson (9./Sauber) und Pierre Gasly (10./Toro Rosso).

Hamilton hat mit seinem fünften WM-Titel nun einen mehr als Vettel und genauso viele wie Juan Manuel Fangio auf seinem Konto. Nur Rekordweltmeister Michael Schumacher hat mit sieben Titeln noch die Nase vorn.

Mexiko-GP: Der Start

Ricciardo kam von der Pole überhaupt nicht gut weg, sodass Hamilton sofort vorbeiziehen konnte. Für die Führung reichte es jedoch nicht, denn innen behauptete sich Verstappen an vorderster Front. Vettel dahinter wurde eingeklemmt, seinen Windschatten konnte er also nicht nutzen. Kurzzeitig schaffte Bottas den Weg vorbei, musste im Duell um den vierten Platz aber - inklusive Berührung - zurückstecken.

Im Hintergrund startete Hülkenberg nicht ideal. Erst ging Sainz vorbei, dann fuhr sich Ocon einen Teil seines Frontflügels an ihm ab. Alonso räuberte über die herumfliegenden Karbonstücke und schied wenig später aus.

Strategie beim Mexiko-GP:

Schon vor dem Rennen befürchteten die Fahrer, dass ihre Reifen von dem mexikanischen Asphalt gefressen werden. Und tatsächlich hielten sie nicht lange durch: Als erste der Spitzenfahrer kamen Hamilton und Bottas nach elf Runden zum Boxenstopp. Für beide ging es auf Supersoft weiter.

Als Reaktion auf Mercedes rief Red Bull wenig später seine Piloten herein. Zunächst bekam Ricciardo die roten Pneus aufgezogen (Runde 12), einen Umlauf später auch Verstappen.

Eine alternative Strategie wählte Ferrari. Um Vettel nach vorne zu bringen, holte man ihn erst nach 17 Runden an die Box. Dadurch hatte er am Ende seines Stints frischere Reifen, die er für zwei Platzgewinne nutzte.

In Runde 48 kamen dann Vettel und Hamilton zu ihren zweiten Boxenstopps. Weil beide keine neuen Supersofts mehr in der Garage hatten, mussten sie das Rennen auf Ultrasofts beenden. Anders Verstappen, der für seinen Schlussstint die superweichen Gummis mitbekam.

Highlight des Rennens: Lewis Hamilton gegen Kimi Räikkönen

In den USA ging Hamilton gegen Räikkönen kein Risiko und hielt sich zurück. Diesmal ließ er sich in der 17. Runde aber nicht zweimal bitten und attackierte den Iceman am Ende der Start-Ziel-Geraden. In der ersten Kurve noch dagegen gehalten, gab Räikkönen in der zweiten Kurve nach. Doch nicht nur Hamilton setzte sich durch, auch Ricciardo schlüpfte am Ferrari vorbei.

Top des Rennens: Max Verstappen

Am Samstag nach verpasster Pole Position noch gefrustet, lief der Sonntag perfekt. Den Start gewonnen, Hamilton abgewehrt, die Reifen am Leben gehalten - Verstappen setzte alles wie erhofft um. An seinem Sieg gab es von Anfang an keinen Zweifel.

Flop des Rennens: Daniel Ricciardo

Erst den Start verhauen, dann über weite Strecken nicht die nötige Pace gefunden. Dass er am Ende mal wieder wegen eines technischen Defekts ausfiel, setzte einem enttäuschenden Tag die Krone auf. So hat sich das Ricciardo sicher nicht vorgestellt.

Reaktionen zum Mexiko-GP:

Max Verstappen (Red Bull): "Der Start war ganz entscheidend. Ich habe nicht so gut geschlafen, aber ich war fest entschlossen zu gewinnen. Das Auto hat funktioniert."

Sebastian Vettel (Ferrari): "Es ist kein einfacher Tag, aber Lewis hat den Titel verdient. Er und sein Team haben das ganze Jahr einen guten Job gemacht. Ich wäre natürlich gerne länger im Rennen geblieben, aber das hat nicht geklappt."

Kimi Räikkönen (Ferrari): "Ich hatte nicht den besten Start. Die Reifen haben aber ganz gut durchgehalten, somit haben wir noch das Maximum herausgeholt. Man will natürlich immer mehr, aber über das Podium kann ich mich nicht beschweren."

Lewis Hamilton (Mercedes): "Es ist ein seltsames Gefühl im Moment. Ich muss meinem Team danken. Ich bin seit meinem 13. Lebensjahr bei Mercedes - das zu vollenden, was Fangio mit Mercedes geschafft hat, ist unglaublich. Das Rennen war fürchterlich, wir haben den Titel nicht hier gewonnen. Der Start war super, aber dann ging nichts mehr. "

Artikel und Videos zum Thema