Formel 1 - Ricciardos Wechsel zu Renault: Was steckt hinter der Sensation des Jahres?

Daniel Ricciardo fährt seit 2014 für Red Bull in der Formel 1.
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Was bedeutet der Wechsel für Red Bull?

Red Bull rühmte sich seit dem Aufstieg von Verstappen immer wieder mit der besten Fahrerpaarung der Formel 1. Wäre man in den letzten zwei Jahren nicht nur um vereinzelte Siege, sondern um die Weltmeisterschaft mitgefahren, Teamchef Christian Horner hätte zwei wirklich heiße Eisen im Kampf um den Titel gehabt.

Mit Ricciardos Abgang könnte sich dieser Luxus in französische Luft aufgelöst haben. Einen gleichwertigen Ersatz wird man auf die Schnelle nicht finden, zumal ein externer Fahrer - Fernando Alonso wäre beispielsweise auf dem Markt - das Nachwuchsprojekt der Bullen ad absurdum führen würde. Schließlich werden vielversprechende Junioren in den Kader berufen und gefördert, um eines Tages für Red Bull Racing in der Formel 1 zu starten. Entsprechend kommen für das vakante Cockpit eigentlich nur zwei Kandidaten in Frage: Pierre Gasly und Carlos Sainz Junior.

Ersterer fährt für Toro Rosso aktuell seine erste komplette F1-Saison. Er überzeugte unter anderem mit einem vierten Platz in Bahrain oder zuletzt mit Rang sechs beim Ungarn-GP. Die mangelnde Erfahrung des jungen Franzosen wird den Verantwortlichen jedoch zu denken geben. Mit Daniil Kvyat hat man schon eine ungewollte Blaupause für eine zu schnelle Beförderung ins Hauptteam. Der Russe stieg nach Vettels Wechsel zu Ferrari zu Red Bull auf, wurde nach vielen Querelen jedoch nur anderthalb Jahre später wieder zu Toro Rosso degradiert. Mittlerweile steht er gänzlich ohne festes Cockpit da.

Die wahrscheinlichere Wahl ist daher Sainz. Der Spanier ist aktuell an Renault ausgeliehen und könnte 2019 entsprechend problemlos zu Red Bull wechseln. Der Sohn von Rallye-Legende Carlos Sainz ist zweifelsohne talentiert, bekommt im Teamduell mit Hülkenberg aktuell aber auch seine Grenzen aufgezeigt. Die 1A-Lösung dürfte Sainz somit auch nicht sein.

Außer: Red Bull stellt seinen jüngsten Ansatz um und fokussiert sich noch mehr auf Verstappen. Dann könnte ihm Sainz ein guter Helfer in einem möglichen Titelkampf sein, der konsequent Punkte für das Team sammelt, ohne Verstappen solche wegzunehmen. Es wäre die selbe Schiene, die Ferrari mit Räikkönen und Mercedes mit Bottas fährt.

Die gemeinsame Zeit bei Toro Rosso hat jedoch gezeigt, dass die Rivalität zwischen Verstappen und Sainz ein derartige Handhabe schwierig gestalten könnte ...