Medien: Ferrari verhandelt mit Rosberg

Von SPOX
Nico Rosberg (r.) soll angeblich zu Sebastian Vettel und Ferrari wechseln
© getty

Ferrari plant möglicherweise für die kommende Saison mit einem deutschen Dream-Team und jagt Nico Rosberg. Daimler-Vorstandsvorsitzender Dieter Zetsche schmettert Gerüchte über ein mögliches Sabbatical von Lewis Hamilton ab und warnt dessen Teamkollegen vor neuen Gefahren. Max Verstappen dankt seinem Vater und Force India und Sauber hoffen vergeblich auf Updates.

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Rosberg zur Scuderia? Ferrari plant möglicherweise für die kommende Saison mit einem deutschen Dream-Team. Der Rennstall aus Maranello hat nach Medieninformationen Kontakt zu Nico Rosberg aufgenommen, um den Mercedes-Piloten als Teamkollegen von Sebastian Vettel zu verpflichten. Das berichtet zumindest die Mailänder Tageszeitung Corriere della Sera.

Demnach soll Rosberg den Finnen Kimi Räikkönen ersetzen, mit dessen Leistungen Ferrari unzufrieden sei, so das Blatt weiter. Der Vertrag des Icemans bei den Roten läuft am Ende der Saison aus. Laut Corriere habe Vettel keine Einwände.

"Nico ist nicht schuldlos": In der Schuldfrage über den Mercedes-Crash beim Großen Preis von Spanien hat David Coulthard Rosberg nicht freigesprochen. "Nico ist nicht schuldlos", urteilte der Brite im Telegraph. Stattdessen sei das falsche Setup, das Rosberg nach dem Start auswählte, verantwortlich für den teaminternen Unfall gewesen.

"Es ist ein bisschen so, als öffnet man eine Tür und in dem Moment, wo jemand eintritt, schlägt man sie ihm vor der Nase zu", vergleicht Coulthard die Situation, in der Hamilton eine Lücke erkannte, die Rosberg aber schloss. Den Vorwurf, Hamilton fahre zu aggressiv, lässt der Vize-Champion von 2001 nicht gelten: "Er hat drei Weltmeisterschaftstitel und ist nicht dafür bekannt, dass er anderen reinfährt oder sie von der Strecke drängt."

Hamilton vor Sabbatjahr? "Das ist Bullshit": Daimler-Vorstandsvorsitzender Dieter Zetsche hat im Interview mit Sky die Gerüchte, Hamilton würde 2017 eine Pause einlegen, abgeschmettert: "An den Gerüchten ist überhaupt nichts dran. Würden wir nicht vor Publikum sprechen, würde ich sagen, das ist Bullshit."

Zetsche beruft sich mit dieser Einschätzung auf persönliche Gespräche mit dem Weltmeister: "Ich spreche regelmäßig mit ihm. Deshalb habe ich nicht den Ansatz eines Zweifels, dass Lewis genauso hungrig ist, wie in den vergangenen 15 Jahren seiner Karriere, die ihm drei WM-Titel eingebracht haben."

Und auch wenn Hamilton seinen Titel in diesem Jahr nicht verteidigen würde, kommt ein Sabbatical nicht in Frage: "Falls es dieses Jahr nicht klappen sollte mit dem Titel - und da ist noch alles völlig offen - dann bin ich mir sicher, dass er eben nächstes Jahr wieder angreift."

Rosbergs Erfolg birgt Gefahren: Auch über den WM-Führenden hat sich Zetsche geäußert. Dessen erfolgreicher Saisonverlauf - vom Crash in Spanien abgesehen - verändert seine Wahrnehmung im Fahrerlager und bringt Gefahren mit sich, die Rosberg noch nicht kennt.

"Erfolg produziert Selbstbewusstsein. Das ist bei Nico in den ersten Rennen passiert, und das ist ein Vorteil", sagt Zetsche zwar. Doch dieser Vorteil lässt sich auch umdrehen: "Gleichzeitig wurde er vom Jäger zum Gejagten, und da wächst die Nervosität, wenn der Abstand dann schmelzen sollte."

Das sei für die F1 nur förderlich: "Wir haben zwei supertolle Fahrer, wahrscheinlich die besten im Feld. Dass sie sich gegenseitig fordern, ist das Beste, was dem Sport passieren kann."

"Ohne meinen Vater hätte ich nicht gewonnen": Max Verstappen hat nach seinem Sieg in Barcelona die Bedeutung der Beziehung zu seinem Vater Jos, der ebenfalls F1-Pilot war, hervorgehoben: "Er hat mir am Anfang meiner Karriere enorm geholfen, bis hinauf in die F1. Ohne ihn hätte ich heute nicht gewonnen", sagte Verstappen.

"Es bedeutet ihm auch enorm viel. Er wollte immer, dass ich besser werde als er. Heute ist das perfekt aufgegangen. Er ist sehr stolz", beschreibt der jüngste GP-Sieger aller Zeiten die Gefühlslage seines Vaters. Sein Alter spielt für ihn dabei keine Rolle: "Ja, es ist ein schöner Rekord. Aber letztendlich spielt es keine Rolle, wie alt du bist, solange du gewinnst."

Nun gilt es, in Monaco die Leistung zu bestätigen, auch wenn der Niederländer erst einmal tief stapelt: "Das erste Ziel für Monaco ist, von den Wänden fernzubleiben. Wenn uns das gelingt, können wir hoffentlich auf das Podium fahren."

Kein weiteres Update für Hülkenberg: Robert Fernley, stellvertretender Teamchef von Force India, hat angekündigt, dass es keine weiteres Updates im Laufe der Saison für den Boliden geben wird. Damit widerspricht er seinem Piloten Nico Hülkenberg, der in Barcelona neue Entwicklungen ankündigte.

Stattdessen soll das bereits in Barcelona eingeführte Update optimiert werden: "Es war unser erstes Mal mit dem neuen Aero-Paket. Wenn wir dieses besser kennen, können wir hoffentlich ein paar Zehntel mehr rausholen."

Außerdem soll der Fokus auf das Auto für die Saison 2017 gelegt werden: "Wir wollen so früh wie möglich mit dem 2017er-Auto anfangen. Wegen der Regeländerungen gibt es nämlich nur sehr wenig, was man von diesem Auto auf 2017 übertragen kann."

Keine Updates für Sauber: Präkerer als bei Force India ist die Situation beim Sauber-Stall. Die Schweizer waren in Barcelona nämlich das einzige Team, das komplett ohne Updates daherkam. Und daran wird sich in Zukunft wohl auch nicht viel ändern. Das Geld fehlt für neue Ideen und Produktionen.

"Es sind schwierige Zeiten für uns, das ist die Realität", so Felipe Nasr, "es ist, wie es ist. Ich bin sicher, das Team versucht, die Situation zu verbessern." Auch Teamkollege Marcus Ericsson rechnet "in naher Zukunft" nicht mit Verbesserungen für den Sauber C35, auch wenn die so früh wie möglich benötigt werden, "um konkurrenzfähig zu bleiben."

"Wir haben Updates in Planung, für irgendwann zwischen dem siebten und zehnten Rennen, aber ich kenne den letzten Stand nicht. Um diese Updates zu bauen, brauchen wir die Ressourcen," so Nasr und auch Ericsson ätzt: "Alle anderen Teams bringen Updates nach Barcelona, aber unser einziges Update ist die neue Version des Ferrari-Motors. Unsere Flügel und der Unterboden sind noch genauso wie Ende vergangenen Jahres."

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