F1 sehnt sich nach echtem WM-Duell

SID
Die Dominanz von Mercedes macht der Formel 1 schwer zu schaffen
© getty

Rot gegen Silber, Vettel gegen Hamilton: Nicht nur Bernie Ecclestone hofft nach einem weiteren Jahr der Mercedes-Dominanz auf ein echtes WM-Duell für 2016.

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Bernie Ecclestone hat es satt. "Unser größtes Problem ist, dass die Leute wissen, wer dieses Jahr Weltmeister wird", schimpft der Chefpromoter über die Langeweile an der Spitze der Formel 1: "Das kann nicht richtig sein."

Neun von bisher 15 Saisonrennen hat Lewis Hamilton gewonnen. Der Mercedes-Pilot kann schon am Sonntag beim Großen Preis der USA in Austin (20.00 Uhr im LIVETICKER) seine Titelverteidigung perfekt machen. Doch selbst der Brite wünscht sich für 2016 mehr Nervenkitzel im Kampf um die WM-Krone - und hofft dabei auf seinen Rivalen Sebastian Vettel.

"Wenn ich ein Fan wäre, dann würde ich auch am liebsten ein Duell von Hamilton im Mercedes gegen Vettel im Ferrari sehen", sagt Hamilton: "Das wäre doch für den Sport klasse. Ich wünsche mir viele tolle Rad-an-Rad-Duelle, und natürlich will ich am Ende die Nase vorn haben."

Warten auf das Duell der Giganten

Rot gegen Silber, Vettel gegen Hamilton - es wäre ein Duell der Giganten. Und ganz im Sinne von Big-Boss Ecclestone. "Wir sind im Show Business und in dem Moment, in dem wir die Leute nicht mehr unterhalten, haben wir Probleme", sagt der 84-Jährige und hört wohl schon die Kasse klingeln. Hamilton vs. Vettel könnte die PS-Fans wieder in ihren Bann ziehen, ähnlich wie der Klassiker Ayrton Senna gegen Alain Prost Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre. Damit ließe sich jede Menge Geld verdienen.

Auch Vettel will nach seinem ersten Jahr bei der Scuderia mit bisher drei Siegen 2016 wieder richtig angreifen. "Wir wollen Mercedes herausfordern. Noch sind sie uns voraus, aber wir holen Schritt für Schritt auf", sagt der Heppenheimer, der bei einem Sieg Hamiltons mindestens Zweiter werden muss, um Mercedes die WM-Party zu versauen: "Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr in einer besseren Position sein werden - mit einem konkurrenzfähigeren Auto."

Hamilton in Form seines Lebens

Doch selbst dann wird es für Vettel ganz, ganz schwierig. Hamilton ist im Moment wohl in der Form seines Lebens. Der 30-Jährige fährt in diesem Jahr sicher, souverän, selbstbewusst. Einfach ohne Fehler. Und so hatte sein Teamrivale Nico Rosberg trotz gleicher Voraussetzungen erneut keine echte Chance auf den WM-Titel.

"Von Nico weiß ich, dass er mich immer unter Druck setzt", sagt Hamilton zwar brav: "Von der Art und Weise, wie er mit unserer Stallrivalität umgeht, kann ich nur den Hut ziehen." Aber trotz gleichen Materials kann es der Wiesbadener nicht mit Hamilton aufnehmen.

Und so liegen die Hoffnungen der Formel 1 auf Vettel, aus dem "Kampf" um den WM-Titel möglichst schnell wieder ein echtes Duell zu machen. "Ich finde Seb ist eine tolle Persönlichkeit. Du weißt immer, woran du mit ihm bist, ein herausragender Fahrer mit starkem Charakter", sagt Hamilton: "Außerdem haben wir viel Spaß zusammen. Ich freue mich auf die kommenden Jahre mit ihm." Genau wie der Rest der Formel 1. Und ganz besonders Bernie Ecclestone.

Der WM-Stand im Überblick

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