McNish schießt gegen Honda

Von Adrian Franke
Allan McNish hat Honda entschieden kritisiert
© getty

Allan McNish erwartet von McLaren-Honda wenig und kritisiert vor allem Honda entschieden. McLaren hofft derweil auf mehr Zuverlässigkeit, während für den Hockenheimring womöglich ein Schicksalsjahr ansteht. Außerdem: Emerson Fittipaldi will wieder mehr Persönlichkeiten und mehr Redefreiheit.

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McNish schießt gegen Honda: Die Wiedervereinigung von McLaren und Honda brachte unweigerlich Vergleiche mit der glorreichen Zusammenarbeit in der Vergangenheit auf. Doch Ex-Pilot Allan McNish, der schon Anfang der 90er mit Honda zusammenarbeitete, kann sich eine erneute Erfolgsära nicht vorstellen. "Dieses Honda ist nicht dasselbe wie das Honda von damals", schrieb McNish in seiner BBC-Kolumne.

Darüber hinaus gebe es heute andere Rahmenbedingungen: "Auf und neben der Strecke herrscht mehr Wettbewerb. 1988, als McLaren-Honda 15 von 16 Rennen gewann, hatte nur Ferrari einen Turbomotor, aber der war nicht so gut wie der von Honda - und die Piloten waren nicht so gut wie Ayrton Senna und Alain Prost."

Doch der Schotte ging in seiner Kritik noch weiter: "Wenn man sich im Motorsport umsieht, dann hat Honda überall Probleme - außer in der Britischen Tourenwagen Meisterschaft . Honda scheint nicht mehr das gleiche Unternehmen mit dem gleichen Rennspirit zu sein wie früher." Somit wissen die Japaner auch, dass sie für den Großteil des Rückstandes des F1-Teams verantwortlich sind, "sonst wären sie blind".

McLaren baut auf "Zuverlässigkeit": McLaren-Honda kommt an die Topteams weiter nicht ran, der Rückstand scheint viel zu groß, um ihn zeitnah aufzuholen. Rennleiter Eric Boullier machte den Fans bei GPUpdate.net jetzt dennoch Hoffnung: "Wir wissen, dass wir in drei oder vier Rennen spielerisch mit den Top sechs oder Top acht mithalten können. Wir fahren mit einem heruntergetunten Motor und wissen, dass wir nicht nur Zehntel, sondern Sekunden finden könnten, wenn wir morgen den Motor aufdrehen würden."

Doch um den Antrieb auf voller Leistung laufen lassen zu können ist mehr Konstanz nötig, wie Boullier weiter mit Blick auf Motorenpartner Honda sowie auf das Token-System unmissverständlich ausführte: "Zuverlässigkeit ist gratis. Man kann daher 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche daran arbeiten."

2016 als Schicksalsjahr für Hockenheim?Das kommende Jahr könnte für den Hockenheimring ein sehr kritisches werden: Nach einem Jahr Pause kehrt die Königsklasse 2016 wieder nach Deutschland zurück, mutmaßlich wird der Hockenheimring das Rennen ausrichten. Zwar gilt der Vertrag auch für 2018, doch Hockenheimring-Chef Georg Seiler appellierte schon jetzt an die Zuschauer.

"Wir brauchen nächstes Jahr ein gut gefülltes Haus, damit die Formel 1 eine Zukunft hat", stellte Seiler laut Motorsport-Total.com klar. Dabei müsse schlicht alles passen, sonst "können wir das Buch zuschlagen. Wir müssen dem Fan sagen: Komm' nächstes Jahr zum Rennen und sichere die Formel 1 am Hockenheimring." Bei einem Misserfolg müsse man die Zukunft komplett überdenken, wenngleich Seiler hinzufügte: "Wir haben den Vertrag bis 2018 und haben bisher unsere Verträge immer eingehalten."

Fittipaldi fordert Redefreiheit: Ex-F1-Pilot Emerson Fittipaldi will, dass Piloten wieder Stars sein dürfen - und macht vor allem die PR-Maschine und die strengen Regeln dafür verantwortlich, dass die Fahrer immer weiter in den Hintergrund geraten. "Wenn du zum Beispiel für Ferrari fährst, dann wird man dir vor der Pressekonferenz sagen: "Du kannst das nicht sagen" oder "Das solltest du nicht sagen." Das ist scheiße! Bin ich ein Roboter? Oder bin ich eine Persönlichkeit? Das fehlt", kritisierte Fittipaldi laut Motorsport-Magazin.com.

Weiter stellte der zweifache Weltmeister aber klar: "Macht nicht die Fahrer verantwortlich, denn sie befinden sich in einem anderen Umfeld als zu meiner Zeit. Aber das sollte sich ändern. Ich konnte alles sagen. Meine Persönlichkeit durfte noch durchkommen. Ich hatte Redefreiheit und das bedeutet alles."

Gericht stoppt Exhumierung von Fangio: Der Leichnam des 1995 verstorbenen Ex-Weltmeisters Juan Manuel Fangio bleibt vorerst unangetastet. Ein Gericht überstimmte ein zuvor verkündetes Urteil, wonach der Körper für einen Vaterschaftstest exhumiert werden sollte.

Bislang war nur die Klage von Oscar Espinoza bekannt, der behauptet, Fangios Sohn zu sein. Der Argentinier hatte eine lange Beziehung zu Espinozas Mutter Andrea Berruet, das Gericht gewährte zunächst die Exhumierung. Doch offenbar war schon zuvor Ruben Vazquez mit der gleichen Behauptung vor Gericht gegangen und so muss Espinoza jetzt zumindest abwarten, bis das Gericht im Fall Vazquez eine Entscheidung getroffen hat. Fangio gilt bislang offiziell als kinderlos.

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