Benzinsparen gut oder schlecht?

Von Vom Red Bull Ring berichtet Alexander Maack
Nico Rosberg hat mit dem Benzinsparen weniger Probleme als viele seiner Kollegen
© getty

Das Benzinsparen bei den Formel-1-Rennen missfällt nicht nur den Fans. Auch einige Fahrer äußern sich vor dem Österreich-GP äußerst kritisch - allen voran Toro-Rosso-Rookie Carlos Sainz jr., der allerdings Gegenwind von Nico Rosberg bekommt.

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"Für mich ist das etwas Neues. Ich kannte das nicht", sagte der Spanier, der vor seinem Aufstieg in die Formel 1 unter anderem den Titel in der Renault World Series gewann: "Für mich ist es etwas, das ich nicht mag. Vor allem, weil ich es schon früh im Rennen machen muss, meist nach der ersten Runde."

Durch die Begrenzung der Benzinmenge auf 100 Kilo pro Rennen müssen die Fahrer seit Einführung der neuen Hybridantriebe zu Beginn der Saison 2014 erheblich mehr auf den Verbrauch achten als im Zeitalter der V8-Motoren.

Besonders auf Strecken mit vielen langen Geraden nach engen Kurven ist der Verbrauch besonders hoch. Die Fahrer müssen das Lift-and-Coast-Verfahren anwenden, um das Ziel zu erreichen: Sie gehen vor dem eigentlichen Bremspunkt vom Gas, lassen das Auto rollen und bremsen später.

Sainz: "Ich muss es machen"

"In Australien war das sehr stark, in Kanada wieder", so Sainz: "Man muss sich anpassen und schnell sein. Aber der Anteil bei den beiden Rennen war aus meiner Sicht ein bisschen zu viel. Aber ich muss es machen."

Durch die detaillierte Auswertung der Telemetriedaten können die Ingenieure den Fahrern genaue Anweisungen geben, wie viele Meter sie vor einer Kurve das Auto rollen lassen sollen. Mercedes passte die Angaben während des Rennens in Montreal mehrmals an, um Lewis Hamilton zum Sieg zu coachen.

Rosberg widerspricht Sainz

Ganz anders als Sainz sieht Nico Rosberg die Situation. Der Vizeweltmeister erinnerte in Spielberg daran, dass schon sein Vater Keke den Fuß vom Gas nehmen musste: "Sie haben das schon in den 80ern gemacht. Ich erinnere mich, wie mein Vater gegen Alain Prost im McLaren gefahren ist und sie Benzin sparen mussten, weil es jedem am Ende des Rennens ausging."

Rosberg gab an, es habe sich nichts geändert. "Es ist nur professioneller, akkurater und detaillierter geworden. Auch wenn wir das tun, fahren wir am absoluten Limit des Autos. Es ist nur ein anderer Fahrstil. Und selbst dieser Fahrstil ist sehr herausfordernd. Man pusht immer noch wie verrückt, man fährt nur anders. Das ist alles."

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