Ecclestone: Baku guter Monza-Ersatz

SID
Bernie Ecclestone kann sich ein F1-Rennen in Baku vorstellen
© getty

Der Italien-GP steht vor dem Aus. Das Rennen in Monza könnte schon in der Saison 2016 aus dem Rennkalender verschwinden, den Nachfolger hat Ecclestone schon im Blick. Und: McLaren glaubt, das Schlimmste hinter sich gelassen zu haben und Massa meckert über Maldonado.

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Baku als Monza-Ersatz? Der Grand Prix von Italien steht vor dem Aus. Das traditionsreiche Rennen in Monza soll ab der Saison 2015 aus dem Rennkalender verschwinden, da die finanziellen Forderungen von 20 Millionen Euro pro Grand Prix nicht erfüllt werden. Als Nachfolgerennen hat Bernie Ecclestone den Europa-GP in Azerbaidschan auserkoren.

"Monza muss die gleichen Anforderungen erfüllen wie jeder andere Grand Prix", so Bernie Ecclestone in einem Interview mit der Gazzetta dello Sport. "Ich hatte eine Abmachung mit den Verantwortlichen in Monza, aber geschehen ist nichts." Weil der Vertrag nach dem Jahr 2015 ausläuft, könne er das Rennen nicht weiter im Kalender führen.

Sorgen macht dem Formel-1-Boss das nicht. Er glaubt nicht an negative Konsequenzen für die Königsklöasse. "Das wurde mir auch schon gesagt, als wir kein Rennen mehr in Frankreich hatten. Und jetzt in Deutschland", erklärte der 84-Jährige: "Wir haben guten Ersatz, nicht wahr?"

Einen Schutz der Klassiker werde es nicht geben. "Man bezahlt für die Formel 1. Wieso sollte ich Monza bessere Konditionen bieten als zum Beispiel Spa. Jeder bezahlt gleich viel." Das Gleiche soll auch der Grund für die Streichung des Rennens in Hockenheim gewesen sein.

Ein Rennen auf den Straßen der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku wird derweil harsch kritisiert, da dem Land Verletzung der Menschenrechte vorgeworfen wird. Ecclestone sieht darin aber kein großes Problem: "Wir müssen uns da keine Sorgen machen. Alle werden sich freuen. Außerdem werden wir alles dafür tun, dass alles mit rechten Dingen abläuft."

McLaren-Probleme nicht mehr "dramatisch"? Über die ersten Rennen hatte McLaren erhebliche Probleme, in Bahrain konnte am Sonntag Jenson Button aufgrund von Problemen mit der Elektronik nicht starten. Teamkollege Fernando Alonso wurde letztlich Elfter. McLaren-Racing-Direktor Eric Boullier ist allerdings davon überzeugt, dass das Team die schlimmsten Probleme jetzt hinter sich hat.

"Wir hatten bei einem Auto noch Schwierigkeiten, das andere Auto hatte keine Probleme. Das ist zumindest etwas ermutigend. Es ist schön zu sehen, dass wir Fortschritte erzielen können. Jetzt können wir schon fast um Punkte mitfahren", erklärte Boullier laut F1i.com, gab aber auch zu: "Natürlich sind wir noch weit von unserem Ziel entfernt. Aber wir haben die dramatischste Zeit hinter uns und man erkennt Fortschritte."

Alonso hatte allerdings nach dem Bahrain-GP gemahnt: "Wir wussten, dass wir in einigen Bereichen am Auto Schwächen haben würden. Was die Konstanz angeht, hatten wir zu oft die gleichen Probleme. Jetzt wird über die nächsten beiden Wochen viel gemacht werden. Es ist schade für Jenson, weil er sich bestmöglich auf das Rennen vorbereitet hatte. Hoffentlich können wir das abstellen und sind im nächsten Rennen stärker."

Massa meckert wegen Maldonado: Geht es nach Felipe Massa, hat ihm Pastor Maldonado den Großen Preis von Bahrain versaut. Der Brasilianer hatte in den ersten Runden einen guten Eindruck gemacht, nachdem er Maldonado überholt hatte, erwischte der ihn aber von hinten.

"Ich hatte drei, vier wirklich gute Runden und habe Plätze gut gemacht. Dann war ich vor Maldonado und ich weiß ehrlich gesagt nicht, was er gemacht hat , aber er hat in der vierten Kurve der vierten Runde seinen Bremspunkt verpasst und meinen Diffusor erwischt", klagte Massa, der letztlich nur Zehnter wurde.

Weiter führte er aus: "Dabei ist ein ordentliches Stück abgebrochen und von da an hatte ich bis zum Ende des Rennens hinten keine wirkliche Stabilität. Von einer Runde auf die andere hat sich die Balance komplett geändert. Ohne den Vorfall wäre meiner Meinung nach ein Platz unter den ersten sieben für mich drin gewesen."

Welche Auswirkungen hat der VW-Führungsstreit? Bis jetzt ist es nur eine Randnotiz. Doch die Niederlage von Ferdinand Piech im Machtkampf gegen Volkswagens Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn, könnte sich auf die Formel 1 auswirken. Piech versuchte, seinen einstigen Liebling aus dem Unternehmen zu bekommen, der Aufsichtsrat will dem CEO jetzt aber einen langjährigen Vertrag über 2016 hinaus anbieten.

Winterkorn unterstützte schon als Audi-Boss die Motorsportprojekte der Ingolstädter, während Piech aufgrund Differenzen mit Bernie Ecclestone mehrmals den Formel-1-Einstieg einer Marke des VW-Imperiums verhindert haben soll. Verliert der 78-Jährige weitere Macht könnte das Projekt ab der Saison 2018 doch noch Wirklichkeit werden.

Neben Audi, das schon Ferraris früheren Teamchef Stefano Domenicali, Ex-BMW- und Williams-Ingenieur Jörg Zander und Ferraris früheren Simulator-Spezialisten Gabriele Delicolli verpflichtet hat, sollen laut motorsport.com auch für Suzuki und Bugatti Machbarkeitsstudien eines Formel-1-Einstiegs erstellt worden sein.

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