Wilde Bernie-Idee und Bullen-Attacke

SID
Bernie Ecclestone überrascht immer wieder mit "kreativen" Ideen
© getty

Bernie Ecclestone sorgt sich um sein altes Haus namens Formel 1, fordert neue Regeln und kritisiert Sebastian Vettel. Außerdem: Force India geht auf Red Bull los und Renault liebäugelt mit einem Ausstieg.

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Ecclestones verrückte Ideen: Der Formel-1-Zampano sorgt sich um die Zukunft der Königsklasse, die teilweise nicht gerade vor Spannung explodiert. "Wir reparieren seit Jahren ein altes Haus. Das ist falsch. Ich bin ein bisschen frustriert und auch enttäuscht, dass es so weit gekommen ist", wird der Engländer von mehreren Medien zitiert.

Deshalb fordert der 84-Jährige einmal mehr neue Regeln. "Wenn wir die gleichen Punkte für das Qualifying wie für das Rennen vergeben, und den Polesetter dann von Platz 12 starten lassen, wären die Rennen bestimmt interessanter."

Dass er mit so einem Vorschlag bei den wichtigsten Rennställen auf offene Ohren stößt, darf bezweifelt werden. Dessen ist sich auch Ecclestone bewusst: "Die Teams stimmen Änderungen nur dann zu, wenn es ihre eigenen Interessen nicht beschädigt."

Kritik von Ecclestone an Vettel: Der Macher aus Ipswich kritisierte zudem Sebastian Vettel. Der Deutsche setze sich anders als Lewis Hamilton nicht genug für die Formel 1 ein. "Lewis ist ein guter Botschafter. Einige andere, darunter auch Vettel, glauben, dass ihr Job damit getan ist, schnell Auto zu fahren. Ich sehe sie auf keinem roten Teppich."

Fünf statt vier Motoren: Die Formel-1-Teams haben sich mit Ecclestone darauf verständigt, in Zukunft wieder ein Kontingent von fünf Motoren pro Fahrer für eine Saison zu erlauben. Der Grund: Um den Motoren nicht zu viel zuzumuten, werden im Freitagstraining Kilometer gespart, was für die Zuschauer wenig interessant ist.

"Diese Regelung macht nur Sinn, wenn auch sichergestellt ist, dass dann auch mehr gefahren wird. Sonst steigen nur die Kosten, ohne dass die Zuschauer einen Nutzen haben", gab Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda zu bedenken. Tendenz: Es wird wohl eine Mindestzahl an Runden vorgeschrieben.

Force India attackiert Red Bull: Robert Fernley hat die Bullen dafür kritisiert, dass sie 2011 wie Toro Rosso, Sauber und Ferrari die Team-Vereinigung FOTA verlassen haben. "Das war der Abstieg der Formel 1", wetterte der Force-India-Co-Teamchef bei einer Pressekonferenz in Sepang. Die Verhandlungen mit dem Formel-1-Mehrheitseigner CVC Capital Partners seien danach ungleich schwieriger geworden.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner reagierte auf Fernleys Anschuldigungen verständnislos. "Die FOTA hat überhaupt nicht funktioniert. Ferrari hat seinen eigenen Deal gemacht, Red Bull hat als erstes Team einen Vertrag mit Bernie Ecclestone unterschrieben und auch McLaren hat verhandelt. So läuft der Hase eben."

Renault denkt an Ausstieg: Motorenlieferant Renault denkt darüber nach, die Königsklasse zu verlassen. "Ich kann bestätigen, dass wir uns viele Optionen anschauen, darunter auch ein Formel-1-Ausstieg", sagte mit Cyril Abiteboul der Geschäftsführer der Renault-Motorenabteilung.

"Wenn die Formel 1 für das Image von Renault so schlecht ist, wenn uns klar wird, dass wir mit dem aktuellen Format Probleme haben, wenn die Kosten-Nutzen-Rechnung nicht stimmt und man als Motorenhersteller keinen finanziellen Anreiz hat, einen Motor zu entwickeln und die Entwicklung zu finanzieren... All das müssen wir überprüfen", so Abiteboul weiter.

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