FIA mit Zweifeln am neuen Grand Prix

SID
Jean-Todt-Vertrauer Ari Vatanen (l.) hält den Russland-Grand-Prix für nicht mehr tragbar
© getty

Die für Oktober geplante Formel-1-Premiere in Russland ist offenbar auch in der Spitze des Automobil-Weltverbandes FIA nicht mehr unumstritten.

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FIA-Präsident Jean Todt teile angesichts von Russlands Rolle im Ukraine-Konflikt die Zweifel an dem Rennen, derzeit seien ihm jedoch "die Hände gebunden", sagte dessen Vertrauter Ari Vatanen dem englischen "Telegraph".

Der Finne hatte 2009 die Präsidenten-Wahl der FIA gegen Todt verloren, arbeitet heute jedoch mit dem Franzosen zusammen.

"Wir haben darüber gesprochen, wir sind Freunde", sagte der 62-Jährige: "Teilweise teilt er meine Ansicht. Aber ich kann die Dinge offener und freier ansprechen." Vatanen fürchtet, die Regierung von Präsident Wladimir Putin mit der Ausrichtung des Rennens zu stärken.

Menschenrechtslage in der Kritik

"Es würde eine Botschaft der Akzeptanz schicken, wenn wir nach Russland kommen, denn das würde als Propaganda genutzt", sagte der Finne: "Oft wird gesagt, die Formel 1 soll Sport und Politik nicht vermischen. Aber die russische Regierung tut dies bereits ganz offensichtlich, also müssen wir antworten. Bernie Ecclestone und die Verantwortlichen müssen das Rennen absagen."

Das für den 12. Oktober angesetzte Rennen steht schon lange wegen der Menschenrechtslage in Russland in der Kritik, spätestens seit dem Abschuss eines Passagierflugzeuges über dem Separatistengebiet in der Ostukraine werden Forderungen laut, Russland den Grand Prix zu entziehen.

Formel-1-Promoter Ecclestone hatte sich dagegen immer klar für einen Start in Russland ausgesprochen, auch Todt bezog öffentlich bislang nicht Stellung gegen die Ausrichtung.

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