Schumacher nicht mehr im Koma

SID
Michael Schumacher lag seit Jahresende nach einem Ski-Unfall im künstlichen Koma
© getty

Michael Schumacher liegt nicht mehr im Koma. Wie sein Management am Montagmorgen mitteilte, hat der Formel-1-Rekordweltmeister die Klinik in Grenoble verlassen, um "seine lange Phase der Rehabilitation fortzusetzen".

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Auf diese Nachricht hat die Welt 169 Tage warten müssen: Michael Schumacher liegt nicht mehr im Koma. Der Formel-1-Rekordweltmeister hat nach Angaben seines Managements bereits die Klinik in Grenoble verlassen, in der er seit dem 29. Dezember 2013 nach einem tragischen Skiunfall behandelt worden war.

Nach Informationen der französischen Nachrichtenagentur "AFP" wurde Schumacher nach Lausanne in die Universitätsklinik "Centre hospitalier universitaire vaudois" (CHUV)" verlegt. Dies bestätigte ein Sprecher der Klinik in der Schweiz.

Podolski freut sich

Der 45-Jährige wird in einer nicht genannten anderen Klinik "seine lange Phase der Rehabilitation" fortsetzen. Schumachers Freund Lukas Podolski hatte wohl schon so eine Ahnung gehabt.

Der Nationalspieler schickte bereits am Samstag aus dem Trainingslager in Santo André herzliche Grüße, verbunden mit der Hoffnung, "dass Michael eventuell noch das eine oder andere Spiel sehen kann. Wenn wir den Titel holen, dann können wir auch ihm ein Stück weit eine Freude machen."

Entsprechend euphorisch reagierte Podolski nun. "Was für eine großartige Nachricht. Ich bin so froh und glücklich, als ich das gerade gehört habe", twitterte der Ex-Kölner wenige Stunden vor dem WM-Auftakt der DFB-Elf gegen Portugal.

Auch der frischgebackene US-Open-Sieger Martin Kaymer war wenige Stunden nach seinem Golf-Triumph hocherfreut: "Ich bin erstmal froh für ihn und seine Familie. Es ist schwer nachzuvollziehen, was die Familie die letzten sechs Monate erlebt hat. Ich bin ein riesen Schumacher-Fan, so wie er sich immer gegeben hat in der Öffentlichkeit, nicht nur sportlich gesehen. Da freut es mich unheimlich, dass er wieder auf einem guten Weg ist."

Die Stimmen zum Aufwachen des Rekordweltmeisters

Management hält sich bedeckt

Genaue Informationen über Schumachers Zustand gab es am Montag allerdings nicht - und geht es nach Managerin Sabine Kehm, wird es auch demnächst keine geben. "Für die Zukunft bitten wir um Verständnis, dass seine weitere Rehabilitation außerhalb der Öffentlichkeit erfolgen soll", hieß es in einem Statement.

Darin bedankte sich seine Familie "ausdrücklich bei allen behandelnden Ärzten, Pflegern, Schwestern und Therapeuten in Grenoble ebenso wie bei den Ersthelfern am Unfallort", die "in diesen ersten Monaten hervorragende Arbeit geleistet haben".

Der Dank der Familie gelte auch all den Menschen, "die Michael so viele gute Wünsche gesendet haben. Sie haben ihm sicher geholfen."

Nur kleine Fortschritte

Zuletzt war es deutlich ruhiger um Schumacher geworden. Nach den turbulenten ersten Wochen mit zahlreichen Pressekonferenzen und einem großen Medienaufkommen rund um die Klinik in Grenoble hatte sich Kehm das letzte Mal Anfang April an die Öffentlichkeit gewandt und von "Momenten des Bewusstseins und des Erwachens" beim Kerpener gesprochen.

Schon zu diesem Zeitpunkt war klar gewesen, dass der ehemalige Ferrari-Star nur ganz kleine Fortschritte bei seiner Genesung machen würde. Einen großen Schritt hat Michael Schumacher mit dem Wechsel in die Reha-Klinik nun allerdings getan.

Die Erklärung des Managements im Wortlaut

"Michael hat das CHU Grenoble verlassen, um seine lange Phase der Rehabilitation fortzusetzen. Er ist nicht mehr im Koma.

Seine Familie möchte sich ausdrücklich bei allen behandelnden Aerzten, Pflegern, Schwestern und Therapeuten in Grenoble ebenso wie bei den Ersthelfern am Unfallort bedanken, die in diesen ersten Monaten hervorragende Arbeit geleistet haben.

Der Dank der Familie gilt auch all den Menschen, die Michael so viele gute Wünsche gesendet haben. Sie haben ihm sicher geholfen.

Für die Zukunft bitten wir um Verständnis, dass seine weitere Rehabilitation außerhalb der Öffentlichkeit erfolgen soll."

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