Ab 2015: F1 für fünf Jahre in der Eifel

SID
Am neuen Nürburgring fuhr die Formel 1 erstmals 1984 und zuletzt im vergangenen Jahr
© getty

Den neuen Nürburgring-Betreibern ist rund drei Monate nach dem Erwerb der Traditions-Rennstrecke ein echter Coup gelungen. Am Dienstag vermeldete die Capricorn Nürburgring GmbH ein grundsätzliches Übereinkommen mit Bernie Ecclestone, den Deutschland-Grand-Prix der ab 2015 für mindestens fünf Jahre in der Eifel stattfinden zu lassen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Beide Parteien sind davon überzeugt, dass dieser Weg für alle an der Veranstaltung Beteiligten deutliche Vorteile und einen Mehrwert erbringt. So haben Fans und Zuschauer Gewissheit, wo und wann das Highlight in der Königsklasse des Motorsports stattfindet", hieß es in der Mitteilung.

Zudem würden sich für Sponsoren und Geschäftspartner optimale und langfristige Planungsmöglichkeiten ergeben: "Damit ist eine dauerhafte Bindung der Formel 1 am Nürburgring möglich und in greifbarer Nähe."

"Eine Frechheit"

Hockenheimring-Geschäftführer Georg Seiler zeigte sich erbost über die Verhandlungen zwischen dem Konkurrenten und CNG. "Es ist eine Frechheit, dass diese Pressemitteilung herausgegeben wurde. Es gibt in der Formel 1 ein ungeschriebenes Gesetzt, das besagt: Kein Versand von Pressemitteilungen, wenn man sich im Verhandlungszustand befindet", sagte Seiler dem "SID".

Zuletzt fand das Rennen im jährlichen Wechsel zwischen dem Nürburgring und Hockenheim statt. Dort pocht man darauf, auch 2016 und 2018 die vertraglich zugesicherten Rennen auszutragen. "Wir freuen uns auf den Grand Prix von Hockenheim", sagte Seiler, demzufolge Ecclestone nicht die Möglichkeit habe, den Kontrakt aufzulösen. Seiler betonte, er sehe den Briten als fairen Partner und habe keinen Grund, das anders zu sehen: "Er kann und will den Vertrag nicht kündigen."

Ganz so einfach scheint die Lage jedoch nicht zu sein, denn Ecclestone ließ dem Fachmagazin "auto motor und sport" ausrichten: "Es spricht nichts gegen Hockenheim, außer dass es den Anschein hat, dass unsere Freunde in Hockenheim nicht in der Lage sind, unsere Bedingungen zu erfüllen." Deswegen habe man einen Spezialvertrag gemacht: "Aber auf dieser Basis können wir nicht ewig weitermachen."

Klausel für bestehende Vertrag

Laut "auto motor und sport" gibt es Klauseln, nach denen der bestehende Vertrag kündbar ist, sobald ein Veranstalter bessere Konditionen anbietet. "Wenn wir mit dem Nürburgring ein langfristiges Abkommen abschließen, dann ist es das Beste den bestehenden Vertrag zu beenden und bereits 2015 mit dem neuen zu beginnen", sagte Ecclestone.

Zuvor hatten die Nürburgring-Betreiber um Hauptgesellschafter Robertino Wild bereits von der Einigung mit Ecclestone geschwärmt. "Beide Parteien sind davon überzeugt, dass dieser Weg für alle an der Veranstaltung Beteiligten deutliche Vorteile und einen Mehrwert erbringt. So haben Fans und Zuschauer Gewissheit, wo und wann das Highlight in der Königsklasse des Motorsports stattfindet", hieß es in der Capricorn-Mitteilung.

Zudem würden sich für Sponsoren und Geschäftspartner optimale und langfristige Planungsmöglichkeiten ergeben: "Damit ist eine dauerhafte Bindung der Formel 1 am Nürburgring möglich und in greifbarer Nähe." Beabsichtigt sei eine dauerhafte Partnerschaft über die fünf Jahre hinaus. Für die Finanzierung kündigte Capricorn ein "neues Modell" an, das eine ausgeglichene Gewinnverteilung vorsieht.

Der Düsseldorfer Automobilzulieferer Capricorn hatte den insolventen Nürburgring im März für rund 102 Millionen Euro gekauft und sich gleich in seinem ersten öffentlichen Statement zur Formel 1 in der Eifel bekannt.

Seit 2008 im Wechsel

Die Formel 1 war seit Anfang der 50er Jahre fester Bestandteil des Nürburgrings. Bis zu Niki Laudas verheerendem Feuerunfall am 1. August 1976 fuhr die Formel 1 auf der 22,8 Kilometer langen Nordschleife, danach kehrte die Königsklasse der Eifel bis zur Fertigstellung des neuen Grand-Prix-Kurses 1984 acht Jahre lang den Rücken.

1985 fand der Große Preis von Deutschland dann noch einmal auf dem Nürburgring statt, ehe er 1986 für zunächst 20 Jahre nach Hockenheim umzog.

2007 gab es einen Großen Preis von Europa auf dem Nürburgring, seit 2008 findet der Große Preis von Deutschland im jährlich wechselnden Rhythmus in Hockenheim und in der Eifel statt. Zuletzt gastierte die Formel 1 im Jahr 2013 in der Eifel, Vettel gewann erstmals den Großen Preis von Deutschland.

Der aktuelle WM-Stand

Artikel und Videos zum Thema