Erneuter Angriff auf Gribkowsky

SID
Bernie Ecclestone kämpft im Prozess zu seiner Person um sein Lebenswerk
© getty

Formel-1-Mogul Bernie Ecclestone ist in seinem Korruptions-Prozess erneut zum Gegenangriff übergegangen. Der 83-Jährige ließ zum Auftakt des Showdowns mit Kronzeuge Gerhard Gribkowsky zum wiederholten Mal die Glaubwürdigkeit des früheren Risikovorstands der Bayerischen Landesbank anzweifeln.

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Gribkowsky zeige grundsätzlich die "Bereitschaft, andere zu Unrecht strafbarer Handlungen zu bezichtigen", erklärte Ecclestones Verteidiger Sven Thomas am Freitag vor dem Landgericht in München.

Dies habe sich bei früheren Verfahren gegen den 56-Jährigen gezeigt, der derzeit eine achteinhalbjährige Haftstrafe absitzt.

Bereits beim Auftakt des Prozesses am 24. April hatte Ecclestone über seine Anwälte erklären lassen, Gribkowsky habe "in den entscheidenden Punkten die Unwahrheit gesagt". Er sei von dem Banker erpresst worden - und habe diesen nicht, wie von der Anklage behauptet, bestochen.

Dass Ecclestone im Zuge des Verkaufs von Formel-1-Anteilen der BayernLB an den britischen Investor CVC Gribkowsky 44 Millionen US-Dollar (32,5 Millionen Euro) gezahlt hat, ist unstrittig.

Zehn Jahre Haft für Ecclestone?

Ecclestone behauptet jedoch, er habe sich von Gribkowsky bedroht gefühlt. Dieser habe ihn bei den britischen Steuerbehörden anschwärzen wollen. Sollte das Gericht unter dem Vorsitz von Peter Noll Gribkowsky Glauben schenken, drohen Ecclestone bis zu zehn Jahre Haft.

Gribkowsky trug mit seiner Aussage aus Sicht der Verteidigung aber zunächst nicht dazu bei, die Position der Anklage zu stützen. Der Banker habe vielmehr zugegeben, sagte Thomas in einer Verhandlungspause, dass er Ecclestone im Zuge einer gerichtlichen Auseinandersetzung zwischen Ecclestone und der BayernLB in den Jahren 2003/2004 "unter Druck gesetzt" habe.

Gribkowsky hielt dem entgegen, es habe sich hierbei um die damalige Strategie der Bank gehandelt, um aus besagter Auseinandersetzung vor Gericht als Sieger hervorzugehen. "Für mich persönlich ging es nicht darum, Herrn Ecclestone unter Druck zu setzen, mich persönlich interessierte das nicht", sagte er.

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