"Im Moment bin ich der Verlierer"

SID
Der Ecclestone-Prozess beginnt in zehn Tagen
© getty

Zehn Tage vor dem mit Spannung erwarteten Beginn seines Prozesses wegen Anstiftung zur Untreue und Bestechung hat Formel-1-Mogul Bernie Ecclestone keine Angst vor dem Gang ins Gefängnis, sieht sich aber als "Verlierer".

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Weil "die Leute schlecht über mich reden, ohne so richtig zu verstehen, worum es geht", sagte Ecclestone in einem "ARD-Interview", das am Montagabend ausgestrahlt wurde: "Das Ganze ist doch nur so ein sehr kleiner Teil meines Lebens."

Die Vorbereitungen auf den am 24. April beginnenden Prozess in München rauben dem Milliardär im Moment "sehr viel Zeit". Ecclestone soll dem früheren BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky laut Anklage der Staatsanwaltschaft 44 Millionen Dollar Bestechungsgeld im Zuge des Verkaufs von Formel-1-Anteilen der BayernLB an den britischen Investor CVC gezahlt haben. So soll Ecclestone seine "bestimmende und maßgebliche Stellung" innerhalb der Formel 1 gesichert haben. Im Falle einer Verurteilung drohen dem umstrittenen Manager bis zu zehn Jahre Haft. Doch damit rechnet Ecclestone nicht. Er wolle in München alles klarstellen, um dann endlich mit seinem Job weiterzumachen, wie er der ARD sagte.

Unter dem Geschäftszeichen W 5 KLs 405 Js 161741/11 hat die Staatsanwaltschaft derweil die 24 Seiten umfassende Anklageschrift gegen Ecclestone veröffentlicht. In dem Dokument werden die Hintergründe des Falles detailliert beschrieben. Ecclestone habe aus Angst, seine Macht zu verlieren, wenn die Formel-1-Anteile an einen anderen Investor als CVC gingen, gehandelt.

Wichtigster Zeuge der Anklage wird Gribkowsky. Der wegen der Annahme der Millionen mittlerweile zu achteinhalb Jahren Haft verurteilte Ex-Manager hatte Ecclestone in seinem Prozess schwer belastet. Ecclestone bestreitet die Vorwürfe und behauptet, von Gribkowsky erpresst worden zu sein. Gribkowsky soll Anspielungen gemacht haben, Ecclestones undurchsichtiges Geschäftsmodell den britischen Steuerbehörden zu melden.

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