"Leute wollen Vettel verlieren sehen"

SID
Bernie Ecclestone sieht dem Prozess gelassen entgegen
© getty

Bernie Ecclestone wird ab dem 24. April vor dem Landgericht München der Prozess gemacht. Der greise Formel-1-Boss sieht dem gelassen entgegen. Angeblich hätte er alles mit Geld abwenden können, will sich aber der Justiz stellen.

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Geld regiert die Welt, vor allem die von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone. Umso erstaunlicher, dass der 83-jährige Brite sich den Prozess vor dem Landgericht München, das ihn ab dem 24. April wegen Betruges und Anstiftung zur Untreue anklagt, nicht erspart.

"Ich hätte den Prozess mit Geld verhindern können, aber ich habe nicht bezahlt", sagte "Mr. E" der "Bild"-Zeitung: "Jetzt muss ich da durch. Ich hoffe das Beste."

Ecclestone muss sich wegen Anstiftung zur Untreue und Bestechung vor der Justiz verantworten. Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine mehrjährige Haftstrafe. "Darüber denke ich jetzt noch nicht nach", sagte er: "Dieser Prozess ist eine weitere Hürde in meinem Leben, die ich nehmen muss."

In jedem Fall, so Ecclestone, werde er persönlich zu dem auf zunächst 26 Verhandlungstage angesetzten Prozess erscheinen: "Ich werde ganz sicher dort sein. Es lässt sich wohl nicht verhindern."

Formel 1 muss laut und schnell sein

Es beschäftigt ihn allerdings nicht so sehr, dass er darüber das Tagesgeschäft Formel 1 vergessen würde. Gedanken macht sich der bekennende Fan des viermaligen Weltmeisters Sebastian Vettel vor allem über die aktuellen Probleme des Red-Bull-Teams und dessen Galionsfigur.

"Viele Formel-1-Fans wollen Vettel verlieren sehen", sagte Ecclestone: "Weil es dann endlich wieder spannend würde.

Es sei natürlich sehr enttäuschend für Vettel und sein Team, dass sie im Moment klar von Mercedes abgehängt werden". Allerdings dürfe man sich bei Red Bull nicht über den Renault-Motor beschweren: "Schließlich haben sie damit vier Jahre die WM gewonnen."

Dass die Formel 1 in diesem Jahr auf Turbo-Motoren umgerüstet hat, gefällt Ecclestone überhaupt nicht. "Ich habe nie den Sinn darin gesehen, die Motoren aus Energiespargründen zu wechseln", sagte er der Bild-Zeitung: "Das ist etwas, was man bei Straßenautos machen kann, aber doch nicht in der Formel 1." Diese müsse "laut und schnell" sein: "Und eines steht jetzt schon fest: Der ganze Wechsel kostet einen Riesenberg Geld."

Der Wechsel zu den Turbo-Motoren habe außerdem "definitiv nichts mit Sprit sparen und dem ganzen Mist" zu tun. "Die Teams sollen sich kleinere Motorhomes anschaffen und keine immer größeren Paläste bauen", sagte Ecclestone: "Das würde bedeuten, dass zum Transport weniger Trucks benötigt werden. Allein das spart schon mehr Sprit als alle neuen Motoren zusammen."

Neuer Grand Prix in Aserbaidschan

Weniger sparsam war Ecclestone bei der Akquise eines neuen Formel-1-Rennens in Aserbaidschan. Englischen Medienberichten zufolge hat der 83-Jährige mit Vertretern des vorderasiatischen Landes einen Vertrag geschlossen, um spätestens 2016 einen Grand Prix in der Hauptstadt Baku auszurichten.

Eingefädelt habe den Deal Ecclestones Intimus Flavio Briatore. Der ehemalige Formel-1-Teamchef betreibt in Baku eine Filiale seiner Modelinie "Billionaire Couture".

Wegen seiner guten Kontakte in Aserbaidschan war er als Vermittler in den Verhandlungen über den Grand Prix aufgetreten. Laut Daily Mail soll er eine siebenstellige Summe für seine Bemühungen kassieren.

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