Ferrari-Fans pilgern zur Klinik

SID
Die Anteilnahme an Michael Schumachers Verletzung scheint keine Grenzen zu kennen
© getty

Hunderte Ferrari-Fans kamen an Michael Schumachers 45. Geburtstag mit Glück- und Genesungswünschen nach Grenoble. Unterdessen scheint Schumachers Gesundheitszustand unverändert kritisch zu sein.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Das rote Banner der Scuderia Ferrari leuchtete durch den grauen Dunst der französischen Alpen. Leise stimmten die Fans ein Ständchen zu Ehren ihres Idols Michael Schumacher an.

Wie ein Hoffnungsschimmer wirkte die Ankunft der Tifosi vor der Universitätsklinik in Grenoble - die dunklen Regenwolken und die Sorgen um den schwer verunglückten Formel-1-Rekordweltmeister konnten die Ferrari-Anhänger jedoch auch an dessen 45. Geburtstag nicht vertreiben.

An Schumachers Gesundheitszustand hat sich am fünften Tag nach seinem Ski-Unfall im Wintersportort Méribel anscheinend nichts geändert. Die letzte Mitteilung hatte es am Mittwoch gegeben, demnach ringt Schumacher weiter um sein Leben, seine Verfassung sei allerdings stabil. Managerin Sabine Kehm hatte angekündigt, sich erst dann wieder zu äußern, wenn es etwas Neues zu vermelden gibt.

Jean Todt begleitet Familie

Schumacher hatte bei einem Aufprall abseits der Piste trotz seines Helms schwere Kopfverletzungen erlitten und wurde in ein künstliches Koma versetzt. "Wir wollen diese Schlacht gewinnen - eine schwere Schlacht, die noch lange nicht gewonnen ist", sagte Gerard Saillant, Mediziner und Vertrauter Schumachers.

Noch vor der Ankunft der ersten Tifosi hatten sich Ehefrau Corinna, Bruder Ralf und Vater Rolf ihren Weg durch die wartenden Journalisten gebahnt. Begleitet wurde die Familie Schumacher vom Weltverbands-Präsidenten Jean Todt und den besten Wünschen der Scuderia Ferrari.

"Heute gibt es doppelt Grund, ihm alles Gute zu wünschen. Forza Michael!", hatte der Rennstall auf seiner Homepage geschrieben und die Fanklubs auf ihrem Weg nach Grenoble unterstützt. Schumacher hatte mit Ferrari fünf seiner sieben Weltmeistertitel gewonnen.

"Grand Prix seines Lebens"

In Grenoble kämpfe er nun um den "Grand Prix seines Lebens", wie auf einem der Banner zu lesen war. "Alle unsere Gedanken sind bei Dir und Deiner Familie", hatten die Tifosi geschrieben. Am Nachmittag war eine stille Andacht vor der Klinik geplant.

Trotz des Auflaufs auf dem Parkplatz - etwa 100 Fans waren bis zum Mittag gekommen - blieb es zunächst ruhig. Zehn Anhänger mit Geburtstagsgeschenken und Briefen an die Familie wurden auf dem Weg ins Krankenhaus gestoppt. Ein Tumult entwickelte sich dabei nicht, auch weil Polizei und Sicherheitsdienst auf den Andrang bestens vorbereitet waren.

Schumi-Drama: Alle Infos im Ticker

Zustand unverändert

Dennoch wird Schumacher auf der Intensivstation weiter von einem Sicherheitsteam bewacht. Der Körper des wohl besten Rennfahrers der Geschichte wird weiterhin heruntergekühlt, damit der Druck im Kopf abnimmt. Zweimal ist Schumacher bereits operiert worden.

Normalerweise feiert die Familie Schumacher den Geburtstag des Formel-1-Idols gerne im eigenen Chalet in Méribel, unweit der Stelle, an der er am Sonntag beim Skifahren verunglückt war und so stark mit dem Kopf auf einen Felsen aufschlug, dass ihn die Ärzte mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma ins künstliche Koma versetzen mussten.
Michael Schumacher im Steckbrief