Schumacher: Komplikationen möglich

SID
Michael Schumacher und Jean Todt kennen sich seit langer Zeit
© getty

Michael Schumachers engster Familien- und Freundeskreis hat in der Nacht zum Montag gemeinsam um das Leben des bei einem Skiunfall schwer verletzten Formel-1-Idols gezittert.

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Nach der Notoperation des Rekordweltmeisters wegen eines Kopftraumas mit Koma in Grenoble durften auch Schumachers eiligst nach Frankreich gereisten Vertrauten Jean Todt und Ross Brawn ins Universitätsklinikum, wo Schumachers Frau Corinna und die beiden Kinder am Krankenbett des 44-Jährigen wachten.

Die Sorge um Schumacher erschien am späten Sonntagabend nicht nur wegen seines von den behandelnden Ärzten als kritisch bezeichneten Zustands angebracht. Nach Einschätzung von Experten könnte die schwere Kopfverletzung schon in Kürze noch weitere Komplikationen nach sich ziehen. Für nähere Informationen zu Schumachers Situation hat die Klinik der ehemaligen Olympia-Stadt für Montagvormittag um 11.00 Uhr eine Pressekonferenz anberaumt.

Genesungswünsche von Freunden

Unterdessen schwappt eine Welle der Anteilnahme am Schicksal des Kerpeners in die französischen Alpen. Prominenz aus den verschiedensten Sportarten wie Dirk Nowitzki, Lukas Podolski, Sabine Lisicki und zahlreiche Ex-Kollegen wünschten dem erfolgfreichsten Formel-1-Piloten aller Zeiten schnellstmögliche Genesung.

Die Angst um Schumachers Leben ist groß. Durch die Bewusstlosigkeit könnten sich im Gehirn "weitere Funktionstörungen einstellen", sagte Hauptgeschäftsführer Jörg Ansorg vom Berufsverband der Deutschen Chirurgen am Sonntagabend im Interview mit dem Pay-TV-Sender "Sky Sportsnews HD": "Das Kopftrauma ist eine Folge von Gewalteinwirkung auf den Schädel und das Koma die Folge einer vermutlich zwischen Schädeldach und Gehirn aufgetretenen Blutung. Aufgrund des dadurch steigenden Drucks stellen Hirnfunktionen ihren Dienst ein und der Patient verliert das Bewusstsein." Zur bevorstehenden Entwicklung von Schumachers Zustand wollte Ansorge keine Mutmaßungen anstellen.

Todt und Brawn vor Ort

Todt und Brawn trafen tief geschockt am Sonntag kurz vor Mitternacht wie auch wenig später Schumachers Leibarzt Johannes Peil in Grenoble ein. Alle drei erhielten Zugang in die für die Öffentlichkeit abgeriegelte und von Fans und Medienvertretern belagerte Klinik. Schumachers ehemaliger Fahrerkollege Olivier Panis hingegen wurde abgewiesen.

Umso mehr schürte besonders Todts und Brawns Anwesenheit die Sorgen um Schumacher. Todt, mittlerweile Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA, gehörte zu Schumachers Ferrari-Zeiten zu den engsten Vertrauten des Kerpeners. Brawn war als Technischer Direktor bei Benetton und später bei Ferrari an Schumachers sämtlichen sieben WM-Triumphen beteiligt und nach Schumachers Comeback bei Mercedes auch Teamchef des Champions. Brawn soll laut eurosport Frankreich auch für Mercedes, wo der Brite offiziell noch bis Jahresende unter Vertrag steht, in die französischen Alpen gereist sein.

Michael Schumacher im Steckbrief

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