Schlägerei und Verkehrsrisiko

Sebastian Vettel (r.) machte mit dem Multi-21-Eklat Schlagzeilen, Kimi Räikkönen drohte mit Prügel
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Platz 3, Malaysia-GP: Ich bin wieder da!

Schreien und kreischen kann Nicole Scherzinger von Berufswegen. In Sepang versuchte die frühere Pussycat Doll aber nicht zu singen, sie war von ihrem damaligen Lebensgefährten irritiert. Lewis Hamilton hatte sich beim zweiten Saisonrennen noch nicht ganz auf seinen neuen Arbeitgeber eingestellt. Statt an der Box von Mercedes zu halten, rollte er den Platz seines alten Teams an.

"Das war die Macht der Gewohnheit. Ich bin so viele Jahre in die McLaren-Box gefahren", sagte Hamilton später lachend: "Ich muss mich bei meinem Team entschuldigen. Das war nicht persönlich gemeint." Die McLaren-Crew winkte ihn hektisch weg. Hamilton verlor rund drei Sekunden. "Komm vorbei und sag Hallo wann immer du willst, Lewis", twitterte McLaren gutgelaunt.

Hamilton hatte dabei Glück: Die Silberpfeile lagen 2012 in der Konstrukteurswertung hinter dem Team aus Woking. Sonst hätte der Engländer nicht nur die Lotus-Mechaniker umrunden müssen um richtig anzuhalten, sondern den ganzen Kurs. So blieb der falsche Stopp nur eine lustige Episode, die die Menschlichkeit der Topfahrer beweist und wurde nicht zum Bumerang.

Platz 2, Korea-GP: Schnell wie die Feuerwehr

Und schon wieder: Webber ist der Auslöser für eine kuriose Randnotiz. Der 37-Jährige stellte seinen Red Bull beim Korea-GP brennend in Turn 3 ab, dann musste das Safety Car raus. Allerdings kam alles etwas anders als geplant. Das Fahrzeug, das den führenden Vettel in Runde 38 einfing, löste an den Kommandoständen verwunderte Blicke aus.

Auch die Fahrer wussten nicht, wie ihnen geschieht. "Ich dachte erst, es sei ein BMW, aber es war wohl ein Hyundai oder KIA", lächelte Vettel über das Feuerwehrauto, das übereilig auf den Kurs geprescht war. "Zumindest waren da ein paar Feuerlöscher drin, um unser brennendes Auto zu löschen", gewann Teamchef Christian Horner dem Zwischenfall etwas Positives ab.

Die skurrile Geschichte wurde aber erst richtig rund, als Rennleiter Charlie Whiting darauf aufmerksam machte, dass in Turn 3 ein weiteres Feuerwehrfahrzeug stand: "Das hätte nicht mal auf die Strecke gehen müssen, sondern gleich durch die Auslaufzone abkürzen können." Die Verantwortlichen mussten zum Rapport, eine Strafe gab es aber nicht. "Hier findet pro Jahr nur ein Rennen statt. Da fehlt wohl etwas die Erfahrung", witzelte Ferraris Stefano Domenicali.

Platz 1, Malaysia-GP: Das Ende des liebenswerten Seb

Mit der wohl ruhigsten Siegerehrung der Formel-1-Geschichte ging der Malaysia-GP in die Annalen ein. Als das Rennen schon entschieden schien, tauchte im Rückspiegel des Führenden Webbers plötzlich sein Teamkollege auf. "Kein Problem", dürfte sich der Australier gedacht haben, schließlich hatte Red Bull doch im Briefing besprochen, dass der Leader nach dem zweiten Boxenstopp bis zum Ende vorne bleibt - Multi-21 war das Bonmot der Stunde.

Es folgte der bitterste Triumph der jungen Red-Bull-Historie. Vettel und Webber duellierten sich wie einst Alain Prost und Ayrton Senna. Der Weltmeister wollte seine Vormachtstellung untermauern und überholte seinen Teamkollegen, der ihn dafür fast in die Boxenmauer drängte. "Sei nicht dumm, Sebastian", hatte Horner per Funk gewarnt. "Ich weiß, dass es Gesprächsbedarf gibt", sagte Vettel später: "Wir werden das intern klären."

Das Image des lieben Buben aus Hessen gehörte der Vergangenheit an. "Ich glaube, ich habe heute einen großen Fehler gemacht. Wir hätten auf den Plätzen bleiben sollen, die wir hatten. Ich habe es nicht absichtlich ignoriert, aber ich habe es in der Situation falsch gemacht. Ich habe Mark die Führung weggeschnappt und sehe, wie sauer er ist. Ich möchte ehrlich sein und bei der Wahrheit bleiben und mich entschuldigen. Ich bin das schwarze Schaf."

Drei Wochen später ruderte der Heppenheimer wieder zurück. "Mark hätte es nicht verdient gehabt, dass ich wegen ihm auf einen Sieg verzichte", polterte Vettel in Shanghai: "Er hat schon mehrfach gezeigt, dass er nicht ans Team denkt." Die harte Aktion gegen das Teaminteresse hallte noch lange nach. Die Fans pfiffen den deutschen Seriensieger regelmäßig aus. Wahrscheinlich wird das Überholmanöver auch in 20 Jahren noch im Gedächtnis der Zuschauer kleben - so wie die harten Manöver von Michael Schumacher gegen Damon Hill oder Jacques Villeneuve.

Platz 4-7: Autopilot, Taxigate, Schläge und böse Überraschungen

Platz 1-3: Comeback, Feueralarm und Sebs Desaster

Der Endstand in der Fahrer-WM

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