Vettel vor WM-Party

SID
Sebastian Vettel steht kurz vor seinem nächsten Titel in der Formel 1
© getty

Der bevorstehenden WM-Party von Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel in Indien steht nichts mehr im Wege. Das Formel-1-Rennen findet trotz eines Steuerstreits statt.

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Das Formel-1-Rennen vor den Toren Neu-Delhis findet trotz eines Steuerstreits zwischen den Veranstaltern und dem indischen Fiskus statt. Indiens Oberster Gerichtshof vertagte am Freitag die Entscheidung über die von einem Privatmann eingereichte Petition, die Organisatoren des Rennens hätten dem Staat Steuern in Millionenhöhe vorenthalten.

"Die entsprechende Anhörung findet nächste Woche statt," sagte ein mit der Sache vertrauter Anwalt der Nachrichtenagentur AFP: "Das bedeutet, dass das Rennen gestartet werden kann."

Fünfter Platz genug für Titel

Vettel kann in Indien seinen vierten WM-Titel in Serie perfekt machen. Bleibt der Heppenheimer vor seinem Rivalen Fernando Alonso, ist der Hesse erneut Weltmeister. Dem Red-Bull-Piloten würde beim 16. von 19 Rennen aber auch ein fünfter Platz in jedem Fall zum vorzeitigen Titelgewinn reichen. Selbst wenn Vettel in Indien nicht in die Punkte fährt, müsste Alonso schon mindestens Zweiter werden, um die Entscheidung noch einmal aufzuschieben. Im Falle einer Absage des Rennens, wäre Vettel am "grünen Tisch" Weltmeister geworden.

In Indien tritt nicht wie in anderen Ländern der Staat als Veranstalter des Rennens auf. Deshalb kann der Fiskus auch nicht selber - wie oft üblich - über Steuerentlastungen entscheiden. Bereits vor zwei Jahren belegte das Gericht den Veranstalter Jaypee Sports International Limited mit der Auflage, 25 Prozent der Ticket-Einnahmen einzufrieren, bis der Steuerstreit entschieden sei. Offenbar haben die Organisatoren die fälligen Abgaben noch nicht bezahlt.

Nächste Saison ohne Indien?

In Indien gilt die Formel 1 als Unterhaltung und nicht als Sport - deshalb können die Veranstalter nicht auf Steuerentlastungen hoffen. Auf verkaufte Tickets wie auch alle anderen Einnahmen rund um das Rennen erhebt der Staat eine Art Vergnügungssteuer.

Bereits in den vergangenen Jahren gab es in Indien immer wieder Steuerstreitigkeiten. Auch die Teams sollten vermehrt zur Kasse gebeten werden und nicht nur auf ihre - wenn überhaupt dürftigen - Gewinne, sondern auf ihre Umsätze Steuern zahlen. Bisher konnte Promoter Bernie Ecclestone die Durchsetzung der Forderungen des Staates aber immer wieder verhindern. Allerdings gilt es als sicher, dass Indien wegen dieser Streitigkeiten aus dem inoffiziellen Rennkalender für die nächste Saison geflogen ist. Ecclestone sprach von "politischen Gründen".

Hohe Antrittsgage in Indien

Jaypee Sports International Limited baute die Strecke, auf der die Formel 1 seit 2011 zu Gast ist, für rund 450 Millionen Dollar. Jedes Jahr kassiert Ecclestone zudem zwischen 40 und 45 Millionen Dollar als Antrittsgage, hinzu kommen 1,6 Millionen als Lizenzgebühr an den Staat, um das Rennen veranstalten zu dürfen.

Nicht nur deshalb gilt der Grand Prix als Verlustgeschäft. Nach rund 100.000 Zuschauern 2011 wollten vergangenes Jahr nur noch rund 65.000 Fans Vettel, Alonso und Co. sehen. In diesem Jahr wird mit nur noch etwa 30.000 Zuschauern gerechnet.

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