Ferrari-Chef gratuliert Vettel zum Titel

SID
Stefano Domenicali (r.) gratuliert Sebastian Vettel schon jetzt zum vierten WM-Titel in Folge
© getty

Ferrari hat im Kampf um die Formel-1-Weltmeisterschaft aufgegeben. Teamchef Stefano Domenicali jedenfalls gratuliert Sebastian Vettel schon vor dem Großen Preis von Japan.

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"Verdient oder nicht? Er hat es auf jeden Fall erreicht. Also: Herzlichen Glückwunsch, Sebastian!", sagte Domenicali im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Der deutsche Red-Bull-Pilot, der mit einem Sieg in Suzuka wieder Weltmeister werden könnte, erinnert Domenicali an Michael Schumacher zu dessen Zeiten bei Ferrari: "Sebastian erinnert mich oft an die guten alten Zeiten mit Michael (Schumacher) bei uns hier bei Ferrari. Viele Leute haben immer behauptet, dass das Team und das Auto den Unterschied machten und er deshalb so stark sein konnte. Das ist absolut richtig, aber es ist nicht alles. Michael war immer in der Lage, die Resultate zu liefern, das war entscheidend."

Wie Schumacher besitze auch Vettel die Fähigkeit, Grenzen zu verschieben. Deshalb sei er auch für Ferrari interessant: "Vielleicht sucht er nach einer neuen Herausforderung. Er hat jedoch einen Vertrag mit Red Bull, wir haben Verträge mit unseren Fahrern - ich würde nichts ausschließen, aber dies ist nichts, mit dem wir uns gerade oder in näherer Zukunft beschäftigen."

Alonso trotzdem bester Fahrer

Sollte Sebastian Vettel das Rennen am Sonntag gewinnen und gleichzeitig sein Ferrari-Rivale Fernando Alonso nur maximal Neunter werden, würde er zum vierten Mal in Folge den WM-Titel gewinnen. Aufgrund der höheren Anzahl von Siegen könnte Vettel bei einem Vorsprung von dann mindestens 100 Punkten vom Spanier nicht mehr von Platz eins verdrängt werden. Domenicali hält dennoch Alonso für den besten Fahrer im Feld: "Das ist ganz sicher so."

Kritisch äußert sich Domenicali mit Blick auf die Investitionen bei Vettels Arbeitgeber Red Bull: "Wir haben den anderen Rennställen einen großen Gefallen getan, weil sie immer gejammert und sich über Ferrari beschwert haben. Das ist Fakt. Ich höre oft, dass kein Team in der Formel 1 so viel Geld ausgibt wie Ferrari - aber das ist nicht wahr. Und es gefällt mir nicht, wenn ich so etwas höre. Ich weiß genau, wie viel der größte Rennstall gerade investiert."

Sorgen machen dem Italiener zudem die finanziellen Belastungen der kleineren Teams: "Das Niveau der Ausgaben, das wir in der Formel 1 erreicht haben, ist zweifellos sehr hoch. Wir müssen sicherstellen, dass die kleinen Teams am Leben bleiben können."

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