Lotus-Mechaniker auf der Flucht

Von Alexander Maack
Kimi Räikkönen wird den Rennstall Lotus am Ende der Saison verlassen
© getty

Die Finanzprobleme bei Lotus sind offenbar noch größer als bislang angenommen. Das Formel-1-Team schuldet nicht nur Kimi Räikkönen Geld, auch die Mechaniker warten offenbar auf ihre Löhne. Über ein Dutzend Angestellte sollen sich bereits bei anderen Teams beworben haben.

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Die "Bild" berichtet, dass 19 Mechaniker des Teams aus Enstone ihre Bewerbungsunterlagen samt Lebensläufen bereits bei Red Bull und Mercedes abgegeben haben. Erst am Donnerstag hatte Räikkönen, der sich 2014 Ferrari anschließt, die immer noch bestehenden Geldsorgen beim früheren Renault-Team offenbart.

"Ich habe bei Lotus auf meine Weise gute Arbeit geleistet und wir haben das Auto erfolgreich weiterentwickelt. Aber es gibt Gründe dafür, warum ich wechsele", erklärte der Iceman: "Ich fahre gerne Rennen, aber ich verlasse mein altes Team schlichtweg wegen des Geldes. Sie haben mir mein Gehalt nicht gezahlt."

Schon beim Belgien-GP Ende August war bekannt, dass Räikkönen nicht das ihm zustehende Geld von Lotus bekommt. Damals ließ der Finne die Medientermine am Donnerstag aus - offiziell war er krank. Einen Streik schloss Räikkönen für das Saisonende zumindest nicht aus.

Räikkönen hofft auf Besserung

"Natürlich ist alles möglich. Aber bis jetzt ist der Stand, dass ich zu allen Rennen fahre. Ich habe kein Interesse daran, nicht zu fahren. Ich fahre Rennen, weil ich es mag", sagte er dem finnischen TV-Sender "MTV3": "Ich hoffe und glaube, dass die Gehaltszahlungen irgendwann getätigt werden."

Die Finanzprobleme dürften die möglichen Nachfolger bei Lotus beunruhigen. Neben Felipe Massa, der bei Ferrari seinen Platz für Räikkönen räumt, gilt vor allem Sauber-Pilot Nico Hülkenberg als Favorit auf das freie Cockpit. Der Emmericher äußerte bei "Totalrace" jedoch keine Bedenken: "Ich kann nicht für Kimi sprechen. Ich kenne seinen Vertrag nicht, aber sein Gehalt ist möglicherweise sehr hoch."

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