Brawn warnt Wolff vor Aktionismus

Von Ruben Zimmermann
Ross Brawn (l.) und Toto Wolff bei der Präsentation des neuen Mercedes-Boliden im Februar
© getty

Die umfassenden Umstrukturierungen beim Formel-1-Team Mercedes werden auch in den kommenden Monaten weitergehen. Dies verriet Toto Wolff, der seit Januar Motorsportchef bei Mercedes ist, der britischen Zeitung "Autosport". Teamchef Ross Brawn warnt währenddessen vor zu umfassenden Änderungen.

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"Wenn man große Veränderungen vornimmt, dann muss man wissen, wo sie hinführen", warnte Brawn. Anderenfalls könne man sehr schnell die bestehenden Strukturen beschädigen.

"Wir haben jetzt eine sehr gute Aero-Abteilung. Wir können sie immer noch verstärken, aber wir müssen sie verstärken, indem wir das verbessern, was wir schon haben. Wir dürfen das nicht beschädigen, denn es ist eine Gruppe von großartigen Leuten", warnte Brawn.

Brawn vor dem Abschied?

Toto Wolff hingegen betonte, dass Veränderungen nötig seien. Auch einen Abschied von Ross Brawn schloss er dabei nicht aus.

"Wir müssen nach vorne schauen. Das bedeutet nicht, dass Ross dann nicht mehr bei uns sein wird. Aber möglicherweise werden wir das Team mit anderen Leuten verstärken", so der Österreicher.

Zuletzt war immer wieder drüber spekuliert worden, dass Brawn nach der Saison durch Paddy Lowe ersetzt werden könnte. Lowe hatte seinen Posten bei McLaren als Technischer Direktor im Februar aufgegeben.

Wolff braucht noch Zeit

Intern seien die Umstrukturierungen bereits weit fortgeschritten, betonte Wolff weiter. Dies seien vor allem Sachen, "die man an den Rennwochenenden nicht sieht".

Gleichzeitig gab Wolff zu, dass er selber auch noch einige Zeit brauchen würde, um sich an sein neues Team zu gewöhnen. "Ich kann mir nur dann eine Meinung bilden, wenn ich das gesamte Bild verstehe. Und nach nur drei Monaten kann ich das nicht", so der 41-Jährige.

Im Zuge der Umstrukturierungen war vor dieser Saison bereits Niki Lauda zum Aufsichtsratsvorsitzenden des Teams berufen worden.

Außerdem wurde Stammpilot Michael Schumacher durch Lewis Hamilton ersetzt. Aktuell liegen die Silberpfeile in der WM-Wertung nach vier Rennen mit 64 Punkten auf Platz vier.

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