"Augenwischerei": Wolff attackiert Red Bull

SID
Mercedes-Motorchef Toto Wolff hält das Stallorder-Verbot bei Red Bull für "Augenwischerei"
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Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff (41) hat nach dem offiziellen Verbot der Stallorder bei Red Bull das Weltmeisterteam von Sebastian Vettel attackiert.

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Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff (41) hat nach dem offiziellen Verbot der Stallorder bei Red Bull das Weltmeisterteam von Sebastian Vettel attackiert. "Ich halte so etwas für Augenwischerei", sagte der Österreicher im Gespräch mit der Tageszeitung "Die Welt", "hier den Sportler zu mimen, das ist Schunkeln für die Medien. Irgendwann kommt die Situation, in der einer der beiden Fahrer die Chance auf den WM-Titel hat und der andere nicht mehr. Und dann freue ich mich auf die Fernsehbilder."

Zum Wohl des Teams hält es Wolff für unumgänglich, den Fahrern klare Handlungsanweisungen zu geben. "Im Vorfeld festzulegen, wer wann ins Ziel fährt", habe zwar nichts mehr mit "Entertainment zu tun. Aber wir haben auch eine Verantwortung für rund 300.000 Konzern-Mitarbeiter weltweit. Wenn zwei Mercedes-Fahrer sich gegenseitig von der Strecke schießen, passt das nicht zum Image unseres Konzerns." Der daraus resultierende Schaden wäre zu groß.

Fahrer bei Mercedes "absolut gleichberechtigt"

Mercedes hatte zuletzt in Malaysia Nico Rosberg befohlen, seinen vor ihm liegenden Teamkollegen Lewis Hamilton nicht zu attackieren - obwohl der Wiesbadener offensichtlich schneller war. Trotzdem seien beide Piloten "absolut gleichberechtigt".

Wären die Rollen in Malaysia umgekehrt verteilt gewesen, hätte auch Hamilton diesen Befehl erhalten. Erst dann, wenn einer der beiden Fahrer eine konkrete Chance auf den WM-Sieg habe und der andere nicht mehr, wolle man sich zugunsten des dann besser platzierten Piloten entscheiden.

Nach dem umstrittenen Sieg von Weltmeister Vettel in Malaysia hatte sich Red Bull entschlossen, zukünftig auf eine Stallorder zu verzichten. "Stallorder wird es bei uns keine mehr geben", hatte Motorsport-Berater Helmut Marko gesagt.

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