Ricciardo Favorit auf Webber-Nachfolge

Von Alexander Maack
Daniel Ricciardo könnte nächste Saison Teamkollege von Sebastian Vettel werden
© getty

Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel könnte in der nächsten Saison erneut einen Australier als Teamkollegen bekommen. Toro-Rosso-Pilot Daniel Ricciardo ist für Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko aktuell der Favorit auf das zweite Cockpit im Top-Team, sollte Mark Webber seine Formel-1-Laufbahn beenden.

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"Generell sind wir mit beiden Fahrern zufrieden", sagte Marko gegenüber der österreichischen Nachrichtenagentur "APA" über die beiden Piloten des Red-Bull-Nachwuchsteams. Dennoch hat er einen Favoriten auf das Cockpit bei RBR, sofern Webber seine F1-Karriere beendet: "Ricciardo ist derzeit der bessere Fahrer. Vergne ist zu ungestüm, im Qualifying mit den sensiblen Reifen überfordert er das Auto."

Ricciardo nimmt die Gerüchte unterdessen nicht ernst. "Ich habe schon längst dort unterschrieben", scherzte er gegenüber der "Sport Bild": "Aber im Ernst: Natürlich würde ich gerne beim Weltmeister-Team fahren." Dafür will er mit Leistung überzeugen und sich nicht über die Medien anbieten.

"Für einen Deutschen ist er auch ziemlich nett"

"Ich lese nicht viel. Und wenn, kümmert es mich nicht", sagte der 23-jährige Australier über die aktuellen Gerüchte. Sein Selbstvertrauen ist riesig, Ricciardo will um Siege fahren. Dennoch würde er sich Vettel ab einem bestimmten Zeitpunkt unterordnen.

"Wenn in einer Saison der Punkt gekommen wäre, wo er mir klar in den Hintern getreten hat, dann würde ich nach seinen Regeln spielen", erklärte Ricciardo. Wie Vizeweltmeister Fernando Alonso und Webber waren auch Vettel und Ricciardo schon mehrmals miteinander essen. "Für einen Deutschen ist er auch ziemlich nett. Abseits der Rennstrecke ähneln wir uns in der Tat", erklärte der Australier.

Verhandlungen erst im Sommer

Noch ist aber nicht sicher, ob das Cockpit bei Red Bull überhaupt frei wird. Obwohl Webber bereits mit Porsche über ein Engagement in der Langstreckenweltmeisterschaft WEC verhandeln soll, bleibt auch er weiter ein Kandidat auf das Cockpit neben Vettel. "Wir haben keine Eile", erklärte Marko: "Wir beginnen erst im Sommer, darüber nachzudenken, wer für uns fährt."

Das angespannte Verhältnis der beiden aktuellen Piloten sei kein Problem: "Die besten Freunde sind sie nie gewesen. Aber sie haben ein Arbeitsverhältnis, das funktioniert." Ob der Österreicher überhaupt ein bedeutendes Wort bei der Fahrerwahl mitreden kann, darf bezweifelt werden.

Teamchef Horner reklamiert alleinige Verantwortung

"Ich habe die volle Verantwortung für den Team-Betrieb - an der Rennstrecke und in der Fabrik", betonte Teamchef Christian Horner gegenüber "Autosport": "Helmut hat anderswo Verantwortung im Young-Drivers-Programm, aber er hat keine operative Verantwortung oder Einfluss wie wir den Rennstall führen."

Marko fungiere ausschließlich als Berater von Dietrich Mateschitz. Der Red-Bull-Besitzer kommuniziere dagegen direkt mit seinem Teamchef. "Er vertraut mir, dass ich das Team so gut wie möglich repräsentiere und er gibt mir freie Hand", erklärte der 39-Jährige: "Natürlich halte ich ihn auf dem Laufenden. Und natürlich bespreche ich die wichtigen Entscheidungen nur mit ihm - zum Beispiel die Fahrerfrage."

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