Hamilton nach Premieren-Pole "ekstatisch"

Von Alexander Maack
Lewis Hamilton fuhr in China überlegen zu seiner ersten Mercedes-Pole-Position
© getty

Lewis Hamilton startet beim Großen Preis von China am Sonntag erstmals für Mercedes von der Pole-Position. Der Silberpfeil-Pilot fuhr beim Qualifying in Shanghai in 1:34,484 Minuten die schnellste Rundenzeit. Sebastian Vettel verzichtete freiwillig auf einen guten Startplatz.

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Der Weltmeister fuhr mit seinem Red Bull im letzten der drei Qualifikationsabschnitte keine gezeitete Runde auf den weichen und damit schnelleren Reifen. "Wir haben gesehen, dass einige Leute ziemlich schnell waren - vor allem Mercedes uns Ferrari. Also haben wir uns entschieden, eine andere Richtung einzuschlagen", erklärte der 25-Jährige. Stattdessen wählte Vettel den härteren Medium-Slick, brach diesen Versuch aber nach einem Fahrfehler ebenfalls ab.

Trotzdem geht er von Platz neun aus ins Rennen, weil auch Nico Hülkenberg keine Zeit setzte und in diesem Fall der Pilot mit der niedrigeren Startnummer weiter vorne steht. Der Sauber-Pilot war mit dem Ergebnis trotzdem höchst zufrieden: "Hätte uns einer vor dem Qualifying gesagt, dass wir in die Top 10 fahren, dann hätten wir das definitiv unterschrieben und genommen." Zudem können die beiden Deutschen ihre Reifen beim Start frei wählen.

Das Ergebnis des Qualiyings in der Übersicht

Vettel wäre aufgrund seiner Startnummer eins beinahe sogar vom achten Platz gestartet, doch McLaren bediente sich eines Tricks: Jenson Button geht als Achter ins Rennen, weil er mit harten Reifen um den Kurs rollte und mit 30 Sekunden Rückstand auf den überraschend starken Toro-Rosso-Fahrer Daniel Ricciardo (7.) immerhin eine Zeit setzte.

Alonso und Räikkönen vor Rosberg

Durch den Verzicht des Trios Vettel, Hülkenberg und Button auf eine ernstzunehmende Zeitenjagd konnten die übrigen sieben Piloten in Q3 die besten Startplätze unter sich ausmachen. Hinter Hamilton schaffte es Kimi Räikkönen im Lotus auf Rang zwei. "Das war das Beste, was ich mit dem Team erreichen kann. Ich wäre lieber auf dem ersten Platz, aber wir haben nicht den Speed", sagte der Iceman: "Ich wusste, dass der Abstand ziemlich groß war."

Die Konkurrenz hat den Finnen dennoch auf der Rechnung. "Speziell mit Kimi werden wir einen starken Konkurrenten haben, weil Lotus und er normalerweise die Besten im Umgang mit den Reifen sind und das morgen einer der Schlüsselfaktoren wird", sagte Fernando Alonso. Der Vizeweltmeister reihte sich hinter Räikkönen als Dritter ein und gewann damit erstmals seit dem Großen Preis von Abu Dhabi 2012 das Quali-Duell gegen seinen Teamkollegen Felipe Massa, der Fünfter wurde.

Hamilton ekstatisch

Hamilton freute sich dagegen sichtlich über seine erste Pole-Position nach dem Wechsel von McLaren zu den Silberpfeilen. "Es ist ein unglaubliches Gefühl! Ich bin so glücklich, meine erste Pole seit einiger Zeit zu haben. Ich bin einfach ekstatisch", jubelte der Brite: "Die Runde war großartig und das Team hat am ganzen Wochenende großartig gearbeitet."

Um ein Haar hätte es sogar eine silberne Doppel-Pole gegeben, doch Nico Rosberg leistete sich in der letzten Kurve einen Fahrfehler. "Der hat mich vielleicht die erste Startreihe gekostet, sehr wahrscheinlich. Das ist ein bisschen schade", sagte der 27-Jährige: "Es wird auf jeden Fall hammer-interessant morgen."

Webber rollt mit wenig Benzin aus und wird strafversetzt

Noch schlechter lief es für Mark Webber. Der Australier landete nur auf Rang 14 und musste seinen RB9 während des zweiten Zeitabschnitts in Kurve 14 abstellen, weil ihm per Funk mitgeteilt wurde, er solle so viel Benzin wie möglich sparen. "Uns fehlte der Benzindruck, also konnte ich nicht reinkommen. Wir mussten das Auto stoppen und das Qualifying war vorbei, bevor es richtig begonnen hatte", resümierte der Red-Bull-Pilot enttäuscht.

Der unfreiwillige Stopp hatte später noch weitere Konsequenzen. Nach dem Qualifying war zu wenig Benzin im Tank seines Red Bull, was eine Strafversetzung ganz ans Ende des Feldes nach sich zieht.

"Das Auto mit der Nummer zwei wurde nicht mit eigener Kraft in die Boxengasse zurückgefahren und konnte die Benzinprobe nicht wie gefordert liefern", teilten die Stewards mit. Dem Tank konnten lediglich 150 Milliliter entnommen werden. Das offizielle Reglement fordert jedoch einen Liter Benzin bei Erreichen des Parc Ferme.

Wie Webber schied auch Adrian Sutil in Q2 aus. Der Starnberger musste sich als 13. wie beim Saisonauftakt in Australien seinem Force-India-Teamkollegen Paul Di Resta (11.) geschlagen geben.

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