Massa fährt Bestzeit - Vettel abgeschlagen

Von Alexander Maack
Felipe Massa fuhr in Shanghai bei den Freitagstrainings die schnellste Rundenzeit
© getty

Felipe Massa ist beim Großen Preis von China im 2. Freien Training in 1:35,340 Minuten die Bestzeit gefahren. Der Ferrari-Pilot verwies den WM-Zweiten Kimi Räikkönen im Lotus um 0,152 Sekunden auf Rang zwei. Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel konnte nicht mit seinem Red-Bull-Partner Mark Webber mithalten.

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Zu Beginn des ersten Grand Prix nach der missachteten Red-Bull-Teamorder hängte Webber (5.) seinen Teamkollegen Vettel (10.) mit sieben Zehntelsekunden Vorsprung deutlich ab.

"Es lief nicht ganz rund. Wir müssen uns steigern", sagte Vettel anschließend unzufrieden: "Ich hatte am Nachmittag etwas zu kämpfen. Die Lücke zu den Jungs vorne war größer als gewünscht."

Die Zeiten des 2. Freien Trainings in der Übersicht

Der Weltmeister aus Heppenheim hatte bereits auf seiner ersten schnellen Runde Probleme mit der Balance und klagte über Untersteuern. "Ich spüre den Reifen noch nicht besonders", erklärte der Heppenheimer, der nicht beunruhigt ist: "Wenn wir alles zusammenbekommen, dürfte es einen ordentlichen Schub geben."

Den spürte Nico Rosberg schon am Freitag. Nach einer dominanten Vorstellung im morgendlichen Auftakttraining reihte sich der Mercedes-Pilot am Nachmittag als Vierter knapp hinter Vizeweltmeister Fernando Alonso ein, der im zweiten Ferrari die drittschnellste Zeit fuhr.

Hamilton: "Nico fährt fantastisch"

"Nico fährt fantastisch. Er ist auf dem bisherigen Höhepunkt seiner Karriere", freute sich Lewis Hamilton mit seinem Teamkollegen. Allerdings ist sich Rosberg selbst noch nicht sicher, ob es am Sonntag zum zweiten Sieg seiner Karriere reichen könnte.

Der 27-Jährige will zuerst intensiv am Setup arbeiten: "Alles muss perfekt sein, sonst wird es nicht funktionieren." Seine Hoffnung auf einen Podestplatz ist aber berechtigt: Massa, Räikkönen und Alonso fuhren erst deutlich später ihre persönlichen Bestzeiten. Die Strecke hatte dadurch mehr Grip.

Massa begeisterte vor allem gegen Ende des Trainings bei seinem Longrun. Der Brasilianer fuhr durchgehend etwa eine Sekunde schneller als die gesamte Konkurrenz, was darauf hindeutet, dass er wesentlich weniger Benzin an Bord hatte.

"Mit Softs ein beeindruckendes Tempo"

"Ich bin immer noch beeindruckt von dem Unterschied in der Leistung", gab Massa zu, verteidigte sich aber: "Ich habe mit den Softs ein beeindruckendes Tempo hingelegt."

Einen völlig anderen Eindruck von den Reifen hatte Hamilton gewonnen. Er unterstützte die Kritik von Vettel. "Die weichere Reifenmischung ist 'Hardcore'", erklärte der Brite bei "Sky Sports F1": "Ich weiß nicht, ob es die richtige Wahl für diesen Kurs ist." Allerdings werden sich die Probleme im Laufe des Wochenendes verringern. Die Piloten bringen mehr Gummi auf den Asphalt, was die Haftung erhöht und das Körnen der Reifen wesentlich reduziert.

Hülkenberg und Hamilton behindern sich

Doch nicht nur die Reifen frustrierten Hamilton. "Ich fühle mich immer noch etwas unwohl im Auto", sagte der Weltmeister von 2008: "Wir haben vor der Session etwas an den Bremsen geändert, was ein massiver Unterschied war, ein Schritt nach vorne."

Der Brite schaffte es dennoch nur auf Rang sieben, weil er im schnellen zweiten Sektor von Nico Hülkenberg im Sauber ausgebremst wurde. Hamilton verlor dadurch etwa vier Zehntel und hätte sich ohne die Behinderung ebenfalls vor Webber eingereiht.

Hülkenbergs Manöver entstand jedoch nicht zufällig. Der Emmericher revanchierte sich damit für die vorangegangene Runde, als ihn der britische Silberpfeil-Pilot behindert hatte. Hülkenberg wurde durch den Zeitverlust nur 17.

Jenson Button meldet sich zurück

Einen erfreulichen Freitag erlebte Jenson Button im McLaren auf Platz sechs. Der Weltmeister von 2009 war bei den ersten beiden Saisonrennen noch chancenlos, nachdem sein Rennstall das Auto im Winter radikal verändert hatte. Die neuen Teile, die McLaren in China erstmals einsetzt, scheinen sich jedoch auszuzahlen.

Hinter Button platzierten sich auch die beiden Force-India-Fahrer in den Top Ten. Adrian Sutil belegte mit 1,174 Sekunden Rückstand auf Massas Bestzeit Rang acht. Paul Di Resta war als Neunter rund eine Zehntelsekunde langsamer.

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