Vor Bahrain-GP: Auto explodiert in Manama

Von Alexander Maack
In der Nacht zum Montag explodierte ein Auto in Manama - Ecclestone nimmt es gelassen
© getty

Vor dem Großen Preis von Bahrain spitzt sich die Lage im arabischen Königreich weiter zu. In der Nacht zu Montag explodierte ein Auto in der Hauptstadt Manama. Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone spielt die Proteste unterdessen herunter.

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"Eine terroristische Gruppe nutzte eine Gasflasche, um Sonntagnacht ein Auto anzuzünden, was eine Explosion auslöste", teilte die lokale Polizei mit. Zu der Aktion hat sich mittlerweile eine radikale Jugendgruppe der bahrainischen Opposition bekannt.

Via Twitter teilte die Gruppe ihre Motivation mit: Die Finanzgeschäfte im Zentrum der Hauptstadt sollen vor dem Formel-1-Rennen am kommenden Sonntag gestört werden. Nach Augenzeugenberichten wurden Straßen mit brennenden Reifen blockiert. Die Polizei reagierte mit dem Einsatz von Tränengas.

Die schiitische Opposition nutzt die mediale Aufmerksamkeit um den Bahrain-Grand-Prix in Sakhir in diesem Jahr für eine Protestwoche gegen das autoritäre Regime. Das Motto der eigentlich gewaltfreien Kampagne: "Demokratie ist unser Recht." Seit Anfang April wurden laut Oppositionsangaben schon 98 Personen festgenommen und 29 verletzt.

Ecclestone bleibt cool

Trotz der Intensität spielte Ecclestone die Proteste herunter. "Was ist schon passiert? Ich weiß nicht wirklich Bescheid, aber es gibt meines Wissens nach niemanden, der derzeit große Kundgebungen veranstaltet", sagte der 82-Jährige am Sonntag nach dem Großen Preis von China in Shanghai und legte bei der Nachrichtenagentur "AFP" nach: "Es gibt keinen Grund, warum das Rennen kein Erfolg werden sollte."

"Es gibt alle möglichen Proteste, sehen sie sich nur diejenigen an, die sich über Frau Thatcher beschweren", sagte Ecclestone der Nachrichtenagentur "Reuters". Die frühere britische Premierministerin Margaret Thatcher verstarb am 8. April. Linke Gruppierungen feierten den Tod anschließend. "Das passiert die ganze Zeit. Die Leute nutzen diese Gelegenheit, wenn sie sich ihnen bietet", resümierte Ecclestone.

Kehrtwende bei Beurteilung der Demonstrationen

Am Montag plötzlich die Kehrtwende. "Wenn es irgendwelche Probleme gibt, und offensichtlich gibt es Probleme, sonst würden die Menschen nicht demonstrieren, hoffe ich, dass sie ausgeräumt werden können", sagte Ecclestone, der den Demonstranten über englische Medien erklärte: "Ich hege große Sympathien für sie."

Schon in den letzten Jahren war es im Rahmen des Bahrain-GP zu Protesten gekommen. 2011 war das Rennen wegen der blutigen Niederschlagung des Arabischen Frühlings nicht ausgetragen worden. 2012 sorgten Demonstrationen durch Oppositionelle und Menschenrechts-Organisationen für Aufsehen. Ein Protestant wurde erschossen.

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