Lewis Hamilton schläft während des Qualifyings

Von Alexander Maack
Wenn Lewis Hamilton eine Trophäe entgegen nimmt, ist er sicherlich hellwach
© getty

Mercedes-Pilot Lewis Hamilton kämpft während der Formel-1-Qualifyings nicht nur mit seinem Auto, sondern auch mit der Müdigkeit: Durch den passgenauen Sitz schläft der Brite zwischen den Sessions andauernd ein.

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"Allgemein schlafe ich zwischen Q1 und Q2 und Q3 oft ein", erklärte Hamilton im "Metro"-Interview. Die Teams passen die Sitzschalen der Fahrer haargenau an, damit die Piloten durch die hohen Fliehkräfte nicht verrutschen. Durch die hohen Nasen der Wagen liegen die Füße fast auf einer Höhe mit dem Gesicht.

"Die Sitzposition im Auto ist natürlich sehr geneigt", bestätigte Hamilton. "Wenn man in der Garage im Auto sitzt, schläft man so schnell ein." Sein Team dürfte damit kein Problem haben, ruft der Brite doch trotzdem seine Leistung ab.

McNish: "Hamilton schnellster Mann"

In den bisherigen beiden Qualifikationen konnte sich Hamilton besser platzieren als sein neuer Teamkollege Nico Rosberg. "Ich bin nicht überrascht, dass er im Qualifying die Oberhand gegenüber Rosberg hat, weil ich glaube, dass er der schnellste Mann auf einer Runde ist", erklärte der frühere Formel-1-Pilot Allan McNish.

Zwar glaubt der Schotte, dass Rosberg sich bisher gut geschlagen hat, dennoch will er einen Nummer-eins-Status von Hamilton ausgemacht haben. "Gucken Sie sich nur die Konversation über den Funk an", sagte McNish "BBC Sport". Rosberg hatte beim Großen Preis von Malaysia mehrmals gefordert an Hamilton vorbeifahren zu dürfen, weil er schneller war. Teamchef Ross Brawn verweigerte ihm dies jedoch.

Dass die Mercedes-Verantwortlichen die Bevorzugung eines Fahrers verneinen, beeindruckt McNish nicht. "Auch wenn es nicht offiziell ist, liegt der Fokus definitiv auf Hamilton. Er ist der Hauptkandidat für die Weltmeisterschaft", erklärte McNish: "Sie haben ihre Arme für Hamilton ausgebreitet und derzeit haben sie sie ziemlich eng um ihn geschlossen."

Brawn: "Hamilton will nur Chancengleichheit"

Für den früheren Toyota-Piloten ist dies der Grund, warum Rosberg seinen britischen Stallgefährten trotz des besseren Reifenmanagements in Malaysia nicht überholen durfte. Der Rennstall sieht das anders. "In den Vertragsverhandlungen mit Lewis wurde das Thema Nummer-1-Fahrer von seiner Seite nie erwähnt. Er will keine Vorzugsbehandlung, er will nur Chancengleichheit", erklärte Teamchef Ross Brawn bei "Sky Sports F1".

Dass selbst Aufsichtsratschef Niki Lauda und Sportchef Toto Wolff die Stallorder öffentlich anzweifelten, stört Brawn nicht. "Niki und Toto mögen vielleicht nicht meiner Meinung gewesen sein. Aber nur ich hatte alle Fakten und Informationen, die für diese Entscheidung nötig gewesen sind", verteidigte sich der 58-Jährige.

Keine gute Entscheidung

Er hatte das Einbremsen der Piloten mit Benzinmangel begründet. Allerdings erklärte Rosberg, dass er genug Sprit gespart hatte.

Nach dem Rennen in Sepang haben sich die drei Verantwortlichen Brawn, Wolff und Lauda mittlerweile ausgesprochen. "Irgendjemand muss solche Entscheidungen treffen. Man kann so etwas nicht in einer Gruppe diskutieren. Dafür bleibt keine Zeit", verdeutlichte Brawn. "Mir hat diese Entscheidung in Malaysia auch nicht gefallen. Das liegt nicht in meiner Natur als Sportsmann. Aus technischer Sicht hätten wir ziemlich dumm ausgesehen, wenn beiden Autos der Sprit ausgegangen wäre."