Ferrari-Teamchef kritisiert Entwicklung

Von Nikolai Mende
Ferrari-Teamchef Domenicali will mehr Einfluss von Taktik und Fahrerkönnen
© getty

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali hat sich für eine Rückkehr zu einfacher konstruierten Fahrzeugen in der Formel 1 ausgesprochen und die zu große Bedeutung der Aerodynamik kritisiert.

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"Ich denke, wir sind mit den Flügeln wirklich zu weit gegangen. Schauen Sie sich die Autos mit den ganzen kleinen Flügeln und Zusatzflügeln überall an", wird Domenicali in der "Welt am Sonntag" zitiert.

Für den 47-Jährigen stehen die Kosten und der Ertrag in diesem Bereich in keinem akzeptablen Verhältnis mehr. Zudem würde die Vielzahl an Zusatzflügeln die Zuschauer nur verwirren: "Niemand am Fernsehschirm oder an der Strecke blickt da noch durch."

"Ferrari ist dafür, dass wir die Autos einfacher und optisch nachvollziehbarer konstruieren. Der Rest der Leistung muss dann vom Fahrer und vom Team entschieden werden. Die Formel 1 muss zurück zu einer nachvollziehbaren Basis. Vor allem, was die Technik betrifft", so Domenicali weiter.

Spagat zwischen Formel 1 und Straße

Hintergrund der Kritik ist die Tatsache, dass Ferrari stets darauf bedacht sei, eine "Verbindung zwischen den Formel -1-Autos und den Sportwagen" zu gewährleisten. Technische Neuerungen in der Motorsport-Königsklasse sollen auch für die Straßenfahrzeuge verwendet werden können, was im Gegensatz zum Energierückgewinnungssystem KERS zuletzt nicht mehr der Fall gewesen sei.

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"In der Formel 1 geht es zu viel um Aerodynamik. Das ist etwas, was wir bei unseren Straßenautos nicht umsetzen können", monierte Domenicali.

Ferrari liegt in der Konstrukteurs-Wertung 2013 nach zwei absolvierten Rennen mit 40 Punkten auf Rang drei. Ebenfalls 40 Punkte hat das Lotus F1 Team. Angeführt wird das Gesamtklassement von Red Bull Racing mit 66 Zählern.

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