Horner: "Räikkönen hat mich überrascht"

Von Alexander Maack
Kimi Räikkönen ist für den Red-Bull-Teamchef ein Favorit in Melbourne
© getty

Lotus-Pilot Kimi Räikkönen erhält vor dem Saisonstart der Formel 1 in Australien Lob von Red Bull. Der Finne zählt für Teamchef Christian Horner zu den Favoriten für das Rennen in Melbourne.

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"Kimi ist wieder auf Touren und hatte im letzten Jahr ein gutes Auto", sagte Horner gegenüber britischen Medien. Besonders die Leistung des Finnen nach seinem Comeback im vergangenen Jahr hat den 39-Jährigen beeindruckt. "In vielerlei Hinsicht hat er mich überrascht. Aber er ist ein Fahrer, der keinen Unsinn macht. Er kommt und macht seinen Job."

Räikkönen hatte seine Formel-1-Laufbahn Ende 2009 für zwei Jahre unterbrochen, um in der Rallye-WM anzutreten. Im vergangenen Jahr kehrte er ohne Startschwierigkeiten in die Königsklasse zurück, wurde Dritter der Fahrerwertung und gewann das Rennen in Abu Dhabi.

Red Bull peilt weitere Titel an

Für Horner steht aufgrund der Klasse Räikkönens fest, dass Lotus in diesem Jahr wieder zu den Top-Teams gehört: "Es gab mehr Rennen, die sie hätten gewinnen können und sie sind ein gutes Team." Trotz der Konkurrenz hält er seinen eigenen Red-Bull-Rennstall aber für stark genug, um beide Weltmeisterschaften zum vierten Mal in Folge zu gewinnen.

"Bei uns herrscht ein unbedingter Wille, den Weg fortzusetzen und die Titel zu verteidigen. In bestimmten Hinsichten ist der Druck weg, aber andererseits setzen wir uns selbst unter Druck, um den guten Lauf fortzusetzen", erklärte Horner: "Wir haben echtes Verlangen und Entschlusskraft im Team. Das war immer eine unserer Stärken."

"Newey würde ein Besen fressen"

Diese Motivation zeigt sich nach Horners Ansicht im gesamten Team. Dennoch hob er die Rolle seines Technischen Direktors besonders hervor. "Adrian Newey würde eher einen Besen fressen als ein Rennen zu verlieren", unterstrich Horner die Erfolgsbesessenheit des 54-jährigen Designers. Newey entwarf vor seinem Engagement bei Red Bull schon für Williams und McLaren Weltmeister-Autos.

Sebastian Vettels Erfolge der letzten Jahre betrachtet Horner als Argument gegen den Vorwurf, das Red-Bull-Team habe keine Tradition: "Die Titel stehen in den Geschichtsbüchern. Das beweist, dass wir keine Eintagsfliege sind." Der österreichische Getränkekonzern übernahm Ende 2004 das frühere Jaguar-Team und baute sein Formel-1-Engagement danach sukzessive aus.

Button wäre fast bei Toro Rosso gelandet

Wie Horner gegenüber der "Daily Mail" offenbarte, hatte sogar der heutige McLaren-Pilot Jenson Button Interesse, zu den Österreichern zu wechseln. "Er hat in letzter Minute einen Vertrag bekommen, aber ich kann mich erinnern, dass sein Management uns im Winter 2008 gefragt hat, ob Toro Rosso einen Platz frei hat", sagte Horner. Button gewann 2009 mit Brawn-GP seinen bisher einzigen WM-Titel.

Nachdem Mercedes das Brawn-Team übernahm, wechselte Button zu McLaren. Wie sich der Brite dort gegen Lewis Hamilton behauptete, imponiert Horner: "Wenn man sich die Kehrtwendung in Buttons Karriere vor Augen führt, dann ist seine Verwunderung über die Fragen bezüglich seiner Bereitschaft, McLaren zu führen, verständlich." Viele Experten sahen Button in den vergangenen Jahren als teaminterne Nummer zwei hinter Lewis Hamilton, der in diesem Jahr zu Mercedes wechselte.

Horner widerspricht dieser Auffassung: "Es sah sehr schnell danach aus, als wäre er in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Und dann hat er natürlich auch angefangen, auf der Strecke seine Leistung abzuliefern." In drei gemeinsamen Jahren konnte Button seinen Teamkollegen in der Gesamtwertung einmal schlagen. In der letzten Saison fuhr er nur zwei WM-Zähler weniger ein als Hamilton.

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