FIA erwartet keine Technik-Proteste

Von Alexander Maack
Charlie Whiting will die Regeln der FIA für die Saison 2014 erneut präzisieren
© getty

Der Renndirektor des Automobilverbands FIA erwartet bei den ersten Formel-1-Rennen der kommenden Saison keine Proteste der Teams gegen technische Neuerungen der Konkurrenz. Dafür präzisiert Charlie Whiting die Regeln für 2014.

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"Ich bin mir keiner neuen Kontroverse bewusst, die da vor sich hin schwelt", sagte Whiting. Der Brite war zusammen mit dem FIA-Deligierten Jo Bauer bei den Tests in Barcelona vor Ort gewesen, um "zu verhindern, dass wir oder die Rennställe hier in Australien eine unliebsame Überraschung erleben."

Bereits bei den Wintertests hatten Red Bull, Lotus und Williams mit neuen Motoreneinstellungen experimentiert. "Renault ging von der irrigen Annahme aus, dass eine andere gewählt werden darf. Wir haben ihnen gesagt, dass das nicht gehe", erklärte Whiting.

Das veränderte Mapping wollte Red Bull erstmals beim Deutschland-Grand-Prix 2012 einsetzen. Die FIA legte jedoch fest, dass die Einstellungen denen, aus einem der ersten vier Saisonrennen entsprechen mussten. Trotz des Vororttermins kann sich Whiting vorstellen, dass die Teams im Saisonverlauf noch Entwicklungen präsentieren werden, die nicht dem Reglement entsprechen. "Man weiß nie, was über das Jahr noch alles kommt", so Whiting, der seit 1988 für die FIA arbeitet.

Whiting präzisiert Regeln für 2014

Im kommenden Jahr wird der Brite dafür wahrscheinlich wieder öfter eingreifen müssen. Die Formel 1 wechselt 2014 zu V6-Turbo-Motoren. Aktuell fahren die Teams noch mit V8-Aggregaten. Die kompakteren Antriebseinheiten werden zudem einen starken Einfluss auf die Aerodynamik der Autos haben.

Nun offenbarte Whiting weitere Regelmodifikationen. "Die Idee ist, dass nicht jeder Fahrer fünf Powerunits hat, sondern fünf Turbolader, fünf Motoren, fünf Energiespeicher, fünf MGUs, und so weiter."

Bisher durfte jeder Fahrer acht Motoren pro Saison einsetzen. Das Energierückgewinnungssystem KERS, das im kommenden Jahr durch die zusätzliche Nutzung der Motorwärme deutlich leistungsfähiger ist, und künftig unter dem Namen MGU firmiert, war dabei nicht betroffen.

Kleinere Strafen

Auch für den Fall, dass ein Team ein zusätzliches Bauteil während einer Saison nutzt, kündigte der Brite ein Umdenken an. "Ein Fahrer kann fünf Turbolader benutzen. Wenn er den sechsten braucht, wird er um zwei oder drei Plätze in der Startaufstellung nach hinten versetzt", so Whiting: "Für jedes Element eine kleine Strafe."

"Bisher wurden die neuen Vorschriften so interpretiert, dass in der gesamten Saison 2014 nur fünf Antriebsstränge eingesetzt werden dürfen. Die Präzisierung erleichtert den Teams nun die Entwicklung.

Cockpit-Abdeckung könnte kommen

Dagegen prüft die FIA noch immer, wie der Fahrer wirksamer vor abgerissenen Rädern geschützt werden kann. "Das ist ein Langzeitprojekt", hebt Whiting hervor: "Es ist aber sehr etwas zu finden, dass stark genug ist, und der Fahrer trotzdem sieht, wo er hinfährt." Simulatortests mit einer Metallkonstruktion hätten keine repräsentative Rückmeldung der Fahrer ergeben.

"Wir suchen mit Hilfe der Jungs vom FIA-Institut und der Top-Teams noch nach einem Weg", so Whiting. Auch die Abdeckung des Cockpits mit einer Glashaube sei weiterhin möglich.

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