Vettel: "Unbewusstes Schattenboxen"

Von Alexander Maack/Christoph Köckeis
Weltmeister Sebastian Vettel ist mit dem neuen Red Bull noch nicht zufrieden
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Williams: 298 Runden - Bestzeit: 1:22,305 Minuten (10. Pastor Maldonado)

Nach der Ankündigung der FIA den innovativen Auspuff zu verbieten, der den Luftstrom zum Heck verbessern sollte, testete Williams in Barcelona mit einem gewöhnlichen Coanda-System. Obwohl der FW35 erst beim zweiten Mehrtages-Test erstmals auf die Strecke fuhr, ist das Auto schon jetzt schnell. Noch liegt Williams mit Sauber und Force India auf einem vergleichbaren Niveau. Durch die geringeren Testmöglichkeiten sollte das Verbesserungspotenzial beim Setup aber größer sein.

Der Vorteil der Briten liegt aktuell darin, dass sie durch den Jerez-Test mit dem Vorjahresmodell bessere Vergleichswerte zwischen den Vorjahresreifen und den aktuellen Pneus haben. Williams muss jetzt darauf hoffen, dass das neue Motoren-Mapping von Renault doch zugelassen wird. Dann dürfte das Team beim Auftakt bessere Karten haben als Sauber und Force India.

Pastor Maldonado: "Wir müssen als Team hart zusammenarbeiten und dann weitersehen. Wir haben vier Tage weniger gehabt als die anderen Teams, also gibt es immer noch Sachen über das Auto zu lernen. Darauf konzentrieren wir uns."

Valtteri Bottas: "Ich konnte den Unterschied durch die neue Verkleidung wirklich spüren. Wir haben sofort Fortschritte gesehen, obwohl wir noch an der Balance des Autos arbeiten müssen."

Der Fahrplan bis zum Saisonstart

Toro Rosso: 325 Runden - Bestzeit: 1:23,223 Minuten (19. Jean-Eric Vergne)

Beim Red-Bull-Zweitteam muss vor dem Saisonauftakt lange nach Optimismus gesucht werden. Der Anschluss an die Mittelfeldteams scheint aktuell verloren. Die Rundenzeiten deuten eher auf einen Kampf gegen Caterham und Marussia hin. Am letzten Testtag fiel Daniel Ricciardo auf den vorletzten Platz des Zeitentableaus zurück.

"Der STR8 ist ein grundlegend neues Auto mit neuer Aufhängung, neuer Aerodynamik und veränderte Architektur des Chassis. Wir hatten also viel Arbeit zu erledigen", versuchte Chefingenieur Laurent Meckies zu beruhigen. "Es sind neue Ingenieure dabei, wir haben eine veränderte Organisationsstruktur. Es war also auch ein Test für diese neuen Strukturen. Wir haben ein verändertes Team und ein ganz neues Auto."

Ausreden für einen verpatzten Saisonstart sind also schon gefunden. Noch haben die Italiener Probleme, die Pirelli-Reifen ansatzweise zu verstehen. Das selbstgesteckte Ziel des sechsten Platzes in der Konstrukteurswertung scheint aktuell in weiter Ferne.

Daniel Ricciardo: "Wir wollen einfach schneller werden. Im Moment sind wir sicher nicht ganz vorn dabei, aber das können wir auch nicht erwarten. Wir wünschen uns mehr Grip und mehr Abtrieb. Im Moment arbeiten wir aber noch daran, alle Parameter ins richtige Fenster zu kriegen. Das wird noch etwas Zeit brauchen."

Jean-Eric Vergne: "Wir können die Rundenzeiten ignorieren, denn im Gegensatz zu anderen Teams haben wir keine Quali-Simulation durchgeführt. Wir sind besser als im letzten Jahr, aber wo wir verglichen mit den anderen stehen, ist auch weiterhin schwierig zu sagen."

Caterham: 373 Runden - Bestzeit: 1:23,115 Minuten (17. Charles Pic)

Beim malaysischen Team ist die Zeit der großen Versprechungen vorbei. "Wir haben eine gute Atmosphäre im Team und denken realistisch über das, was wir in diesem Jahr erreichen können", erklärte Neuzugang Charles Pic. Realistisch heißt auch im vierten Jahr hinter dem Feld herzufahren und sich um die letzten Plätze zu duellieren.

Immerhin ließ Pic am letzten Testtag kurz aufhorchen. Teamkollege Giedo van der Garde fuhr am Vortag in 1:24,235 Minuten seine schnellste Rundenzeit, der Franzose war am Sonntag über eine Sekunde schneller und platzierte sich als 17. des Wochenendes vor beiden Marussia und beiden Toro Rosso.

Charles Pic: "Wir haben alles geschafft, was wir für diesen Test geplant hatten und sind heute 116 Runden inklusive einer Rennsimulation und Boxenstopps gefahren. Wir haben alles gemacht, was wir tun können, um uns auf den Saisonstart vorzubereiten."

Giedo van der Garde: "Wir hatten ein kleineres Problem mit dem Auto am Morgen. Ansonsten lief es den Tag über gut und es war hilfreich eine Rennsimulation über die volle Distanz zu machen - für mich und das ganze Team."

Die Testzeiten im Überblick

Marussia: 338 Runden - Bestzeit: 1:23,167 Minuten (18. Jules Bianchi)

Die wichtigste Erkenntnis des Barcelona-Test beim russischen Team: Selbst Stammfahrern ist ihr Cockpit nicht sicher. Luiz Razia musste seinen Platz wegen ausbleibender Sponsorengelder wieder räumen. Ihn ersetzt Jules Bianchi, der bei Force India das Nachsehen gegenüber Adrian Sutil hatte.

Bei seinem ersten Test überzeugte der Franzose und war deutlich schneller als van der Garde im Caterham. Die Bestzeit entstand auf weichen Reifen. Den Versuch auf den superweichen Pirelli musste er wegen einer roten Flagge abbrechen. "Jules gab uns gutes Feedback, was uns bei der Weiterentwicklung geholfen hat", lobte Teamchef John Booth.

Am Sonntag übte Marussia mit beiden unerfahrenen Piloten Boxenstopps. Auf seiner schnellsten Runde nahm Bianchi seinem Teamkollegen Max Chilton fast eine Sekunde ab.

Max Chilton: "Es wäre schön gewesen, wenn wir den Fokus zum Abschluss der Woche ein wenig auf Performance gesetzt hätten, aber ich konnte am Ende nicht mehr alles aus den Reifen holen."

Jules Bianchi: "Wir haben viel geschafft und uns verbessert. Die Boxenstopps haben etwas Zeit für Performance-Arbeit geklaut, aber es war wichtig für uns, um bestens präpariert zu sein."

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