Ferrari: Simulator 2.0 dank de la Rosa?

Von SPOX
Ferraris Simulator scheint verbesserungsfähig zu sein
© Getty

Ferrari will endlich wieder einen Titel. Dabei soll ein verbesserter Simulator helfen. Nico Hülkenberg ist schnell, hat aber "große" Probleme mit seinen Füßen. Narain Karthikeyan kauft sich womöglich erneut in ein Cockpit ein.

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Insider-Wissen für Ferrari: Der 41-Jährige Pedro de la Rosa soll den Ferrari-Simulator näher an die Realität bringen. Um Fahrgefühl und Wirkung des Simulators möglichst effektiv weiterzuentwickeln, drehte de la Rosa bei den Testfahrten in Jerez 51 Runden mit dem neuen, in Maranello konstruierten, Boliden F138.

"Das Ziel ist es, zu erkennen, wo wir mit dem Auto stehen und wo mit dem Simulator. Dann müssen wir diese beiden Welten näher zusammenbringen.", beschrieb de la Rosa seine Mission.

Der Spanier erfüllte einen ähnlichen Job bereits zwischen 2003 und 2009 bei McLaren sowie bei seinem zweiten Engagement 2011. Diese gelten auf dem Gebiet der F-1-Simulatoren als Vorreiter.

De la Rosa als absoluter Insider könnte Gold wert sein, denn ein funktionierender Simulator hat an Rennwochenenden fast den Wert eines dritten Autos. Die Erfahrungen des Testfahrers fließen in die Set-Up- und Taktikentscheidungen ein - und können über Sieg und Niederlage entscheiden. Das Hightech-Gerät simuliert zwar Abnutzung und Belastung von Material, lässt sich aber mit einem einfachen Klick wieder zurücksetzen. Das Auto wieder kostenlos im Neuzustand - auf simplen Knopfdruck.

"McLaren hat 2003 begonnen - die haben also im Vergleich zu allen anderen Teams ein paar Jahre Vorsprung. Wer keinen Simulator hat, der hat einen massiven Nachteil", erklärte de la Rosa den Stellenwert moderner Software.

Kurioses Problem für Hülkenberg: Saubers "C32" begeistert die Fachwelt. Schnell und zuverlässig vereint in einem Auto. Chefdesigner Matt Morris hat einen Boliden entwickelt, der Nico Hülkenberg näher an die Spitzenteams heranbringt. Das bestätigten die Testfahrten in Jerez.

Der ehemalige Formel-BMW-Champion zeigte sich begeistert von seinem neuen Auto: "Jungs, dieses Auto geht wie der Teufel. Ich freue mich schon auf die zwei Tests in Barcelona und den WM-Start in Australien", zitiert der "Blick" den 25-jährigen Deutschen. Eine Top-10-Platzierung im Gesamtklassement scheint Pflicht, Top-5-Platzierungen sind möglich. Hülkenberg wird als Geheimfavorit gehandelt. Nicht umsonst gab es Gerüchte um ein Cockpit bei Ferrari und Red Bull.

Schöne heile Welt für den in Emmerich geborenen Sauber-Piloten? Nicht ganz. Hülkenberg hat ein kurioses Problem. Der 1,85 Meter große Fahrer hat die falschen Proportionen für seinen neuen Boliden. Er ist zu lang und seine Schuhe in Größe 43 sind zu groß. Seine Zehen stoßen in dem engen Cockpit oben an, sobald er auf die Pedale tritt. Ein Umbau des Sauber-Flitzers ist ausgeschlossen. Was also tun?

"Unser Trick ist, dass wir die Gummi-Sohle hinten an den Fersen abschneiden. Damit gewinnen wir ein bisschen Platz.", verriet Hülkenberg gegenüber der "Bild".

Neue Chance für Karthikeyan? Laut Mediengerüchten steht der 36-Jährige Inder Narain Karthikeyan vor einem Engagement beim Rennstall Force India. Beim Team von Besitzer Vijay Mallya undTeamchef Robert Fernley ist das letzte freie Formel-1-Cockpit zu vergeben.

Eine indische Zeitung hatte am Samstag berichtet, Karthikeyan stehe auf der Kandidatenliste. Als andere Kandidaten werden die Testfahrer Jules Bianchi und Adrian Sutil gehandelt. Der Franzose Bianchi überzeugte bei den Testfahrten in Jerez - doch noch wird bei Force India gezögert.

Das finanziell angeschlagene Team ist auf eine große Millionenspritze angewiesen. Das Cockpit wird vermutlich an einen Paydriver vergeben. Karthikeyan wird unterstützt vom indischen Autokonzern Tata Motors. Der Sponsor hat kürzlich angekündigt, dass Karthikeyan-Budget auf einen zweistelligen Millionenbetrag zu erhöhen. Der Inder sammelte letzte Saison keinen einzigen Punkt für das HRT-Team.

Der endgültige Fahrer soll spätestens bei den Testfahrten in Barcelona Ende Februar bzw. Anfang März bekanntgegeben werden.

Maldonado überzeugt von Bottas: 2013 gehen mindestens fünf Rookies an den Start. Das Niveau der Fahrer wird skeptisch hinterfragt, sind die Fahrer vermutlich wegen finanzieller Mittel in die Königsklasse aufgestiegen. Das gilt vor allem für Giedo van der Garde (Caterham), Luiz Razia und Max Chilton (beide Marussia).

Der Aufstieg durch Talent, wie im Falle Valtteri Bottas, hat in Zeiten finanzieller Krise Seltenheitswert. Der Finne ist für einen Neuling ziemlich schnell und schlug im Vorjahreswagen bei den Trainingsfahrten in Jerez seinen Teamkollegen Pastor Maldonado.

"Er ist kein echter Rookie", erklärt der Williams-Stammpilot aus Venezuela gegenüber dem finnischen Sender "MTV3". "Ich glaube, Valtteri wird in der Saison viel Spaß haben und sofort konkurrenzfähig sein." Der 23-Jährige Finne fuhr bereits im vergangenen Jahr an 15 Freitagen einen Williams-Boliden, um Strecken und Abläufe kennenzulernen.

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