Vettel verteidigt sein Verhalten: "Ganz normal"

SID
Sebastian Vettel war nach seiner Rückversetzung auf Platz fünf ziemlich sauer
© Getty

Als Sebastian Vettel am Donnerstag das Fahrerlager in Budapest betrat, schien der Ärger der letzten Tage verraucht. Mit neuer Frisur und einem Lächeln auf den Lippen begann der Formel-1-Weltmeister die Vorbereitungen auf das letzte Rennen vor der einmonatigen Sommerpause.

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Nach dem Großen Preis von Deutschland war Vettel von britischen Medien noch als Heulsuse betitelt worden. Lewis Hamilton hatte den Deutschen mehr oder weniger direkt als unreif bezeichnet.

Und auch drei Tage vor dem Rennen in Ungarn stand der Sport ein wenig im Hintergrund, Vettel musste sich weiter verteidigen. Als die Frage aufkam, ob er sich bei Hamilton für seine Aussage entschuldigen werde, wurde Vettel ungehalten.

"Ich habe nach dem Rennen gesagt, dass es unnötig war. Es ist enttäuschend, wenn danach geschrieben wird, ich hätte gesagt es sei eine dumme Entscheidung gewesen", sagte Vettel. Fakt ist allerdings, dass Vettel nach dem Hockenheim-Rennen sagte: "Es ist ein bisschen dumm, die Führenden zu stören."

"Man muss sich nicht schämen"

Der 25-Jährige nimmt selten ein Blatt vor den Mund. In Zeiten der blütenweiß gewaschenen Aussagen ist das meist eine Wohltat. Dafür muss Vettel aber auch damit leben, dass ihm manche Statements um die Ohren gehauen werden - ob es die "Gurke" Narain Karthikeyan gewesen ist oder nun die "dumme Aktion" von Hamilton. Vettel kann mit derlei Kritik aber leben, auch wenn ihn das mitunter tagelang verfolgt.

"Mir persönlich schadet das gar nicht. Es ist ganz normal, wenn man verärgert ist. Man muss sich nicht dafür schämen, dass man es nach außen zeigt, wenn man nicht so zufrieden ist", sagte Vettel.

Leise Kritik übte Vettel auch an der Rennleitung und an seinem Team nach dem Überholmanöver gegen Jenson Button, das ihm nachträglich eine 20-Sekunden-Strafe eingebracht hatte.

"Natürlich wäre es hilfreich gewesen, einen Hinweis von der Rennleitung oder vom Team zu bekommen. Aber was passiert ist, ist passiert", sagte Vettel. Es sei eine außergewöhnliche Situation gewesen, deshalb müsse man aber nicht das Regelwerk ändern.

Red Bulls Motoreinstellungen weiter im Fokus

Das macht allerdings der Motorsport-Weltverband FIA in Sachen "Motormapping". Die umstrittenen Motoreinstellungen des Red-Bull-Rennstalls sind beim Großen Preis von Ungarn nicht mehr erlaubt. Dem Weltmeister-Team war in Hockenheim vorgeworfen worden, den Auspuff immer noch als aerodynamische Hilfe zu benutzen.

In Deutschland durften Vettel und sein australischer Teamkollege Mark Webber noch mit den Einstellungen starten, dem soll in Ungarn aber Einhalt geboten werden.

Es war nicht das erste Mal, dass Red Bull in den FIA-Fokus geriet. An eine Verschwörung glaubt Vettel nicht, und auch nicht, dass die erforderlichen Änderungen ihn und das Team zurückwerfen.

Alonso will Geburtstagsgeschenk

"Es wäre gelogen, es macht gar nicht aus. Es wird aber viel geschrieben. So ein Drama ist es gar nicht. Es ist nicht so, dass das Auto jetzt nicht mehr funktioniert", sagte Vettel. Es werde mehr daraus gemacht, als es für das Auto am Ende ausmache.

Über die sportliche Situation durfte Vettel dann auch sprechen. 44 Punkte Rückstand hat der 25-Jährige auf den WM-Spitzenreiter Fernando Alonso aus Spanien. 2010 hatte Vettel es bereits einmal geschafft, einen Rückstand aufzuholen und Alonso im letzten Rennen noch abzufangen. Und Vettel ist weiter optimistisch.

"Es kann in gewisser Weise helfen, viele Punkte gut zu machen, wenn nicht automatisch die ersten vier Plätze vergeben sind", sagte er. Alonso will sich am Sonntag an seinem 31. Geburtstag mit einem Sieg selbst beschenken. Nicht mit Vettel: "Er hatte schon ein vorzeitiges Geschenk am letzten Wochenende."

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