Spanierin de Villota nach Unfall in Lebensgefahr

SID
Maria de Villota ist die Tochter des ehemaligen Formel 1-Piloten Emilio de Villota
© Getty

Der deutsche Formel-1-Pilot Timo Glock und das Marussia-Team stehen unter Schock: Glocks Teamkollegin Maria de Villota kämpft nach einem Unfall während Testfahrten offenbar um ihr Leben. Das berichtet das britische Fachmagazin "autosport".

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Demnach habe ein Sprecher des örtlichen Rettungsdienstes bestätigt, dass sich de Villota "lebensgefährliche Verletzungen" zugezogen habe.

De Villota absolvierte am Dienstag in Duxford bei ihrer Premiere am Steuer des aktuellen MR01 auf einem Flugfeld einen Geradeaus-Test, als es um 09.15 Uhr zu einem Crash mit einem Lastwagen des Teams kam.

Kollision mit Team-Lastwagen

Wie die "BBC" berichtet, solle das Auto nach dem Ende der Installationsrunde plötzlich beschleunigt haben und sei in den Laster gefahren. Wie ein Polizeisprecher erklärte, sei de Villota "mit langsamer Geschwindigkeit" mit dem Team-Lastwagen kollidiert.

Die 32-Jährige wurde nach dem Unfall umgehend in ein Krankenhaus gebracht. Das Marussia-Team wollte sich in einer weiteren Erklärung erst später zum Gesundheitszustand der Spanierin äußern. Kurz vor dem Unfall hatte Glock seiner Teamkollegin per Twitter noch Glück bei ihrer Premiere im Marussia gewünscht. "Bereit für Rock 'n Roll. Großartig, Maria im Auto mit den neuen Updates zu sehen. Mach es schnell", twitterte Glock.

Die anderen Kollegen übermittelten nach dem Unfall ebenfalls per Twitter Genesungswünsche. "Meine Gedanken sind in dieser schweren Stunde bei Maria und ihrer Familie", schrieb McLaren-Pilot Jenson Button. Der WM-Führende Fernando Alonso rief persönlich bei de Villotas Familie an und schrieb: "Hoffentlich wissen wir bald mehr. Meine ganze Kraft für dich!"

De Villota sollte für den kommenden Großen Preis von Großbritannien in Silverstone am Sonntag neue Updates des technisch unterlegenen Teams testen. Das Team um Glock und den Franzosen Charles Pic fährt seit 2010 in der Formel 1, damals noch unter dem Namen Virgin. Punkte konnte das Team bis heute nicht holen. Dafür holte das Marussia-Team im März 2012 in de Villota nach 20 Jahren wieder eine Frau in die Formel 1. Als letzte Frau hatte es die Italienerin Giovanna Amati 1992 in die Motorsport-Königsklasse geschafft.

Vater Emilio bereits in der Formel 1

De Villota bekam das Rennfahren in die Wiege gelegt. De Villota ist die Tochter des ehemaligen Formel-1-Piloten Emilio de Villota, der von 1977 bis 1981 in der Formel 1 am Start war, über zwei 13. Plätze aber nicht hinaus kam. Auch Bruder Emilio junior ist Rennfahrer, sie selbst startete ihre Laufbahn im Alter von 16 Jahren mit Kartrennen.

Danach war sie in diversen Formel-Rennserien und sogar in der Tourenwagen-WM im Einsatz, bevor sich ihr Traum von der Formel 1 erfüllte. Im August 2011 hatte sie für Renault in Le Castellet ihren ersten Test in einem Formel-1-Auto absolviert.

Oberste Priorität hat für sie trotz der Rolle der Ersatzpilotin die Vorbild-Funktion, denn Frauen hatten es in der Formel 1 traditionell schwer. "Meine Botschaft ist: Macht einfach weiter, selbst wenn jeder sagt: Das schafft ihr niemals", sagte sie einst in einem Interview der "Bild am Sonntag".

Das Formel-1-Team Marussia im Steckbrief

 

 

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