Schumachers Mission ist noch nicht beendet

SID
Erstmal seit seinem Comeback durfte Michael Schumacher (l.) wieder auf dem Podium mitfeiern
© Getty

Michael Schumacher feierte seinen dritten Platz von Valencia wie einen Sieg. Erst wurde der Rekordweltmeister von seiner Crew stürmisch in die Arme genommen, dann genoss er die Rückkehr aufs Siegerpodest nach fast sechs Jahren.

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Die Erleichterung war dem 43-Jährigen deutlich anzumerken. Nach zuvor fünf Ausfällen und mit nur zwei Punkten auf dem Konto wirkte der Mercedes-Pilot wie von einer Zentnerlast befreit. "Diese Momente sind es, die unseren Sport zu etwas ganz Besonderem machen. Ich will allen im Team für das Vertrauen danken", sagte Schumacher.

Viele hatten ihn schon abgeschrieben. Noch immer steht in den Sternen, ob Schumacher seinen Vertrag bei Mercedes verlängert oder seinen Helm endgültig an den Nagel hängt. Nach Valencia sind die Chancen auf jeden Fall wieder etwas gestiegen, dass Schumacher vielleicht noch eine Saison weitermacht.

Zum ersten Mal seit seinem Comeback 2010 stand der siebenmalige Weltmeister nach einem Rennen wieder auf dem Treppchen, zusammen mit Valencia-Sieger Fernando Alonso und Kimi Räikkönen. "Wir mussten die letzten Rennen viel Kritik einstecken. Das war genau die richtige Antwort", sagte Schumacher.

Schumis Fauxpas bei der Pressekonferenz

Als Schumacher auf der Pressekonferenz wie zuvor auch Alonso und Räikkönen gebeten wurde, ein paar Worte in seiner Heimatsprache zu sagen, plauderte der Mercedes-Pilot ganz munter auf Englisch weiter. Irgendwie gingen in diesem Augenblick die Emotionen mit Schumi durch - und das mit der Erfahrung von 295 Rennen.

Als er seinen Fauxpas dann bemerkte, musste der 43-Jährige erst einmal selbst herzhaft lachen, bevor er sich für diesen kleinen Fehler entschuldigte: "Ich bin es gar nicht mehr gewohnt, hier in deutscher Sprache zu sprechen."

Zukunft weiter offen

Mit dem dritten Platz ist für Schumacher die Mission aber längst noch nicht beendet. Jetzt will er mehr und schickte gleich schon mal eine Kampfansage an die Konkurrenz. "Wenn wir so weitermachen, werden wir bald auch wieder ganz oben stehen."

So spricht keiner, der bald in Rente gehen will. Doch Schumacher mauert weiter, was die Frage nach seiner Zukunft angeht. "Gebt mir die Zeit, die ich für diese Entscheidung brauche. Wir werden sehen", sagte der erfolgreichste Rennfahrer der Formel-1-Geschichte.

Verwirrter Schumacher: "Jungs, wo bin ich?"

Dass es in Valencia für einen Platz auf dem Podium gereicht hatte, erfuhr Schumacher erst nach dem Rennen. "Ich habe nicht ans Podium gedacht. Nachdem ich über die Ziellinie gefahren bin, habe ich über Funk nachgefragt: Jungs, wo bin ich, welche Position?", sagte der Silberpfeil-Star.

Natürlich profitierte Schumacher auch vom Chaos in der Schlussphase. Erst rollte der vor ihm fahrende Romain Grosjean mit dem Lotus aus, dann krachte Lewis Hamilton mit dem McLaren in die Mauer. Da war für Schumacher plötzlich der Weg zum Happy End frei.

Es sei ein ganz wunderbares Gefühl, nach so langer Zeit wieder hier oben auf dem Podium zu stehen, sagte Schumacher. Auch wenn er zuvor schon 91 Mal als Sieger auf dem Treppchen gestanden hatte, spürte man, dass dieser Platz auf der untersten Stufe für ihn persönlich einen ganz besonderen Stellenwert besaß.

"Wir waren ja schon ein paar Mal ganz dicht dran. Heute hat es endlich geklappt", sagte Schumacher.

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