Die eierlegende Wollmilchsau

Von Alexander Mey
Sebastian Vettel und Mark Webber brachten einen Strand nahe Melbourne zum Aufruhr
© Getty

Sebastian Vettel ist vor dem Saisonstart in Melbourne allgegenwärtig. Er bringt einen Strand in Aufruhr, er verteilt Frauennamen, er ist im Klub der Besten, aber auch im Klub der Jüngsten. Mehr dazu sowie die Regeländerungen 2012 und Kraftausdrücke von Kimi Räikkönen gibt's im A-Z.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

A wie Abbey: So heißt das neue Auto von Sebastian Vettel. Am Mittwoch verkündete der Weltmeister, wie er seinen RB8 liebevoll nennen wird. Frauennamen sind bei Vettel Tradition, aber diesmal scheint ihn auch seine Liebe zum Beatles-Album "Abbey Road" inspiriert zu haben.

B wie Barbecue: Eine inszenierte Grillparty inklusive Cricket-Einlage am Strand von St. Kilda nahe Melbourne sorgte im Vorfeld des Rennwochenendes für Chaos. Vettel und Teamkollege Mark Webber baten etliche Kamerateams und Fotografen zum Red-Bull-Pressetermin und erregten dadurch bei den Badegästen derartig viel Aufmerksamkeit, dass um sie herum schon bald die Hölle los war.

C wie Comebacks: 2012 stehen mit Kimi Räikkönen, Romain Grosjean, Nico Hülkenberg und Pedro de la Rosa vier Rückkehrer im Starterfeld. Der Iceman ist als Weltmeister von 2007 sicher der bekannteste. Er startet ebenso für Lotus wie Teamkollege Grosjean, der 2009 schon einmal sieben Rennen für Renault absolviert hat, dann aber rausgeworfen wurde. Hülkenberg kommt nach einem Jahr Zwangspause im Anschluss an sein Aus bei Williams mit Force India zurück. De la Rosa ist mit 41 Jahren der mit Abstand älteste Rückkehrer und macht im Methusalem-Ranking sogar dem 43-jährigen Michael Schumacher Konkurrenz. Der HRT-Pilot ist zuletzt 2011 für ein Rennen bei Sauber eingesprungen. Sein Debüt feierte de la Rosa 1999 im Arrows. Lang ist's her.

D wie Driver-Ranking: Das wird es auch in dieser Saison nach jedem Rennen wieder geben. SPOX-Redakteur Alexander Mey bewertet dort die fahrerischen Leistungen der Piloten am Rennwochenende und stellt ein Ranking auf. Daraus ergibt sich im Laufe der Saison ein WM-Stand. Für Diskussionsstoff ist dort garantiert immer gesorgt.

E wie Europa: Die Formel 1 setzt auch 2012 ihren Rückzug aus Europa fort. Zwölf der 20 Rennen finden auf anderen Kontinenten statt, nur acht im Kernland der Formel 1. Das entspricht einer Europa-Quote von 40 Prozent. 2011 lag diese bei 19 Rennen bei 42 Prozent. Dazu kam der Türkei-GP, der zumindest gefühlt zu den Europa-Rennen gehörte, auch wenn er geografisch zu Asien zählte. Ab 2013 werden es noch weniger werden, denn Spanien wird nur noch einen Grand Prix ausrichten.

F wie F-Schacht: Der gehörte eigentlich der Vergangenheit an, aber Mercedes sorgt für ein Revival des Aerodynamik-Tricks, der für mehr Topspeed sorgen soll. Und zwar lässt Mercedes durch ein Loch in der Nasenspitze des Silberpfeils Luft auf den Frontflügel strömen, von wo aus diese unter dem Auto hindurch geleitet wird. McLaren scheint ein ähnliches System zu planen. Neuesten Spekulationen zufolge gibt es sogar wieder Versuche mit einem F-Schacht am Heckflügel, der gemeinsam mit dem verstellbaren Heckflügel aktiviert wird.

G wie GP-Rechner: Wer schon vor der Saison einmal Orakel spielen und den Saisonverlauf durchtippen möchte, ist beim GP-Rechner von SPOX bestens aufgehoben. Schafft Vettel den Titel-Hattrick? Rechnet es schon mal durch! Wem die ganze Saison zu lange dauert, kann sich auch erst einmal mit einem Tipp für den Australien-GP begnügen.

H wie Huovinen: Heikki Huovinen ist der neue Fitnesstrainer von Vettel. Er folgt Tommi Pärmakoski nach, der Vettel Ende 2011 zu Gunsten eines Jobs im finnischen Frauen-Eishockey verlassen hat. Immerhin bleibt Vettel mit seiner neuen Wahl Finnland treu.

I wie Italien: Nach dem Aus von Jarno Trulli und Vitantonio Liuzzi gibt es zum ersten Mal seit 1970 keinen italienischen Fahrer mehr im Feld. Dafür sind nach zwei Jahren Abstinenz die Franzosen zurück - und das gleich im Dreierpack mit Romain Grosjean, Jean-Eric Vergne und Charles Pic.

J wie Jugend: Vergne ist ein gutes Stichwort, denn er ist das neue Nesthäkchen im Fahrerfeld. Mit 21 Jahren ist er ein Jahr jünger als sein Toro-Rosso-Kollege Daniel Ricciardo. Zwischen den beiden liegt noch der gerade erst 22 Jahre alt gewordene Charles Pic. Ansonsten sind nur noch Nico Hülkenberg und Sergio Perez jünger als Sebastian Vettel, der trotz seiner WM-Titel also immer noch zur jungen Garde zählt.

K wie Krisenherd: Die Unruhen in Bahrain nehmen kein Ende. Immer wieder gibt es Berichte über Aufstände gegen die Obrigkeit. Das alles hält Bernie Ecclestone aber nicht davon ab, an der Austragung des Rennens im April festzuhalten. "Die Organisatoren sagen, dass sie alles unter Kontrolle haben. Im Moment sollten wir ihnen glauben", sagt Ecclestone. Die F1 soll unpolitisch bleiben, auf Gedeih und Verderb.

L wie Live-Ticker: Der letzte Buchstabe in eigener Sache. Wie in den vergangenen Jahren berichtet SPOX live über Training, Qualifying und Rennen. Los geht es am Freitag ab 6.30 Uhr mit dem zweiten Training in Melbourne.

M wie Miles and more: Je mehr Rennen und je weiter die Ausdehnung über Europa hinaus, desto weiter müssen die Teams reisen. Laut einer Berechnung des "Kicker" werden die Teams am Ende der Saison 137.400 Flugkilometer hinter sich haben. Das entspricht nahezu einer vierfachen Erdumrundung.

Teil 2: N-Z

Artikel und Videos zum Thema