"Sie haben wirklich gute Arbeit geleistet"

SID
Die Organisatoren in Indien heimsten viel Lob für ihre Strecke ein
© Getty

Abgeschottet von der Armut feierte die Formel 1 ihre Premiere in Indien: Und aus sportlicher Sicht ist der Einstand gelungen. Das findet zumindest derjenige, der den Abstecher nach Indien möglich gemacht hat. "Super. Im September 2009 war hier noch gar nichts. Sie haben wirklich gute Arbeit geleistet", sagte Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone der Nachrichtenagentur "dapd".

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Wenige hundert Meter vor der brandneuen Formel-1-Strecke haust eine Familie in einer Baracke. Zahlreiche Inder stehen staunend vor dem Haupteingang. Leisten können sich den Eintritt aber nur wenige von ihnen. Betritt man dann aber die Glitzerwelt der Formel 1, ist von der Armut auf dem indischen Subkontinent nicht viel zu spüren - dafür ist im Fahrerlager kein Platz. Die gigantischen Gegensätze zwischen Sport und Kultur des Landes sind ebenfalls nicht zu übersehen.

Kinderkrankheiten in Greater Noida

Kinderkrankheiten, vor denen auch die Strecke in der Industriestadt Greater Noida vor den Toren Neu-Delhis nicht verschont geblieben war, seien normal, sagte Ecclestone: "Das hier ist so etwas wie ein Prototyp. Natürlich können hier und da Kleinigkeiten verbessert werden, aber nichts von großer Bedeutung."

Ob eine Großfamilie in der Williams-Garage, eine Kuhherde vor dem Eingang oder ein streunender Hund auf der Strecke zu diesen Kleinigkeiten zählen, sagte Ecclestone nicht. Die freundlichen Gastgeber waren stets bemüht und halfen mit einigen Tricks nach, das Ambiente auf Formel-1-Niveau zu trimmen. Das trostlose Drumherum wurde durch Hunderte Blumenkübel aufgehübscht, mit grüner Farbe wurde an einigen Stellen Rasen simuliert, und Gruppen in Landestracht sorgten für heimisches Flair.

Ex-Weltmeister Jackie Stewart ist deshalb auch beeindruckt vom ersten Grand Prix auf indischem Boden. "In Europa haben wir seit 100 Jahren Erfahrung mit Motorsport und dafür, dass man in Indien wirklich gerade erst damit anfängt, ist das wirklich alles sehr gut", sagte der Schotte der Nachrichtenagentur "dapd".

"Großartige Arbeit"

Die Fahrer hatten offensichtlich ebenfalls ihren Spaß am Abenteuer Indien, auch wenn nur wenige einen Ausflug in die Kultur des Landes wagten. Weltmeister Sebastian Vettel und Mercedes-Pilot Nico Rosberg waren fasziniert von den Erlebnissen, Vettel fühlte sich gar inspiriert. "Ich glaube, man muss es einmal gesehen haben, um vieles, was einen selbst angeht, zu schätzen zu wissen", sagte Vettel.

Die beiden deutschen Piloten waren aber eher die Ausnahme. Ein Großteil der Fahrer blieb im nahe gelegenen Luxus-Resort und sah von Indien eigentlich nur die Strecke. Für die gab es dann auch Lob von allen Seiten. "Das war kein einfaches Projekt. Davon ist aber nicht viel zu sehen, außer etwas Staub auf den Autos", sagte Vettel.

Stewart: "Es wird alles besser aussehen"

Die Fahrer sahen neben dem Schmutz auf dem Kurs auch über den dichten Smog und kleinere Pannen wie Stromausfälle großzügig hinweg. Nicht zu übersehen war aber, dass das Fahrerlager größtenteils nicht brandneu, sondern so aussah, als sei die Formel 1 bereits seit einigen Jahren hier zu Gast.

Für Stewart kein Problem, denn "es wird natürlich besser aussehen, wenn alles etwas mehr gewachsen ist: Das Gras, die Bäume. Wenn man erstmal alles besser präsentieren kann, aber das geht natürlich nicht im ersten Jahr."

Das Ergebnis des Indien-GPs

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